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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zu sich genommen, und sie würden das auch erst tun, wenn die beiden freien Plätze am Tisch besetzt wären. Unterdessen saß Tarquin, Berties geliebter irischer Wolfshund, an der Seite des Erzengels, den Blick auf Colin und Nigel gerichtet. Seinen weisen, ruhigen Augen entging nichts.
    Nigel machte sich an seinem seidenen Halstuch zu schaffen. »Sieg und Betrug sind miteinander unvereinbar. Außerdem waren Adrian und Edward deine Idee. Ich weiß gar nicht, warum ich das eigentlich erlaube.«
    Colin fluchte, seine aristokratische Aussprache verlieh den unanständigen Worten einen harten Schliff. »Du weißt verdammt gut, dass wir keine Chance haben, wenn wir es mit den Regeln allzu genau nehmen. Deshalb hast du auch eingewilligt.«
    Nigels Entgegnung bestand aus einem leisen Husten, ein Zeichen, dass das Gespräch beendet war. Unter seiner Führung gingen beide zu dem Tisch, der seinem Willen folgend aufgestellt und gedeckt worden war und auf dieselbe Weise auch wieder verschwinden würde.
    Genau wie die anderen lebte Nigel weder, noch atmete er - er war einfach. Und das Gleiche galt für das Essen: Es war weder notwendig noch vorhanden - genau wie die Landschaft und alles, was die vier taten, um sich die Ewigkeit zu vertreiben. Aber die Äußerlichkeiten eines kultivierten Lebens waren kostbar. Ja, das Quartier, das er sich mit Colin teilte, war gut ausgestattet, und die Zeiten, die sie dort verweilten, dienten nicht einem Schlafbedürfnis, sondern einer Regeneration anderer Art.
    Krieg war anstrengend, seine Belastung unaufhörlich, und hin und wieder brauchte man physischen Beistand.
    Als Nigel seinen Platz am Tisch einnahm, sammelte er seine Kräfte und übernahm wieder die Führungsrolle, während Byron lächelte und Tee eingoss. Vor den anderen beiden war er immer der, der er sein musste. Bei Colin jedoch war er anders - allerdings nur, wenn sie allein waren.
    Nie im Beisein der anderen.
    Aus der zarten Porzellantasse, die er von der Untertasse hob, wehte ihm der duftige Dampf des Earl Grey in die Nase. Hinter seiner ruhigen Fassade wurde er von Sorgen geplagt.
    Sie konnten nicht riskieren, auch nur eine einzige dieser Partien zu verlieren, aber ein Gentleman schummelte nicht.
    Er blieb, bei aller List und Tücke, sportlich.
    Verdammt.

Neun
    Draußen in Maiden, außerhalb von Boston, waren Jim, Adrian und Eddie nichts als Schatten in der dichten Dunkelheit, als sie sich dem halbfertigen Bürogebäude näherten. Der Bau gehörte zu einem lieblosen, leer stehenden Komplex, der aus mindestens fünfzehn von den Kästen bestand ... und nicht einer davon war in Benutzung oder auch nur fertiggestellt. Was darauf schließen ließ, dass der Finanzier/Eigentümer unrettbar aus seinem Bankkonto blutete.
    Vorausgesetzt, er hatte sich nicht schon die Konkurspapiere an den Zeh gehängt und war in ein Insolvenzgrab gesprungen.
    Das Gebäude, das sie sich heute Abend ansehen wollten, war von einem runden Rasen umgeben, der sich bis zum lichten Wald hinter dem Haus erstreckte, und die drei hielten sich zwischen den Bäumen, während sie die Szenerie inspizierten: Der fünf Stockwerke hohe Bau war zwar mit pflaumenblauen Fensterscheiben gepflastert, aber es brannte kein Licht, und der Parkplatz dahinter war nicht asphaltiert.
    Das Ding stand eindeutig leer.
    Also, was rechtmäßige Nutzer betraf.
    Unbefugte strömten in Massen herbei, ihre Autos und Pickups bildeten eine überraschend ordentliche Reihe nicht weit von dort, wo Jim und seine Jungs auf der Lauer lagen.
    Sah aus, als wäre die Info des Feuerwehrmanns in dem Fitnessstudio solide.
    »Wisst ihr«, sagte Adrian, »ich könnte doch in den Ring steigen. Bisschen die Fäuste schwingen. Ein, zwei Menschen vermöbeln.«
    Jim schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass wir das jetzt gebrauchen können.«
    »Warst du in deinem früheren Leben mal eine Bremsbacke?«
    »Eher eine Betonmauer. Kommt schon, los geht's.«
    Sie mischten sich unter die anderen Männer auf dem Weg zum Hintereingang, und Jim hielt nach lsaac Ausschau - für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Bursche es aus dem Knast geschafft hatte und immer noch kämpfen wollte. Aber wichtiger noch, er hielt die Augen offen nach jemandem, der wie ein Soldat aussah: Hart, kaltblütig und nicht hier, um Publikum zu spielen, sondern um etwas zu erledigen.
    Er suchte den, der lsaac töten sollte.
    Die Arbeitsweise der X-Ops sah vor, dass es jemand war, mit dem sie beide zusammengearbeitet hatten: In Anbetracht der

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