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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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vorhin bei dem Haus mal eben aus dem Ärmel geschüttelt hatte - unfassbar. Der allererste Versuch, und es hatte ansatzlos geklappt. Eddie oder Ad hätten um den ganzen Kasten herumlaufen und jeden Eingang einzeln markieren müssen, um alles vernünftig abzudecken.
    Da fragte man sich doch, was der Saftsack noch so alles draufhatte.
    »Was gibt's, Ad?«, fragte Jim jetzt und nahm einen Zug von seiner Zigarette. Langsam und müde atmete er den Rauch aus.
    Adrian zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Wir sind mal ein Weilchen beschäftigt.«
    »So, so.«
    Wie auf Stichwort stieß Rachel eines ihrer Kichern aus, dicht gefolgt von einem tiefen Schnurren. Was normalerweise bedeutete, dass Eddie etwas versuchte: Einen Kuss. Ein Saugen ...
    Jim verengte die Augen. »Alles in Ordnung?«
    Adrian machte einen Schritt rückwärts und zog langsam die Tür zu. Er wollte nicht, dass Jim in sein Drama mit hineingezogen wurde. Es war eine Sache, sich vor Eddie zu entblättern - mit dem war er durch die Hölle gegangen. Buchstäblich.
    Aber nicht Jim. Er mochte ihn ... vertraute ihm ... war bereit, mit ihm zusammenzuarbeiten. Aber das war's dann auch.
    »Warte mal eine Minute«, rief Heron ihm hinterher.
    »Ich muss los ...«
    »Eine beschissene Minute wirst du ja wohl noch für mich übrig haben. Irgendetwas sagt mir, dass sie ohne dich nicht viel machen werden.«
    Adrian hatte Probleme.
    Das konnte Jim deutlich spüren, als der Typ mit diesem falschen Lächeln auf dem Gesicht und angespannt wie ein Drahtseil in der Tür stand. Klar, nach außen hin riss er sich am Riemen, aber die Wahrheit unter der knallharten Pose war eine andere.
    Und so ein Trauma war kein Spaß: Es griff das Gehirn an und stellte eine Gefahr für den Betroffenen selbst und für andere dar. Mit einem nicht anständig funktionierenden Schädel durch die Gegend zu laufen war im Prinzip, wie eine Waffe mit sich herumzutragen, die jeden Moment eine Fehlzündung haben und in der eigenen Hand hochgehen konnte.
    »Adrian.«
    »Was?« Die Antwort des Engels war nicht gerade der perfekte Auftakt einer Diskussion. Ebenso wenig wie die Hand mit den langen roten Fingernägeln, die sich um seine Hüfte schlang und das Shirt hochschob.
    »Komm bitte mal eine Sekunde herein.« Jim wusste genau, dass er hier auf verlorenem Posten stand. Auf gar keinen Fall würde der Engel sich von der Nagellackbraut losreißen.
    »Ich bin grade ein bisschen beschäftigt, Kumpel.« Adrians Augen waren reines Glas, als hätte sich das, was sein Inneres erleuchtete, in den Urlaub verabschiedet.
    »Das hier ist wichtiger.«
    »Nur zu deiner Information, ich bin kein Mann des Wortes. Ich bin ein Mann der Tat.«
    Das erntete noch ein Kichern, und das Shirt wurde ganz über den Brustkorb des Engels hochgezogen ... worauf eine kleine Pause folgte, als wäre die Frau überrascht über das, was sie da gefunden hatte. Verständlich. Ads Brustwarzen waren mit Stiften gepierct und über eine blaugraue Kette miteinander verbunden. Und das war noch nicht alles: Die Kette führte über seinen Waschbrettbauch nach unten und in den Bund seiner Jeans.
    Als Jim dieses verbinde-die-Punkte-Accessoire zum ersten Mal sah, hatte er auch die Äuglein aufgerissen.
    »Hör mal, Adrian«, begann er, notfalls bereit, auch mit Publikum einzusteigen.
    Doch Adrian drehte sich zu der Frau um. »Richte doch Eddie schon mal schöne Grüße aus, Schätzchen.«
    Die Rothaarige nahm sich den Vorschlag zu Herzen, marschierte auf den anderen Kerl zu und zog ihn für einen Kuss zu sich herunter. Durch den Türspalt konnte Jim sehen, wie Eddie sie zum Bett manövrierte, sie vor sich ausbreitete und dann mit seinem schweren Körper zudeckte. Dem Keuchen nach zu urteilen, schwebte sie sofort auf Wolke sieben, als sie sein armloses Shirt nach oben ...
    Jim zog die Augenbrauen zusammen und machte einen Ruck nach vorn, er fragte sich, ob er richtig sah ... doch, sah er. Eddies Rücken war schlimm vernarbt, aber nicht wie von einer Verbrennung oder Peitschenhieben. Es waren dieselben Symbole, die auch auf dem Bauch des armen Mädchens in Devinas Wohnung gewesen ...
    Als Jim auf die Füße sprang, machte Adrian einen Schritt seitwärts und versperrte ihm die Sicht. Und den Weg.
    »Was ist das für eine Scheiße?«, zischte Jim, immer noch Hund auf dem Arm.
    Adrian schüttelte nur den Kopf. Zur gleichen Zeit ging im Nebenzimmer das Licht aus, und etwas polterte zu Boden. Möglicherweise einer von Eddies Springerstiefeln.
    »Wir werden

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