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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Soldatenkamerad wälzte sich unruhig im Bett herum, sein Körper wand sich hin und her, das Gesicht war zu einer Maske der Qual verzerrt. Als seine großen Hände sich in die Decke verkrallten, traten die Sehnen in seinen Armen hervor, und seine massige Brust hob und senkte sich schwer.
    Devina war tatsächlich hier, aber sie war in dem Mann drin, nicht um ihn herum: Der Dämon hatte lsaac in einen Alptraum gesaugt und hielt ihn in einer irgendwie gearteten Folter gefangen. Und das Ergebnis war eine Qual, die sich wegen ihrer Unwirklichkeit nur umso wirklicher anfühlte, stellte Jim sich vor, weil die miese Schlampe ihre Misshandlung genau auf Isaacs Schwächen zuschneiden konnte, worin diese auch bestehen mochten.
    Wenigstens gab es eine einfache Lösung: Den armen Teufel aufzuwecken.
    Jim machte einen Schritt nach vorn ...
    Nigel, sein neuer Boss, tauchte in der Zimmerecke auf und hielt seine Hand hoch wie ein Schülerlotse. »Wenn du ihn weckst, dringt sie nicht nur in seinen Geist ein.«
    Mitten in der Bewegung hielt Jim inne, verlagerte sein Gewicht abrupt zurück auf die Fersen und wandte sich seinem britisch-aristokratischen Oberkommandanten zu. Der Erzengel trug einen Smoking im Stil der Zwanzigerjahre; in der rechten Hand hielt er eine Zigarette in einer Spitze, in der linken ein Glas Martini. Aber das hier war keine Party für ihn: Trotz seiner Dandy-Klamotten und des 007-Getränks waren Gesicht und Stimme todernst.
    Jim deutete auf das Bett. »Dann hatte ich also Recht. lsaac ist mein nächster Auftrag.«
    Nigel nahm einen Zug von seinem Sargnagel und stieß Rauch aus - wodurch Jim feststellte, dass sie beide tatsächlich eine Gemeinsamkeit hatten. Was man trotz ihrer Unsterblichkeit wohl nicht mehr nur als schlechte Angewohnheit bezeichnen konnte.
    »In der Tat, sein Leben zu retten ist die Antwort«, kam nach langer Pause die Entgegnung.
    »Aber ich kann ihn doch nicht einfach so lassen«, wandte Jim ein, als lsaac ein Ächzen ausstieß. »Selbst wenn er das überlebt, das ist doch grausam.«
    »Du darfst ihn aber nicht wecken. Beziehungen zu Menschen stellt man über ihre Seelen her. Das ist sozusagen die Leitung zu ihnen - der Weg, auf dem man sie berührt, wenn man mit ihnen kommuniziert. Im Moment ist sein Geist von ihr verseucht. Wenn du die Tür öffnest, indem du ihn störst, wird sie dir direkt auf dem Absatz hineinfolgen.«
    Wohl kaum die Unterstützung, die er seinem Feind zukommen lassen wollte.
    Dennoch machte Jim sich beim Anblick des sich heftig hin und her werfenden Mannes Sorgen, ob diese Erfahrung den Kerl nicht tatsächlich umbringen würde. Er sah aus, als würde ihm jemand Arme und Beine abreißen. »Ich werde ihn nicht weiter so leiden lassen.«
    »Setz die Werkzeuge ein, die dir zur Verfügung stehen. Es sind derer viele.«
    Verdammt, er hätte Eddie und Adrian mitbringen sollen. »Welche, sag's mir.«
    »Das darf ich nicht. Ich sollte eigentlich überhaupt nicht hier sein. Wenn ich zu stark lenkend eingreife, riskiere ich, das Ergebnis zu beeinflussen und dadurch die Runde aus der Wertung auszuschließen - wenn nicht gar Schlimmeres.«
    lsaac stieß einen sprudelnden Schrei aus.
    »Scheiße, was soll ich machen?«
    Als er keine Antwort bekam, spähte Jim in die Ecke und sah dort lediglich noch eine schwache Rauchfahne, welche die Zigarette des Erzengels hinterlassen hatte. Sein Chef war auf dieselbe Art und Weise verschwunden, wie er gekommen war: Schnell und geräuschlos.
    »Verfluchte Hölle, Nigel ...«
    Jim blieb mutterseelenallein zurück, sein ganzer Rücken war in heller Aufregung, und lsaac litt weiter. Also zog Jim sein Handy aus der Tasche und probierte es bei Eddie. Dann Adrian. Noch einmal Eddie. Schon wollte er zurück ins Hotel und die beiden aus dem Bett schleifen - wenn es sein musste, nackt -, als ihm die Lösung einfiel.

Achtzehn
    Mit einem Ruck schreckte Grier vom Kissen hoch, schlug sich die Hand auf die Brust und spürte ihr Herz hämmern. Sie schob sich das Haar aus dem Gesicht und sah sich um. Ihr Schlafzimmer lag vollkommen im Dunklen, nur das von einer Seite zur anderen schwebende DVD-Logo verbreitete etwas Helligkeit.
    »Isaac?« Ihre Stimme krächzte leicht.
    Keine Antwort. Und auch keine Schritte auf der Treppe.
    Enttäuschung verlangsamte ihren Herzschlag, doch sie korrigierte sich: Es war Erleichterung. Erleichterung.
    »Daniel?«, fragte sie leise. Als ihr Bruder sich nicht zu erkennen gab, kam sie zu dem Schluss, dass wohl ihre völlig ruinierten

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