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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zurück. »Töte ihn.«
    Veck kniff die Augen zusammen.
    Woraufhin sie noch breiter lächelte. »Das wolltest du doch die ganze Zeit schon tun. Dort bei dem Motel hast du auf ihn gewartet, bis er im Wald auftauchte. Du warst drauf und dran, zu handeln … doch dann wurde dir deine Chance verwehrt.«
    Veck stand ihr gegenüber, und sein Körper begann zu vibrieren, die Wut, die im Gefängnis in ihm zum Leben erwacht war, sammelte sich in seinem Oberkörper, straffte seine Muskeln.
    »Das ist mein Geschenk an dich, kleiner Tommy. Du tötest ihn, und ich zeige dir, wo deine Frau ist. Es ist das, was du möchtest. Deshalb bist du hier. Es ist dein Schicksal.«
    Wie aus dem Nichts heraus durchstieß eine Lichtspiegelung die Dunkelheit, erhellte die Schatten und gab den Blick frei auf … Bails.
    Der Mann saß an die nasse Wand gelehnt auf dem Höhlenboden. Mitten auf der Stirn zwischen den weit aufgerissenen Augen prangte eine Schusswunde, aus der ein schmales Rinnsal Blut auf seine Nase herabfloss. Sein Mund war schlaff; die Haut blässlich grau.
    »Mach dir keine Gedanken um ihn«, sagte die Dunkelhaarige mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Er war nur ein Werkzeug. Du hingegen bist der Preis. Und alles, was du tun musst, ist handeln. Töte ihn … und ich sorge dafür, dass du deine Frau findest.«
    Unvermittelt begriff Veck, woher der Lichtstreifen stammte.
    Seine Hand war erhoben, und der Glasdolch hatte das butterweiche Kerzenlicht aufgefangen und einen Strahl davon quer durch die Höhle auf seinen angeblichen Freund gelenkt.
    »Die Zeit verrinnt, kleiner Tommy. Durchschreiten wir dies hier, damit wir auf der anderen Seite wieder hervortreten können. Hör auf deinen Bauch. Tu das Richtige. Mach diesen dreckigen, unmoralischen Mörder kalt und finde, was du suchst. Der Pfad ist so offensichtlich, der Tausch so einfach – all das Wundervolle, was Reilly ist, gegen diesen blutrünstigen Wahnsinnigen. Es liegt alles in deiner Hand …«
    »Lebt Reilly?«, hörte er sich fragen.
    »Ja, sie lebt.«
    »Lassen Sie uns beide lebendig hier heraus?«
    »Wahrscheinlich. Das hängt davon ab, was du tust, nicht wahr?« Ihre Stimme sank zu einem verführerischen Flüstern herab. »Du kannst sie im selben Moment sehen, in dem du das hier erledigst. Das schwöre ich. Es liegt alles in deiner Hand …«

Siebenundvierzig
    Reilly baumelte von der Höhlendecke und konnte immer noch nicht fassen, welchen Anblick sie Veck bot: Der Krankenhauskittel, die flache Brust und die schaukelnden Beine gehörten nicht ihr.
    Und doch konnte sie trotz der brüllenden Kopfschmerzen, trotz der Verstörung und Panik diese fremden Gliedmaße bewegen, konnte Luft durch die nicht vertraute Kehle atmen, konnte die unbekannten Lungen füllen.
    Was alles dem Bild, das Veck zu sehen glaubte, Glaubwürdigkeit verlieh.
    Und deshalb würde er sie töten, dachte sie entsetzt und ungläubig.
    Unter größter Anstrengung flüsterte sie mit einer krächzenden Stimme, die nicht ihre eigene war: »Ich … bin ich … bitte …«
    »Der Pfad ist so offensichtlich, der Tausch so einfach – all das Wundervolle, was Reilly ist, gegen diesen blutrünstigen Wahnsinnigen. Es liegt alles in deiner Hand …«
    Die Dunkelhaarige, die da sprach, war in Wirklichkeit gar keine Frau. Reilly hatte gesehen, wie es in Wirklichkeit aussah – es hatte ihr seine wahre Abscheulichkeit gezeigt, als Bails mit Veck telefonierte, und deshalb hatte sie so geschrien.
    Hinterher hatte sie zugesehen, wie es in Bails Geist geschlüpft war und ihn dazu gebracht hatte, die Waffe gegen sich selbst zu richten.
    Der große Lügner , dachte sie. Wer hätte gedacht, wie sehr das auf den Teufel tatsächlich zutraf.
    »Veck …« Reilly versuchte, mehr Atem aufzubringen, saugte mühsam Luft in den starren Brustkorb. »Veck … nein …«
    Aber sie drang nicht zu ihm durch – und das würde sie auch nicht: Je lauter sie sprach, desto mehr klang sie wie Kroner, als säße sein Kehlkopf an der Stelle ihres eigenen. Und sie verlor allmählich das bisschen Kraft, das sie noch besaß: Bails hatte sie den Abhang des Steinbruchs heruntergeschleift, wobei sie sich übel die Waden geprellt hatte – sie hatte sogar geblutet, das wusste sie. Außerdem war sie sich ziemlich sicher, dass sie eine Gehirnerschütterung hatte, zudem hing sie schon seit einer kleinen Ewigkeit hier in der Kälte.
    Eine heiße Träne rann über ihre Wange, dann eine zweite … und schließlich ein ganzer Strom.
    Hin und wieder hatte

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