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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hatte.
    Auf dem Weg nach draußen kam er an einer Mistgabel vorbei – machte kehrt und schnappte sich das Ding. Er hatte weiß Gott große Lust, auf etwas einzustechen, und außerdem hatte er ja vor Kurzem erst erlebt, wie viel Spaß man mit Gartengeräten haben konnte.
    Als er wieder auf dem Rasen stand, war Colin nirgends zu entdecken, was gutes Timing und genau das war, was Ad wollte: Denn überall krochen inzwischen Helfershelfer aus den Schatten und nahmen die Gestalt augenloser Killer an, die absolut seine verdammte Baustelle waren.
    Adrian blähte seine Lungen auf, bis ihm der Brustkorb schmerzte, und stieß ein Kriegsgeheul aus, das die Äste um die Garage herum zum Erzittern brachte und so stark an ihnen zerrte, dass einige davon buchstäblich abbrachen.
    Und dann stürzte er sich ins Getümmel.
    Den abgegriffenen Holzstiel fest umklammert, machte er einen Satz nach vorn, rammte dem nächstbesten Helfershelfer die Gabel mitten in den Bauch und riss sie dann nach oben, sodass die Zinken sich in die Rippen bohrten. Dann warf er sich die Kreatur links über die Schulter wie einen Ballen Heu. Schnell schwang er das Gerät unter der Achsel durch und erwischte den Kerl noch im Fallen an den Oberschenkeln.
    Adrian wirbelte herum, riss die Mistgabel heraus, reckte sie hoch über den Kopf und stach seitlich zu. Die Zinken drangen durch das Gesicht bis in den Brustkorb vor und verwandelten Devinas Kämpfer in eine Schlammpfütze.
    Das Kreischen der Kreatur war Musik in seinen Ohren.
    Ohne zu zögern, stellte er sich wieder breitbeinig hin und richtete sich so aus, dass die beiden Helfershelfer, die versuchten, seine Aufmerksamkeit aufzuspalten, ihren Wunsch erfüllt bekamen: Er hielt den Kopf genau geradeaus und beobachtete sie beide aus den Augenwinkeln.
    Er rechnete fest mit einem Dritten von hinten.
    Es war einfach zu verflucht offensichtlich.
    Federnd ging er in die Knie, sprang hoch und machte einen Rückwärtssalto über den Dämon hinweg – denn er hatte natürlich richtig geraten. Dann stach er ihm in den Rücken und drehte die Gabel herum. Der Scheißer bekam einen Ganzkörperkrampf, ätzendes Blut spritzte in solchen Mengen durch die Luft, dass Ad sein Werkzeug herausziehen und sich aus dem Staub machen musste. Er sprang seitlich um seinen Gegner herum, zog den Kopf ein und rollte sich über den Boden ab.
    Als er wieder auf die Füße kam, war er bereit, sich die beiden anderen vorzuknöpfen.
    Doch er stand einer kompletten Armee gegenüber.
    Aus jedem verfügbaren Schatten war ein Kriegsknecht Devinas hervorgequalmt, die ihn gerade umzingelten. Es waren so viele, dass selbst zwischen den Bäumen am äußersten Grundstücksrand noch welche herumschlichen.
    Es mussten dreißig sein. Vierzig. Fünfzig.
    Als Ad sich dieser überwältigenden Truppe gegenübersah, durchströmte ihn eine wohltuende Ruhe, ähnlich dem Gefühl, als würde er verbluten. Eddie würde nichts zustoßen, dafür würde Colin schon sorgen. Und Adrian würde dem Erzengel genug Zeit und Raum verschaffen, um sich und Eddie hier wegzuschaffen.
    Und was ihn selbst betraf – er käme aus der Nummer nicht heil raus, aber er war absolut einverstanden mit seinem Abgang.
    So musste man sterben: bei der Verteidigung des eigenen Territoriums und unter Mitnahme einer Wagenladung von Feinden ins Grab.
    Das war ehrenhaft.
    Adrian wappnete sich für den Kampf und dachte zum wohl letzten Mal, dass er wünschte, sein Freund wäre immer noch an seiner Seite. Doch wenigstens wären sie nicht mehr lange voneinander getrennt.
    Weit entfernt von diesem Geschehen, in der Innenstadt, wollte Reilly nach Hause fahren. Seit ungefähr eineinhalb Stunden.
    Es gab für sie nichts mehr zu tun. Einen neuen Fall hatte man ihr noch nicht zugewiesen; die Arbeit an den alten war abgeschlossen; und Veck ging sie endgültig nichts mehr an. Trotzdem saß sie an ihrem Schreibtisch, als hätte ihr jemand Sekundenkleber auf die Sitzfläche geschmiert. Ihre Kollegen waren alle schon vor einer Weile nach und nach gegangen.
    Leider starrte sie nicht ins Leere. Sondern sie stöberte wie eine durchgeknallte Süchtige schon wieder auf der Facebook-Seite von Vecks Vater.
    Mittlerweile war sie bei den Links angelangt und klickte sich durch einige Seiten, fand aber auf keiner davon, was sie suchte. Andererseits würde ihr kein World Wide Web helfen können: Die Antwort darauf, warum Veck sie verführt hatte, warum sie darauf reingefallen war, und warum er genau wie sein Vater sein

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