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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sich ebenfalls nieder und streckte die Hand aus.
    »… habe den Ohrring nicht unter die Beweismittel ge schleust«, blaffte Veck. »Ihr habt doch Kameras – seht euch die verdammte Aufzeichnung an. Ich hab den Scheißohrring nicht …«
    »Aber du hast dir Kroners Gegenstände angesehen …«
    »Genau wie jeder andere Kriminalbeamte im Haus.«
    »Officer Reilly deutete an, dass du hofftest, eine Verbindung zum Fall Barten zu finden.«
    Veck zeigte keine Reaktion auf ihren Namen. »Das habe ich auch. Aber was hat das damit zu tun, etwas einzuschmuggeln?«
    Der andere Polizist – sein Name war Browne, falls Reilly sich richtig erinnerte – beugte sich über seinen Block. »Du hast die Hand in die Hosentasche gesteckt und wieder herausgezogen.«
    »Schon mal was von Kleingeld gehört? Zehn Cent, fünfundzwanzig Cent, fünf Cent?«
    »Und du bist in Sissy Bartens Zimmer gewesen.«
    »Genau wie einige andere auch. Ich bin nicht der einzige Vertreter dieser Abteilung, der durch das Haus gegangen ist.«
    »Hör mal, Veck, erzähl mir doch einfach, was passiert ist.«
    Jetzt beugte sich auch Veck nach vorn, vor Wut auf hundertachtzig. »Ich war dort, um mit Sissys Mutter zu sprechen. Ja, ich war im oberen Stock, aber ich habe nichts mitgenommen, und ich hab auch keine falschen Beweise untergeschoben. Ihr habt doch schon nachgewiesen, dass ich Kroner nichts getan habe. Warum sollte ich dem Kerl etwas anhängen wollen – einen Mord, den ich übrigens nicht begangen habe?«
    »Ich bin mir nicht sicher, was wir bei Kroner nachgewiesen haben.«
    Veck lehnte sich zurück. »Du willst mich wohl verarschen.«
    »Vielleicht hast du den Angriff ja genau dazu inszeniert, um ihm den Barten-Mord ans Bein zu binden.«
    »Du glaubst also, ich bin mit dressierten Berglöwen unterwegs oder was? Außerdem war es Kroner, der wusste, wo die Leiche liegt, nicht ich.«
    »Ganz im Gegenteil, Kroner hat nur den Steinbruch erwähnt. Du hast die Leiche gefunden.«
    »Nein, hab ich nicht. Das war …«
    »War wer?«
    Veck griff in die Tasche seiner Fleecejacke und zog eine Schachtel Zigaretten heraus.
    Aha, das mit dem Aufhören war also auch gelogen gewesen.
    Der andere Polizist schüttelte den Kopf. »Rauchen verboten.«
    Veck brummelte etwas vor sich hin und steckte die Packung wieder weg. »Du willst meine Aussage? Ganz einfach. Ich war es nicht. Weder das mit dem Ohrring noch der Mord. Jemand will mir das in die Schuhe schieben.«
    »Kannst du das beweisen, Veck?«
    Sie konnte den kalten Luftschwall praktisch spüren, als Veck ausstieß: »Die Frage lautet doch wohl eher, könnt ihr das Gegenteil beweisen.«
    »Er hat sie umgebracht«, sagte Reilly rau. »O mein Gott, er hat sie umgebracht, oder?«
    Er wusste, wie das System funktionierte, er kannte die Methoden, um mit einem Mord davonzukommen – immerhin war er bei der Kripo. Er hatte alles über die Grenzen des Gesetzes, über Beweise und Indizien gelernt.
    De la Cruz sah sie von der Seite an. »Ich will nicht lügen. Das sieht nicht gut aus, gar nicht gut.«
    Reilly musste wieder an den Steinbruch denken, an Jim Heron, an Veck und das Auffinden der Leiche … es war die perfekte Inszenierung gewesen.
    Und Kroner? Möglicherweise war Veck trotzdem in den Wald gefahren, um ihn zu töten, und einfach nur von einem Raubtier unterbrochen worden.
    Das Glück spielte eben nicht immer nur den Rechtschaffenen in die Hände.
    Wenn Kroner dort bei dem Motel wie geplant gestorben und der untergeschobene Ohrring nicht aufgefallen wäre, und Bails nicht zufällig die Jugendstrafakte entdeckt hätte, dann hätte Veck ungeschoren einen Mord begehen können – genau wie sein Vater.
    Und er hätte weiter getötet.
    Das machten Psychopathen wie er nun mal so.
    Reillys Hand kroch zu ihrem Hals hoch. Dass sie sich beinahe in einen Mörder verliebt hätte … genau wie Vecks Mutter.
    »Das Wichtigste«, hörte sie sich sagen, »ist, dass die Anklage wasserdicht ist, wenn sie erhoben wird. Jemanden wie ihn können wir nicht laufen lassen – sonst haben wir die gleiche Situation wie damals mit seinem Vater.«
    »Wir werden stärkere Beweise brauchen. Momentan haben wir nicht mehr als einen vagen Verdacht gegen ihn.«
    »Dann müssen wir in sein Haus.«
    »Wir sind schon dabei, uns den Durchsuchungsbefehl zu besorgen.«
    Sie wandte sich wieder dem Bildschirm zu. »Ich will dabei sein.«
    Veck saß auf der »anderen« Seite des Vernehmungstisches und stand kurz davor, gewalttätig zu werden.
    Jemand oder etwas

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