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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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und ihr Kollege jeder für sich alles ab, und am Schluss leuchtete er mit einer Taschenlampe sogar hinter die Heizungsanlage.
    »Nichts?«
    »Nada.«
    Sie gingen zurück nach oben, und Reilly blieb in der Küche und spähte in jeden Schrank, den Veck nicht benutzt, jede Schublade, die Veck nicht eingeräumt, jedes Regal, das Veck nicht gebraucht hatte. Es wurden Fotos von all den leeren Aufbewahrungsorten gemacht; von oben hörte man Schritte auf den nackten Böden erklingen.
    Mein Gott, hatte sie wirklich jemals mit diesem Mann geschlafen?, fragte sie sich.
    Nein. Sie hatte mit dem Bild geschlafen, das er ihr von sich gezeigt hatte.
    Schaudernd ging sie nach oben und warf einen Blick ins Schlafzimmer. Das Bett war unordentlich, und auf dem Tischchen standen ebenfalls ein Aschenbecher und eine Schachtel Zigaretten. In der Ecke lagen zwei Reisetaschen, und Reilly ging hin und öffnete die eine, deren Reißverschluss nicht zugezogen war, mit dem Fuß. Eine Lederhose. Eine Cargohose. Ein schwarzes A C / DC -Shirt. Schwarze Socken.
    Typisches Gepäck für eine Übernachtung, nur dass sie keines der Kleidungsstücke schon einmal an Veck gesehen hatte – aber was zählte das schon?
    Mit gerunzelter Stirn schob sie sich an den anderen Polizisten vorbei und beugte sich ins Badezimmer. Zwei Zahnbürsten neben einer Tube Zahnpasta. Eine dritte Bürste stand in einem Glas.
    Wer zum Teufel war hier zu Besuch?
    Und warum hing ein Handtuch über dem Spiegel …?
    Als hinter ihr ein Blitzlicht aufleuchtete, fing sich das Flackern in der Fensterscheibe, durch die sie ihn an jenem ersten Abend beobachtet hatte.
    Mit düsterer Miene drehte sie sich um und ging in den Flur hinaus. Es gab noch zwei weitere Zimmer, die aber leer waren, und ein Badezimmer. Auch leer.
    »War schon jemand auf dem Dachboden?«, rief sie den anderen zu. Da sie nur geschüttelte Köpfe sah, zog sie die Klappleiter herunter.
    Sie ließ einem Kollegen mit Taschenlampe den Vortritt. An sich würde man ja meinen, dass bei so viel freiem Stauraum kein Mensch auf die Idee käme, etwas da hochzuschleppen, aber Bails hatte gesagt, er habe Kisten auf den Dachboden gebracht.
    »Nichts«, kam die Männerstimme von oben.
    Ungläubig kletterte Reilly die Leiter hinauf. Ihr Kollege hatte oben eine nackte Glühbirne angeknipst, die jetzt an ihrem Kabel hin und her schwang und Schatten aus den Dachsparren zog.
    Nachdem sie sich kurz umgesehen hatte, ging sie auf ein Knie und strich mit dem Finger über die auf der Isolierung verlegten Holzbretter. Staub. Viel Staub.
    Verwirrt inspizierte sie den Bodenbelag um die Luke herum, durch die sie gekommen war. Die Abdrücke ihrer eigenen Schuhe und der des Kollegen hatten ein deutlich erkennbares Muster in der dicken, unberührten Schicht hinterlassen.
    Was ist denn hier los? , dachte sie.
    Nicht nur, dass hier oben absolut nichts war; hier war auch schon lange vor Vecks Einzug niemand mehr gewesen.
    »Verzeihung«, murmelte sie und stieg die Leiter wieder hinunter.
    Sie ging ins erstbeste Zimmer hinein. Der Teppichboden wies Fußspuren auf – aber keine Abdrücke von Kartons, die vielleicht einmal dort gestapelt gewesen waren. Vielleicht im Wandschrank? Das gleiche Spiel: unversehrter Teppichflor.
    Auf Zehenspitzen warf sie einen Blick auf das Regalbrett. Keine Streifen von hin und her geschobenen Gegenständen.
    Im anderen Zimmer sah es nicht anders aus.
    Zurück im Erdgeschoss ging sie in die Küche, durch den Windfang und weiter in die Garage. Keine Gartengeräte oder Werkzeuge, kein Vogelfutter. Nur zwei Mülltonnen, die beide leer waren.
    »Wann kommt die Müllabfuhr?«, fragte sie, ohne mit einer Antwort zu rechnen.
    Das war eine interessante Frage, und bestimmt würde es noch früh genug jemand herausfinden.
    Sie ging wieder in die Küche und stellte sich vor die offenen Schränke und Schubladen. Es war klar, dass er ihnen die Erlaubnis gegeben hatte, sein Haus zu durchsuchen, weil er genau wusste, dass sie nichts finden würden – und ihr war das durchaus bewusst gewesen.
    Doch sie hatte das Gefühl, dass hier auch noch nie etwas gewesen war. Bei ihrem ersten Besuch hatte sie nirgendwo irgendwelche Kartons gesehen, vor allem aber gab es auch keinen Hinweis darauf, dass überhaupt jemals viel ins Haus gebracht worden war. Ja, natürlich, er hatte gute zwölf Stunden Zeit gehabt, Sachen loszuwerden … aber Indizien wie zentimeterdicke Staubschichten und unberührte Teppiche konnte man nicht manipulieren.
    Möglicherweise

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