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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wollte sie wissen.
    »Das ist für mich.«
    »Warte ...«
    Er schob es einfach in seine Tasche, ohne sich um ihren Protest zu kümmern. »Wenn ich mich stellen möchte, muss ich einfach nur auf diesen Knopf drücken. Mit dir hat das nichts zu tun.«
    Sich diesem Mann stellen? »Und was würde dann passieren?«, fragte sie besorgt. »Was passiert, wenn du ...«
    Sie konnte den Satz nicht beenden. Und er gab keine Antwort.
    Was auch eine Antwort war ...
    In diesem Moment wurde die Haustür aufgeschlossen; das Geräusch von Schlüsseln und Schritten hallte durch den Flur, während gleichzeitig die Alarmanlage abgeschaltet wurde.
    »Mein Vater!«, zischte sie.
    Grier sprang auf, strich hektisch ihre Kleidung glatt - oh mein Gott, ihre Haare waren eine Katastrophe.
    Das Weinglas. Mist.
    »Grier?«, hörte sie die vertraute Stimme aus dem vorderen Teil des Hauses.
    Verdammt, das war jetzt wirklich ein ganz schlechter Zeitpunkt, um lsaac mit dem Rest ihrer Familie bekanntzumachen.
    »Schnell, du musst ...« Als sie über die Schulter blickte, war er weg.
    Okay, normalerweise nervte diese Geisternummer. Im Augenblick war es ein Geschenk des Himmels.
    In Windeseile schaltete Grier alle Lichter an, schnappte sich eine Küchenrolle und machte sich an dem Weinfleck an der Wand zu schaffen.
    »Hier drinnen!«, rief sie.
    Als ihr Vater in den Raum kam, fiel ihr auf, dass er jetzt seine Freizeituniform aus Kaschmirpullover und gebügelter Stoffhose trug. Seine Miene allerdings war weniger entspannt: sachlich und kalt, so wie vor Gericht, wenn er sich an einen Gegner wandte.
    »Ich wurde darüber benachrichtigt, dass Feueralarm ausgelöst wurde«, sagte er.
    Das stimmte zweifellos, aber wahrscheinlich war er ohnehin auf dem Weg zu Grier gewesen: Sein Haus lag in Lincoln - völlig ausgeschlossen, von da aus so schnell hier zu sein.
    Gott sei Dank war er nicht zehn Minuten früher gekommen, dachte sie.
    Um ihre Röte zu verbergen, konzentrierte sie sich darauf, die Scherben aufzuheben. »Ich habe ein Omelett anbrennen lassen.«
    Da ihr Vater nicht weiter reagierte, warf sie ihm einen Blick zu. »Was denn?«
    »Wo ist er, Grier? Sag mir, wo lsaac Rothe ist.«
    Ein Angsttröpfchen kullerte ihr die Wirbelsäule hinunter und landete in ihren Eingeweiden wie ein Stein. Der Gesichtsausdruck ihres Vaters war so unbarmherzig, dass sie ihr Leben darauf verwettet hätte, dass sie beide auf unterschiedlichen Seiten standen, was ihren Mandanten betraf.
    Ihren Übernachtungsgast.
    Ihren Liebhaber.
    Was auch immer lsaac für sie war.
    »Aua!« Sie hielt sich die Hand vors Gesicht. Ein Stückchen Glas ragte aus ihrem Zeigefinger, hellrot quoll das Blut in einem dicken Tropfen hervor.
    Während sie zum Spülbecken lief, spürte sie die Gegenwart ihres Vaters quer durch die Küche wie eine auf sie gerichtete Waffe.
    Er fragte nicht einmal, ob sie sich doli wehgetan hatte.
    Alles, was er sagte, war noch einmal: »Sag mir, wo lsaac Rothe ist.«

Fünfundzwanzig
    Unterdessen im Bestattungsinstitut in Caldwell war Jim schon bestens mit den Räumlichkeiten vertraut und machte sich eilig auf den Weg in den Keller. Problemlos fand er den Balsamierungsraum, lief durch die geschlossene Tür ... und kam auf der anderen Seite ruckartig zum Stehen.
    Bis zu diesem Moment war ihm nicht bewusst gewesen, dass er nicht erwartet hatte, seinem ehemaligen Boss jemals wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen.
    Doch da stand Matthias, vor den Kühleinheiten, und suchte die Namensschilder auf den Türen ab, so wie Jim es vor kurzem auch getan hatte. Oh Mann, der Typ sah gebrechlich aus. Der einst große, kräftige Körper hing jetzt über den Stock gebeugt, das früher schwarze Haar war an den Schläfen ergraut. Er trug weiterhin die Augenklappe - nach den ersten Operationen hatten die Ärzte noch die Hoffnung gehabt, die Schädigung wäre nicht dauerhaft, aber ganz eindeutig hatte sie sich nicht erfüllt.
    Jetzt blieb Matthias stehen, beugte sich nach vorn, wie um sich zu vergewissern, öffnete dann eine Tür, stützte sich auf seinen Stock und zog eine Bahre aus der Wand.
    Jim wusste, dass es die richtige Leiche war: Unter dem Laken war der Beschwörungszauber noch aktiv, der helle phosphoreszierende Schein sickerte durch den Stoff und leuchtete, als wäre sein Körper radioaktiv.
    Als Jim näher trat und sich auf die andere Seite seiner eigenen sterblichen Hülle stellte, ließ er sich von Matthias' verwelktem Körper und dem Stock, auf den er sich selbst im

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