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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ich mit Nachdruck darlegen, dass du von ihm absolut nichts erfahren hast. Was ja auch stimmt, oder?«
    Der eiserne Blick in seinen Augen verriet ihr, dass sie - selbst wenn das nicht der Fall sein sollte - diese Behauptung besser aufrechterhielte.
    »Er hat zu mir nie ein Wort über das gesagt, was er getan hat oder warum er auf der Flucht ist. Kein einziges Wort.« Grier sah ihren Vater erleichtert aufatmen, woraufhin ihre Frustration etwas nachließ. »Dad ...«
    Sie ging zu ihm, schlang die Arme um seine Taille und drückte ihn lange an sich.
    »Ich rufe dich in einer Stunde an«, sagte er dann. »Stell die Alarmanlage an.«
    »Das Telefon ist angezapft.«
    »Ich weiß.«
    Grier erstarrte. »Wie lange schon?«
    »Von Anfang an. Seit ungefähr vierzig Jahren.«
    Gott, warum überraschte sie das überhaupt ... Und doch hinterließ dieser Eingriff in ihre Privatsphäre einen schalen Beigeschmack in ihrem Mund. Wie so vieles von all dem hier.
    Nachdem sie ihren Vater zur Tür gebracht hatte, schloss Grier die Tür ab und aktivierte die Alarmanlage, dann ging sie ins Arbeitszimmer und spähte durchs Fenster, um dem Mercedes nachzusehen, der über die Pinckney Street Richtung Charles Street davonfuhr.
    Als sie seine Rücklichter nicht mehr sehen konnte, steckte sie die Hand in ihre Jacke und zog die Dinge heraus, die sie ihm bei ihrer Umarmung aus seiner Tasche genommen hatte: Der Notrufsender, die Visitenkarte und die Stoffstreifen hatten das Haus nicht mit ihm zusammen verlassen.
    In einer Sache hatte Alistair Childe absolut Recht gehabt: Sie war durch und durch seine Tochter.
    Was bedeutete, dass sie sich in dieser Sache nicht einfach kaltstellen lassen würde.
    Du bist verrückt, weißt du das?, sagte ihr Geisterbruder neben ihr.
    »Keine große Neuigkeit.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Ich unterhalte mich seit zwei Jahren mit einem Toten.«
    Das hier ist kein Spaß, Grier.
    Sie betrachtete die Gegenstände in ihrer Hand. »Ja. Ich weiß.«

Zweiundzwanzig
    Als es endlich Abend wurde, hätte Isaac am liebsten lauthals geschrien: »Wird aber auch Zeit, verdammte Scheiße!«
    Doch anstatt auf Tarzans Pfaden zu wandeln, kroch er durch das Fenster auf der Rückseite, das er am Morgen entriegelt hatte, aus dem leeren Haus, schloss es wieder und sprang dann, ohne einen Laut zu verursachen, auf die Terrasse hinunter.
    Er hatte Glück, dass es bewölkt war, denn so sickerte das Licht schneller aus dem Himmel. Und gleichzeitig war er angeschmiert, weil das gesamte Viertel so hell erleuchtet war wie ein gottverdammter Juwelierladen: Bei all den Straßenlaternen, Außenlampen vor glänzend schwarzen Haustüren und Autoscheinwerfern hätte er eine Scheißmühe, sich zu verstecken.
    Den Weg zu Grier legte er im Schildkrötentempo zurück, nutzte jeden Schatten, der zu finden war.
    Fünfundvierzig Minuten.
    So lange brauchte er, um die nicht mehr als zwanzig Meter quer über die Straße und in ihren Garten zurückzulegen. Andererseits lief er auch erst zwei Blocks den Hügel hinauf, machte kehrt, schlich eine Straße weiter an ihrem Haus vorbei und nahm dann eine kleine Gasse zu ihrem Garten.
    Ein Sprung ... ein schneller, fester Griff um die Kante der Backsteinmauer ... eine Ganzkörperflanke ... und er saß zwischen den Rhododendren.
    Reglos wartete er ab.
    Er konnte niemanden sehen oder spüren. Was bedeutete, er konnte das Haus ruhig durch die Scheibe hindurch inspizieren ...
    Als Grier in die Küche kam, nahm er einen tiefen Atemzug, was ihm einen kräftigen Energieschub versetzte, obwohl er seit fast vierundzwanzig Stunden weder gegessen noch getrunken hatte.
    Es kam ihm so vor, als hätte er sie ewig nicht gesehen, und es war schrecklich, wie erschöpft und blass sie wirkte, während sie hin und her wanderte wie ein Vogel im Wind, der nach einem Ast zum Sitzen sucht. Sie sprach am Telefon, redete lebhaft, gestikulierte ... Dann legte sie auf und warf den Hörer auf die Arbeitsfläche.
    lsaac wartete noch weiter ab, ob jemand käme, um sich nach der Ursache für den Lärm, den er zweifellos gemacht haben musste, umzusehen. Da niemand kam, ging er davon aus, dass sie wohl allein war ...
    Etwas bewegte sich. Linker Hand.
    Sein Blick schnellte quer durch den Garten, doch sein Kopf rührte sich nicht, sein Körper blieb starr. Es war schwer, genau festzustellen, was die Position gewechselt hatte, weil es so viele ...
    Jim Heron trat aus der Dunkelheit. Und stellte doch eine Überraschung dar, wo doch immerhin eine Mauer

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