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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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über nichts quatschen«, sagte der Engel ruhig. »Wir arbeiten für dich und tun, was nötig ist, um dir den Sieg zu sichern, aber in unserem Sumpf bist du nicht willkommen, Jim. Er und ich sind schon lange zusammen, und falls es dir nicht aufgefallen sein sollte: Du hast die Stelle gerade erst angetreten.«
    Eine tiefe, kehlige Stimme durchdrang die Dunkelheit: »Komm schon, Adrian.«
    Diese Aufforderung war eindeutig nicht von der Frau gekommen. Und ausnahmsweise einmal schien Adrian, der eigentlich nicht auf Befehle stand, in der Stimmung, zu gehorchen.
    »Wir sind nebenan, falls du uns brauchst«, sagte er noch, bevor er in die Finsternis und zum belanglosen Sex verschwand. »Schrei einfach.«
    Und dann wurde die Tür verrammelt.
    Jim ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken und setzte sich Hund auf den Schoß. Bedächtig streichelte er das Fell des Tieres. Er musste sich regelrecht zwingen, zu bleiben, wo er war. Am liebsten wäre er in das Nebenzimmer eingebrochen und hätte verlangt, dass Adrian zum Seelenklempner ging und Eddie erzählte, was diese Zeichen bedeuteten. Aber musste das gerade jetzt sein? Alle da drin waren halb- bis ganz nackt. Und jeden Moment ginge das Presslufthämmern los.
    »Zur Hölle mit ... verfluchte Scheiße.«
    Als er die Augen schloss, sah er wieder die in Eddies Rücken geritzten Muster vor sich und erinnerte sich an den Moment, als er in Devinas Badezimmer gestürmt war und das unschuldige junge Mädchen mit dem Kopf nach unten über der Wanne hängend gefunden hatte. Ihr Blut hatte auf der weißen Emaille und überall auf ihrer blassen Haut und in dem blonden Haar hellrot geleuchtet. Sie war abgeschlachtet und von der Dämonin gekennzeichnet worden, die Haut wundgeschabt von Symbolen.
    Genau wie Eddies.
    Ganz offensichtlich hatte Devina ihre Klauen in der Vergangenheit einmal in den Engel geschlagen. Und Jim musste unbedingt die Einzelheiten in Erfahrung bringen.
    Er wandte sich wieder seinem neu gekauften Laptop zu und schaltete den Bildschirmschoner ab. Der Rechner verfügte zwar nur über für Zivilisten verfügbare Geschwindigkeit und Speichervermögen, aber andererseits musste er von seinem Keyboard aus ja auch keine Satelliten steuern - und die Website des Caldwell Courierjournal hatte sich problemlos geöffnet.
    Das Bild des Mädchens wie eine offene Wunde im Gehirn, durchsuchte Jim das Archiv. Leichen waren nichts Neues für ihn, doch diese eine hatte sich tief in seinen Hirnstamm gegraben und sich dort häuslich eingerichtet.
    Er wünschte sich so sehr, er hätte sie wenigstens anständig begraben können. Aber durch sein Eindringen in den Raum hatte er den Zauber gebrochen, der Devinas heiligen Spiegel beschützte, sodass sie flüchten mussten. Beim nächsten Besuch waren die sterblichen Überreste der jungen Frau verschwunden.
    Was Jim wiederum zu der Zeitung gebracht hatte. Irgendjemand musste doch nach seiner Tochter suchen, und die Leiche - oder zumindest Teile davon - würde eines Tages sicherlich gefunden werden: Adrian behauptete, dass Devina die Überreste normalerweise irgendwo deponierte, statt sie zu vernichten, weil das den Angehörigen und Freunden mehr Schmerz zufügte.
    Was für ein Herzchen diese Frau doch war.
    Und es brachte Jim ins Grübeln, ob dauerhaft zu verschwinden eigentlich besser war, als geschändet und zerstört zu werden. Schwere Entscheidung.
    In das Suchfenster gab er Sachen wie »blonde Frau tot aufgefunden« und »blonde Frau Mord« oder »blonde Frau getötet« ein. Nichts - beziehungsweise einiges, aber nicht das, was er suchte. Die Ergebnisse passten nicht, entweder hinsichtlich des Alters des Opfers, das nach etwa achtzehn, neunzehn Jahren ausgesehen hatte, oder sie bezogen sich auf Fälle, die sich vor sechs bis zwölf Monaten zugetragen hatten, wohingegen dieses Mädchen erst vor kurzer Zeit in Devinas Hände gefallen sein konnte: Das Blut war frisch gewesen und ihr Körper zwar schlimm zugerichtet, aber in relativ gutem Grundgesundheitszustand, woraus Jim schloss, dass sie nicht über einen längeren Zeitraum gefoltert oder ausgehungert worden war.
    Da das Caldwell Courier Journal ihm nicht die gewünschten Ergebnisse ausspuckte, war seine nächste Haltestellte auf der Informationsautobahn die nationale Datenbank vermisster Personen. Er begann die Suche im Staat New York.
    Oh ... Mann. So viele.
    So viel beschissenes Leid da draußen in der Welt: Nächte, die davon erfüllt waren, dass Eltern oder Ehemänner oder Frauen oder

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