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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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warum hast du überhaupt mit meinem Vater gesprochen? Oder ging es um ihn? Wolltest du herausfinden, wie viel er weiß, und dann deine Freunde warnen?« Da lsaac nicht antwortete, drehte sie sich um. »War es so?«
    Seine Augen tasteten ihr Gesicht ab, als wollte er es sich einprägen. »Ich hatte einen anderen Grund.«
    »Hoffentlich war er gut genug, um dafür mein Vertrauen in dich zu zerstören.«
    lsaac nickte langsam. »Ja, das war er.«
    Super, jetzt fühlte sie sich total benutzt.
    Grier schnappte sich den Koffergriff und wuchtete das Ding vom Bett. »Und du hast es wieder getan.«
    »Was getan?«
    »Diesen verfluchten Notrufsender gedrückt. Dir selbst diesen Alptraum von Matthias auf den Hals gehetzt.« Sie zog die Stirn in Falten. »Ich glaube fast, du hast Todessehnsucht. Oder irgendein anderes Programm, das völlig jenseits meiner Vorstellungskraft liegt. Aber egal, was es ist, es geht mich nichts an.«
    Als sie sein hartes, schönes Gesicht betrachtete, dachte sie: Mein Gott, das tut weh.
    »Wie dem auch sei, viel Glück.« Sie fragte sich, ob er nach dieser Nacht im gleichen Zustand wäre wie dieser andere Soldat.
    »Was ich gesagt habe, war ernst gemeint, Grier. Unten in der Küche.«
    »Schwer zu sagen, was echt ist und was Lüge, nicht?«
    Obwohl das völlig unsinnig war, brach ihr das Herz, und angesichts dieses ganzen Schmerzes wollte sie nur weg von diesem Mann, der da so reglos und übermächtig auf der anderen Seite ihres Schlafzimmers stand.
    Auf der anderen Seite ihres Lebens, im Grunde.
    »Mach's gut, lsaac Rothe«, sagte sie leise und ging auf die Tür zu.
    »Warte.«
    Einen winzigen Moment lang flammte eine merkwürdige, verheerende Hoffnung in ihrer Brust auf. Allerdings dauerte das Flackern nicht lange an; Grier hatte endgültig genug von Träumen und träumerischer Aufregung.
    Dennoch ließ sie ihn näher kommen, als er ihr etwas entgegenstreckte.
    »Jim hat mich gebeten, dir das hier zu geben.«
    Grier nahm den Gegenstand aus seiner Hand. Es war ein Ring - nein, eine Piercingcreole - ein kleiner, dunkler Silberkreis mit einer Kugel, in die beide Enden eingeschraubt waren. Fragend betrachtete sie die winzige Inschrift, die auf der Innenseite verlief. Sie war in einer ihr fremden Sprache verfasst, aber den PTg50-Stempel erkannte sie. Der Ring war aus Platin.
    »Genau genommen, gehört es Adrian«, murmelte lsaac. »Sie möchten, dass du es trägst.«
    »Warum?«
    »Zu deiner Sicherheit. Haben sie gesagt.«
    Schwer vorstellbar, was das Ding für sie tun konnte, aber es passte auf ihren Zeigefinger, und als lsaac tief und erleichtert aufatmete, war sie etwas überrascht.
    »Es ist doch nur ein Ring«, meinte sie sanft.
    »Im Moment bin ich mir nicht mehr sicher, dass auch nur irgendetwas sich als ›doch nur‹ beschreiben lässt.«
    Da konnte sie ihm nicht widersprechen. »Wie wollt ihr die Leiche hier wegschaffen?«
    »Wie üblich.«
    »Tja, dann.« Sie sah ihn ein letztes Mal an. Der Gedanke, dass er schon in wenigen Stunden tot sein könnte, war nicht zu verdrängen. Genau wie das Wissen, dass sie vermutlich nicht erfahren würde, was mit ihm geschah. Oder wohin er ginge, falls er überleben würde. Oder ob er jemals wieder sicher in einem Bett schlafen würde.
    Sie merkte, dass sie weich wurde, also hob sie ihren Koffer hoch, nickte lsaac zu und ging aus dem Zimmer.
    Sie hatte keine andere Wahl.
    Sie musste sich jetzt um sich selbst kümmern.

Dreiundvierzig
    Die Entscheidung musste aus freiem Willen gefällt werden.
    Das war das Problem mit dieser ganzen Wettbewerbssache:
    Die fragliche Seele musste ihren Weg aus eigenem freiem Willen heraus wählen, wenn sie am Scheideweg ankam.
    Als Devina in ihrer Suite im FourSeasons aus der Dusche trat, dachte sie daran, wie sehr sie diesen Mist mit dem freien Willen doch hasste. Es war viel effektiver, wenn sie von jemandem Besitz ergriff und sich ans Steuer setzte, um es mal so zu formulieren. Der Schöpfer jedoch hatte die Einflussnahme, die ihr laut den Regeln gestattet war, begrenzt.
    Jim Heron war der Einzige, der auf die Seelen einwirken durfte ... der Einzige, der versuchen durfte, die jeweiligen Entscheidungen irgendwie zu beeinflussen.
    Scheiß Jim Heron.
    Scheiß Bastard.
    Und scheiß auf den Schöpfer, wo sie schon gerade dabei war.
    Sie riss ein Handtuch von dem Messinghalter und trocknete den wunderschönen Frauenkörper ab, der ja ein so viel besseres Heim war als der dieses schlangentätowierten Soldaten. Aber sie hatte jetzt

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