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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einer gemäßigteren Einstellung abgeschwächt … einer, die ihn sogar veranlassen könnte, sich zu entschuldigen, vorausgesetzt, ihm würde im Gegenzug Gleiches angeboten.
    Was der Beweis dafür war, dass es tatsächlich Wunder gab.
    Leider konnte er überhaupt nicht einschätzen, was er als Entgegnung zu erwarten hatte, und da er sich selbst und den anderen Erzengel gut genug kannte, wusste er, dass eine weitere Runde Streit keinem von ihnen beiden zuträglich wäre.
    Dennoch könnte Colin derjenige sein, der den Ölzweig überbrachte.
    Ja, auch wenn Nigel es niemals zugegeben hätte, so hatte er doch die letzten Mahlzeiten ausgelassen und sich hier aufgehalten, in der Hoffnung, der Erzengel würde sich melden. Lange hielte er es allerdings nicht mehr aus; solche Passivität lag nicht in seinem Wesen, und Geduld war eine Tugend, die er nicht im Übermaß …
    »Nigel?«, ertönte eine Stimme von draußen.
    Nigel biss die Zähne zusammen, behielt seinen Kraftausdruck aber für sich, während er sein Halstuch zurechtzupfte. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war ein Besucher von der nicht-Colin-Sorte. Aber natürlich gehörte es sich nicht, einen wohlmeinenden Unschuldigen zu bestrafen.
    »Byron, alter Knabe«, murmelte er und ging ihm entgegen. »Wie geht es dir …«
    Sobald er den Satin zur Seite gezogen hatte und die Miene des anderen Erzengels vor sich sah, erstarrte er. »Was ist los?«
    »Ist … Colin hier?«
    »Nein.«
    »Wir können ihn nicht finden.« Byron fummelte an den Messingknöpfen des Ärmels seines Clubjacketts herum. »Da er sich nicht zur Abendmahlzeit einfand, nahmen wir an, er würde studieren, und ließen ihn in Ruhe. Doch bevor ich mich zur Ruhe begab, wollte ich ihn noch aufsuchen, um ihm etwas Verpflegung zu bringen. Er war nicht in seinem Zelt. Nicht am Ufer. Nicht im Schloss … und hier ist er offenbar auch nicht.«
    Nigel schüttelte den Kopf und streckte gleichzeitig seine Sinne weit aus – machte aber ebenfalls keine Spur des Engels ausfindig. Wäre er nicht so mit sich selbst beschäftigt gewesen, hätte er schon früher erkannt, was er jetzt unmissverständlich wahrnahm: Colin war nicht auf dem Gelände.
    Kurz drohte er, der Panik zu erliegen, aber es gelang Nigel, das Gefühl unter Kontrolle zu bekommen. Und rein logisch betrachtet, wusste er, dass es nur einen Ort gab, an den der Penner gegangen sein könnte.
    Warum hatte er das nicht kommen sehen?
    »Sorge dich nicht«, sagte Nigel grimmig. »Ich werde ihn zurückholen.«
    »Wünschst du Hilfe bei diesem Unterfangen?«
    »Nein.« Denn er konnte nicht dafür garantieren, dass er dem Erzengel nicht den Arsch versohlen würde. Ein Persönlichkeitskonflikt war das Eine; Ungehorsam etwas völlig Anderes. Und Letzterer würde in keiner Weise mit Nachsicht behandelt.
    Seinem Willen gehorchend, verwandelten sich sein Morgenmantel und die mit Monogramm bestickten Pantoffeln in einen taubengrauen Anzug, ein leuchtend weißes Hemd, eine helle karierte Krawatte und ein Paar Budapester.
    »Geh und kümmere dich um Bertie und Tarquin«, trug er dem anderen Erzengel auf. »Zweifellos werden sie beunruhigt sein. Und wisse, dass ich nicht lange fort sein werde.«
    »Wohin wirst du dich wenden?«
    »Dorthin, wo er ist.«
    Damit war Nigel fort, reiste durch die himmlische Schranke in die Welt unter ihnen. Und als er seine körperliche Gestalt schließlich wieder annahm, geschah es vor einer zweistöckigen Garage schlichten Aussehens in bäuerlicher Umgebung.
    Er dachte an Edward, der hier ruhte.
    Welch gewöhnliche Umgebung für eine so außergewöhnliche Seele.
    Mit finsterer Entschlossenheit erklomm Nigel die schmale Außentreppe und durchquerte die Tür, als wäre sie lediglich ein Nebelschleier.
    Kein Grund, zu klopfen; er hatte sich deutlich genug angekündigt.
    Und Colin wirkte nicht überrascht über sein Eindringen. Der Erzengel saß auf einem abgenutzten Sofa unter einem Panoramafenster, einen Arm lässig über die Rückenlehne geworfen, einen Fuß aufs Knie gelegt.
    Nigel prägte sich jede Kante und jeden Zug des kantigen, attraktiven Gesichts des Mannes neu ein. Und formte es dann im Geiste mit einem von ihm verpassten blauen Auge und einer aufgeplatzten Lippe um. »Dachtest du, deine Abwesenheit würde unbemerkt bleiben?«
    »Wirke ich überrascht über deine Ankunft?«
    »Der korrekte Ablauf in solchen Dingen ist, um Erlaubnis zu bitten, bevor man sich entfernt.«
    »Vielleicht für Byron und Bertie. Aber nicht für

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