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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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musste, stand eben nicht im Netz.
    Sie wandte sich den Videos zu. Mein Gott, die Dinger waren wirklich abstoßend, die meisten davon bei von Fans organisierten Kundgebungen aufgenommen …
    Reilly runzelte die Stirn und beugte sich weiter vor. Eines der neuesten Videos stammte offenbar aus den vergangenen Tagen von der Wiese vor dem Gefängnis, in dem der alte DelVecchio untergebracht war. In der hellen Sonne waren die Schilder deutlich zu lesen, die Slogans waren absurd.
    Manche reimten sich sogar.
    Hinrichtung auf Vernichtung. Wie originell.
    Erneut sah sie sich das Video an. Und noch einmal. Und noch einmal. Bis sie jeden Schwenk und jede Nahaufnahme des zweiminütigen Materials auswendig kannte, genau wie den Abschnitt, in dem weiter hinten ein Blitzlicht aufleuchtete …
    Moment mal.
    Das war kein Blitzlicht.
    Sie spulte zurück. In der hintersten Reihe, etwas seitlich, stand ein Mann … mit einer verspiegelten Sonnenbrille auf der Nase.
    Zoomen konnte man nicht, also ließ sie das Video einfach noch einmal normal ablaufen.
    »Oh … mein Gott …«
    Wieder auf Anfang.
    War das … Bails?
    Unverkennbar … inmitten der durchgedrehten Anhänger. Als die Kamera in seine Richtung schwenkte, unterhielt er sich gerade mit dem Mann neben ihm – bis er sah, dass er im Bild war und sich wegdrehte.
    Sie ging zurück auf die Pinnwand der Seite. Die Mitglieder zu durchsuchen wäre sinnlos: Erstens gab es gar keine Möglichkeit, die Daten systematisch zu durchforsten, und zweitens hätte sie gar nicht gewusst, nach was für einem Namen sie Ausschau halten sollte. Wenn sie ins Suchfeld des Facebook-Verzeichnisses »John Bails« eintippte, kamen jedenfalls nur ein Kerl in Arizona von etwa sechzig Jahren, ein Siebzehnjähriger in New Mexico und noch drei weitere, die nicht passten, dabei heraus.
    In einem kurzen Anfall von Paranoia blickte sie sich über die Schulter. Niemand hinter ihr … oder auch nur in der Abteilung.
    Zurück zum Video.
    Sie war sich nicht hundertprozentig sicher, dass der Mann Bails war. Immerhin gab es Millionen von verspiegelten Sonnenbrillen auf der Welt. Aber die Haare … die Statur … der Teint … alles stimmte haargenau.
    Ganz plötzlich musste sie an diese »Umzugskartons« denken, von denen er gesprochen hatte … und dass Veck seinen Lügendetektortest bestanden hatte. Ja, es war möglich, den Apparat zu überlisten, und so cool, wie Veck sein konnte, schien er der perfekte Kandidat dafür zu sein. Aber warum hätte er dann seine Absicht, Kroner etwas anzutun, zugeben sollen? Das passte einfach nicht zusammen.
    Außer natürlich … er sagte schlicht und ergreifend die Wahrheit.
    Reilly überprüfte jedes Video auf der Seite und fand noch zwei andere, in denen der Mann, der wie Bails aussah, vorkam. Immer trug er eine Sonnenbrille, selbst nachts, aber nicht ausschließlich die verspiegelte.
    Sie lehnte sich zurück. Trat gegen den Schreibtisch und ließ den Stuhl gemächlich kreiseln.
    War es möglich, dass Bails in einer irgendwie gearteten Beziehung zu Vecks Vater stand?
    Andererseits musste Bails, um zu den Legionen von Anhängern dieses Wahnsinnigen zu gehören, den Mann nicht unbedingt persönlich kennen. Aber warum sollte er Veck eine Falle stellen?
    Während ihr Stuhl langsam an Schwung verlor, blieb ihr Blick erneut am Bildschirm haften, und sie dachte: Aber klar doch …
    Wenn der Vater hingerichtet wurde, wie sollte die Verehrung dann aufrechterhalten werden? Ganz einfach – indem jemand die Illusion schuf, dass die Familientradition fortgesetzt wurde. Vielleicht dieser Jemand Veck sogar ins Gefängnis brachte. Ihn schlimmstenfalls zum Töten trieb.
    Immerhin hatte der Lügendetektor ja gezeigt, dass Veck tatsächlich eine gewisse Mordlust in sich hatte. Wenn man so jemanden nur heftig genug bedrängte, unter Druck setzte, könnte es durchaus passieren, dass er ausrastete und etwas tat, was er unter normalen Umständen nicht täte. Genau deswegen gab es doch bei der Polizei überhaupt die Mordkommissionen.
    Und was im Wald passiert war? Gut möglich, dass Veck mit dem Vorsatz losgefahren war, Kroner zu töten. Aber in Anbetracht seines Verhaltens dem Paparazzo gegenüber war es vorstellbar, dass sein Motiv Vergeltung für die Taten des Mannes gewesen war – was natürlich trotzdem illegal, unmoralisch und unentschuldbar wäre, aber doch etwas anderes, als eine unschuldige Frau aufzugreifen und zu schänden. Besser gesagt fünfundzwanzig unschuldige Frauen.
    Außerdem hatte Veck

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