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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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in einem Vorort von New York City vergrabenen Jugendakte verschaffen könnte. Aber das war ein harter Brocken, selbst für einen Zauberer wie ihn.
    Zum einen konnte eine nicht öffentliche Akte einen den Job kosten. Zum anderen wurden die meisten Strafregister nach einer gewissen Zeit weggeworfen, zumal in den Neunzigern die Digitalisierung noch nicht so üblich gewesen war, insbesondere nicht in kleineren Verwaltungsbezirken. Und last but not least arbeitete der Mann schon seit Jahren nicht mehr in Manhattan. Wer wusste, ob er noch irgendwelche Beziehungen in den Süden ihres Bundesstaates hatte?
    Dennoch war es eine Erleichterung gewesen, dem Kommissar alles zu erklären, selbst das mit Bails: Wenigstens war Reilly jetzt nicht mehr allein mit ihren wirren Gedanken. Und er hielt ihren Verdacht offenbar nicht für völlig unbegründet.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass er sich vermutlich heute nicht mehr bei ihr melden würde … also war es wohl besser, nach Hause zu fahren, ehe sie noch auf ihrem Stuhl festwuchs.
    Sie stand auf und streckte sich ausgiebig – weniger, um ihre Muskeln zu lockern, denn als Vorwand, einen Blick hinter sich zu werfen. Wieder einmal.
    Mann, der Verfolgungswahn war ziemlich weit fortgeschritten, wenn man schon vor sich selbst Ausreden erfinden musste.
    Nachdem sie ihren Computer heruntergefahren hatte, zog sie die Jacke an und griff nach ihrer Handtasche. Dann tastete sie nach ihrer Waffe in dem Holster unter dem Arm und holte ihr Handy heraus.
    Nur zur Sicherheit.
    Sie trat in den Flur, sah sich nach beiden Seiten um und lauschte. Weit entfernt in den Büros der Mordkommission hörte man einen Staubsauger, und unten in der Eingangshalle polierte jemand mit einer Maschine den Boden.
    Sie schielte hinter sich. Niemand zu sehen.
    Mit schnellen Schritten steuerte sie auf die Haupttreppe zu und redete sich gut zu, dass es zwar schon spät war, aber überall noch Licht brannte und außerdem zwanzig bis dreißig Leute im Gebäude Nachtschicht schoben …
    Als ihr Handy klingelte, ließ sie es vor Schreck fast fallen. Und dann gleich noch einmal, als sie sah, dass es de la Cruz war. Flüsternd ging sie dran. »Sagen Sie bloß nicht, Sie haben die Akte?«
    »Darum hatten Sie mich doch gebeten.«
    Sie ging langsamer. »Mein Gott …«
    »Genau gesagt der Mann der Cousine meines Schwagers.«
    »Was steht drin?«
    »Schule schwänzen. Sonst nichts.«
    Am oberen Treppenabsatz blieb sie stehen. Immer noch mit gedämpfter Stimme fragte sie: »Was soll das heißen, sonst nichts?«
    »Das Archiv von Garrison County hat einen einzigen Eintrag aus dem Jahr sechsundneunzig für Thomas DelVecchio jr. Er wurde wegen wiederholten Fernbleibens vom Unterricht einbestellt.«
    »Und sonst keine Hinweise? Keine psychologischen Beurteilungen? Keine …«
    »Nichts. Der Bestand wurde 2005 digitalisiert, und zwar zehn Jahre rückwirkend, also haben wir Glück, dass seine Akte gerade noch dabei war. Damals war DelVecchio vierzehn, und wenn es schon frühere Abstecher ins Justizwesen gegeben hätte, wären sie dort eingetragen gewesen.«
    »Und später gab es nichts mehr?«
    »Keine Zeile.«
    Sie schwiegen beide eine Weile. Dann konnte Reilly sich die Frage nicht verkneifen: »Und es kann nicht sein, dass etwas übersehen wurde?«
    »Wenn er aus irgendeinem Grund in einem anderen Gerichtsstand Ärger gehabt hätte, dann schon. Aber laut Grundbucheintrag besaß seine Mutter zwanzig Jahre lang ein Haus in derselben Stadt, und ich weiß, dass Vecks Lebenslauf gründlich überprüft wurde. Darin steht, dass er 2000 an der Garrison High School seinen Abschluss gemacht hat. Insofern kann man doch wohl davon ausgehen, dass er die ganze Zeit in der gleichen Gegend gewohnt hat.«
    Reilly stützte die Stirn in die Hand, in ihrem Kopf drehte sich alles. »Man will ihn aufs Kreuz legen.«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Ver dammt noch mal.«
    Jetzt endlich kam sie ihn Fahrt, rannte mit laut klappernden Absätzen die Treppe hinunter.
    »Ach, noch was«, sagte de la Cruz. »Während ich auf den Rückruf gewartet habe, habe ich mir die Facebook-Seite mal angesehen, von der Sie mir den Link geschickt haben.«
    »Und Sie haben Bails erkannt?«
    »Ja, ich glaube auch, dass er es ist. Wo sind Sie gerade?«
    »Auf dem Weg aus dem Präsidium. Ich fahre zu Veck nach Hause.«
    Vorsichtig überquerte sie den noch nassen Fußboden im Eingangsbereich und hastete dann durch den hinteren Flur.
    »Es gibt nur ein kleines Problem«, sagte de la

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