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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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oder so kämpfen sehen. Hör mal, wenn hier in der Gegend ein paar Idioten sich gegenseitig die Fresse polieren wollen, lassen wir sie normalerweise machen. Aber es muss ehrlich bleiben - deshalb gab's die Razzia. Der Promoter hat die Kämpfe manipuliert, außer die von deinem Knaben.«
    Verfluchter Mist. lsaac in den Händen der Staatsgewalt, das war nicht gut.
    »Hey, Paps, kann ich mal kurz die Zeitung haben?« Er nahm seinem Vater den Herald aus der Hand und blätterte ihn durch. »Hier.«
    Jim las den Artikel schnell durch. Illegale Kämpfe, bla, bla, bla - lsaac Rothe ? Moment mal, er lief unter seinem richtigen Namen?
    Das war ja wie eine Zielscheibe auf der Brust: Matthias konnte mit Leichtigkeit jemanden in den Vollzug einschleusen, um den Trottel auszuknipsen.
    »Wenn du deinen Bruder finden willst ...« Die Miene des Feuerwehrmanns wurde berechnend. »... kann ich dir sagen, wo er zu finden sein wird, sobald er aus dem Knast kommt.«
    Keine zwei Stunden nachdem Grier ihren Mandanten verlassen hatte und zum Richter gegangen war, saß sie wieder am Steuer ihres Audi A6 und steckte im Stau rund um den Boston-Common-Park. Zum Glück floss der Verkehr ab Chinatown wieder etwas schneller, und bald war sie in der Tremont Street.
    Zum Teil hatte sie es deshalb so eilig, weil sie eigentlich keine Zeit für diesen Umweg hatte. Um ein Uhr hatte sie einen Termin mit einer der laut Fortune fünfzig größten Firmen der USA in ihrem Büro im Bankenviertel ... und dessen Wolkenkratzer befanden sich momentan in ihrem Rückspiegel und wurden immer kleiner.
    Aber sie musste mehr erfahren.
    Was den anderen Grund für ihre brennende Eile darstellte.
    Leise schimpfend, wappnete sie sich innerlich für einen Auftritt von Daniel und warf einen Blick auf den Rücksitz. Da er nicht auftauchte, atmete sie tief durch.
    Auf ihr metaphysisches Korrektiv konnte sie gerade wirklich gut verzichten.
    Daniel war vor zweieinhalb Jahren gestorben, und das erste Mal kam er in einem Traum in der Nacht vor seiner Beerdigung zu ihr. Es war eine solche Erleichterung gewesen, ihn gesund und ordentlich und nicht in einem von Heroin heraufbeschworenen Dämmerzustand zu sehen. Im Schlaf hatte sie sich mit ihm unterhalten wie früher, bevor die Sucht ihn kaputtgemacht hatte. Sein Sprung ins »wirkliche Leben« hatte dann etwa sechs Monate später stattgefunden. Eines Morgens hatte sie sich gerade mit ihm unterhalten, als ihr Wecker klingelte. Ohne auch nur darüber nachzudenken, hatte sie das Gerät ausgeschaltet ... und festgestellt, dass sie wach und er immer noch sehr deutlich bei ihr war.
    Daniel hatte gelächelt, als sie sich mit einem Ruck aufsetzte - als wäre er stolz auf sich. Und dann hatte er ihr auf seine sehr lässige Art mitgeteilt, dass sie nicht den Verstand verlor. Es gab tatsächlich ein Jenseits, und er befand sich darin.
    Sie hatte ein bisschen gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, aber nun, zwei Jahre später, stellte sie seine regelmäßigen Stippvisiten nicht mehr in Frage - auch wenn sie seine Besuche lieber für sich behielt. Nur weil sie nicht glaubte, verrückt zu sein, hieß das ja noch nicht unbedingt, dass andere nicht vielleicht anderer Meinung wären - und wer brauchte die damit verbundenen Komplikationen schon? Außerdem: Sollte Daniel eine Halluzination sein und sie langsam in eine wahnhafte Parallelwelt abgleiten, tja ... ihr tat es gut, also scheiß auf die ganzen Psycho-Experten: Sie hatte Daniel wahnsinnig vermisst, und auf eine gewisse Art und Weise hatte sie ihn jetzt zurück.
    Grier wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den alten Backsteinbauten zu, die sich zu beiden Seiten der Tremont Street erhoben, und suchte nach Hausnummern, die hier und da angebracht waren. Einerseits konnte sie kaum fassen, dass sie eine Kaution für ihren Mandanten bewilligt bekommen hatte, aber andererseits hatten sich seine mangelnden Vorstrafen und die generelle Überfüllung der Vollzugsanstalten zu seinen Gunsten ausgewirkt.
    Mr Rothe hingegen hatte weder überrascht noch erfreut ausgesehen, als sie es ihm berichtete. Er hatte sie einfach nur auf seine höfliche, ruhige Art gebeten, zu seiner Wohnung zu fahren und fünfundzwanzigtausend Dollar in bar dort abzuholen - es gäbe sonst niemanden, den er anrufen und mit einem solchen Botengang betrauen könne.
    Klar. Kein Problem. Super.
    Denn unrechtmäßig erworbenes Geld von hier nach da zu transportieren machte sie ja nicht zu einer Komplizin oder gefährdete ihre Zulassung, aber

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