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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Kroner ja nichts getan.
    Im Gegenteil: Er hatte sogar den Krankenwagen gerufen.
    Sie dachte daran, wie Veck sich ihr gegenüber verhalten, wie er gesprochen und sie berührt hatte.
    Dann erinnerte sie sich an Bails neben ihrem Auto, mit seinem traurigen Blick, betrogen von seinem vermeintlich besten Freund.
    Psychopathen konnten sehr überzeugend sein. Genau dadurch konnten sie so viel Schaden anrichten.
    Die Frage war nur: Wer von den beiden Männern war der Lügner?
    Je länger sie über Bails große Enthüllung in ihrem Wagen auf dem Weg ins Krankenhaus nachdachte, desto stärker wurden ihre Zweifel. Woher hatte er von dem Ohrring gewusst? In dem vorläufigen Verzeichnis hatten Hunderte von Gegenständen gestanden. Hunderte. Als zuständiger Beamter hätte er die Liste einmal, vielleicht zweimal durchgelesen. Doch es war ein bisschen schwer zu glauben, dass er sich an einen einzelnen Eintrag erinnerte.
    Was hatte ihn veranlasst, die beiden Aufstellungen im Hinblick auf dieses spezielle Schmuckstück zu vergleichen? War es der Fakt, dass Veck den Ohrring als den von Sissy Barten erkannt hatte?
    Oder vielleicht eher, dass Bails ihn selbst untergejubelt hatte?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das festzustellen. Und die war leider gesetzwidrig.
    Reilly stand auf und spazierte durch ihre Abteilung, einmal bis ganz nach hinten und an sämtlichen Besprechungszimmern vorbei; zurück zum Empfang; dann ein Schlenker zum Büro ihrer Chefin, obwohl sie wusste, dass diese bereits gegangen war.
    Schließlich rief sie den einen Menschen an, auf den sie sich verlassen konnte.
    Als am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde, sagte sie leise: »Ich brauche Ihre Hilfe, aber ich wandle auf einem schmalen Grat.«
    De la Cruz’ Stimme war fest: »Von was für einem Grat sprechen wir hier?«
    »Von dem Einzigen, der zählt.«

Dreiundvierzig
    Adrian Vogel war ein verdammter Irrer.
    Durch das Panoramafenster der Wohnung über der Garage musterte Colin das Schlachtfeld unter sich. Bis vor Kurzem hat ten die acht Hektar Land drumherum nur als Zufahrt und Rasen fläche gedient. Sobald jedoch Devinas Helfershelfer ihre öligen Fratzen gezeigt hatten, hatte eine Zweckentfremdung stattgefunden, und jetzt stand Adrian einer Legion dieser widerlichen Kreaturen gegenüber.
    Es sah schwer nach einer Katastrophe aus. Obwohl Colin keinen Respekt für die Bewohner von Devinas Unterwelt empfand, waren sie doch sehr gefährlich, besonders in solch einer Anzahl. Und dieser dämliche Hundesohn trat nur mit dünnem Leder bekleidet und einer Mistgabel in der Hand gegen sie an.
    Colin schloss kurz die Augen und fluchte. Aus der Sache wür de der Engel niemals lebend herauskommen. Er war ein großartiger Kämpfer, sogar ebenso gut wie der Erlöser, und der war ein Meister. Aber gegen diese Übermacht hatte er keine Chance.
    Doch Eddie allein zu lassen, um Adrian zu helfen, kam nicht infrage. Denn genau das wollte Devina ja, dass sein Körper unbewacht blieb, und Jim hatte mit seinem blutigen Handabdruck nur einen Benachrichtigungszauber eingerichtet. Wenn hier etwas oder jemand einbrach, würde ein Alarm ausgelöst – und den Erlöser von seiner Arbeit mit der umkämpften Seele abzuziehen lag in niemandes Interesse.
    Darüber hinaus bekäme Colin es mit Nigel zu tun, wenn er sich unten einmischte. Noch mehr Zank zwischen ihnen war im Augenblick allerdings so gar nicht ratsam.
    Nur dastehen und das Massaker beobachten wiederum konnte man auch nicht.
    Colin ging zur Tür und öffnete die zerbrechliche, nutzlose Barriere. Sofort kitzelte ihn der Gestank ätzenden Blutes in der Nase, und das Brüllen und Grunzen der Kämpfenden brannte ihm in den Ohren.
    Adrian war wirklich toll, er schwang die Mistgabel mit bestechendem Erfolg, obwohl die Flut der Feinde weiter vorandrängte und drohte, die Reihen zu schließen und ihn komplett einzukesseln. Vorn, links, rechts, zurück in die Mitte – er spießte die Helfershelfer mit solcher Geschicklichkeit auf, dass er die Einmischung kurz noch einmal überdenken musste.
    Doch dann näherten sich ihm zwei Dämonen geduckt, während Adrian auf Brusthöhe fuhrwerkte.
    Sie hatten es auf die Beine des Engels abgesehen, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen – wenn er zu Boden ginge, würden sie sich alle auf ihn stürzen wie auf einen Hund.
    Colin zog sich ins Haus zurück und sah sich um.
    Spiegel. Er brauchte einen Spiegel.
    Nach hastiger Suche fand er einen im Badezimmer über dem Waschbecken. Blöderweise klebte er an

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