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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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er berüchtigt ist. Die Frauen, die das reizt, sind nicht wie Sie. Entweder haben sie Tattoos an dämlichen Stellen und Piercings überall und bescheuerte, übertrieben gefärbte Haare, oder sie sind Barbiepuppen, die jemanden ›retten‹ wollen, oder sie sind scharf darauf, mal wild und gefährlich zu leben, aber natürlich nur aus sicherem Abstand. Dann gibt es noch die, die normal wirken, aber ein Foto meines Vaters im Portemonnaie aufbewahren und Briefe geschrieben haben, die ich ihm zustellen soll – offen gestanden ist das total scheiße. Ich habe gelernt, dass ich niemandem vertrauen kann, aber das Gute daran ist, dass ich nicht mehr überrascht werde.«
    Er schob den Wagen an eine Selbstbedienungskasse und zog alles über den Scanner, was Reilly ihm reichte. »Aber wie gesagt, Sie gehören in keine dieser Kategorien.«
    »Definitiv nicht.« Sie gab ihm die Tomatentüte. »Tut mir leid, ich hatte ja keine Ahnung.«
    »Ach, es gibt schlimmere Hypotheken, die man zu zahlen haben kann.« Wie zum Beispiel die Blutsverwandtschaft mit seinem geistesgestörten Vater. Die Groupies, die wegen seines Namens mit ihm vögeln wollten, waren schlimm, aber dass der Killer quasi in seinem eigenen Mark und Bein steckte, das war der wahre Albtraum.
    »Gehen Sie Mitte nächster Woche hin?«, fragte sie.
    »Wie bitte?«
    »Zu der Hinrichtung«, ergänzte sie sanft.
    Veck erstarrte, eine gelbe Schachtel Tacos in der Hand. »Findet sie statt?«
    »Wenn der Gouverneur keinen Aufschub erlässt. Heute war ein Artikel in der Zeitung.«
    Ach ja, die drei Spalten, die er übersprungen hatte. »Tja, ich hoffe, sie grillen den Dreckskerl. Und nein, ich gehe nicht hin. Ich muss den Wichser jedes Mal sehen, wenn ich in einen Spiegel schaue. Irgendwann reicht es einfach.«
    Er zog seine Brieftasche heraus und zückte die EC-Karte.
    »Hier, lassen Sie mich auch …«
    Veck warf ihr einen Blick über die Schulter zu. »Der Mann sollte bezahlen. In der Hinsicht bin ich altmodisch.«
    »Und die Frau kann sehr gut ihren Beitrag leisten. In der Hinsicht bin ich neumodisch.«
    Als sie ihm einen Zwanzigdollarschein in die Hand drückte und ihm in die Augen sah, wusste er, dass er sie küssen wollte – und zwar nicht nur in seiner Fantasie. Er wollte spüren, wie es war, sie an sich zu ziehen, wollte ihren ungeschminkten Mund schmecken.
    Vergiss es .
    Also konzentrierte er sich schnell wieder auf Dinge, für die er nicht angeschnauzt oder zu Recht geohrfeigt würde, zog seine Karte durch den Apparat, tippte seine PIN-Nummer ein und wartete, bis die Zahlung erfolgte. Dann nahm er die Quittung, warf sie weg, und sie gingen nach draußen, wo er den Einkaufswagen abstellte und die Tüten auf den Arm nahm.
    Auf dem Weg zu ihrem Auto murmelte er: »Sie sind so still. Hab ich zu viel erzählt?«
    Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu, während sie den Wagen mit der Fernbedienung entriegelte. »Über Ihren Vater? Aber nein … wenn Sie über ihn – oder über irgendetwas anderes – reden wollen, höre ich gern zu.«
    Veck glaubte ihr. Was an sich schon ein Wunder war. »Danke, aber Sie haben gerade alles gehört, was ich zu dem Thema jemals sagen werde.«
    Als er nach dem Kofferraumgriff tastete, zog sie hastig die Tür zur Rückbank auf. »Warten Sie, stellen Sie die Tüten hier …«
    »Ich werfe sie nur schnell in den –«
    Die Klappe ging von allein auf, und Veck starrte auf drei große Tüten von Victoria’s Secret.
    Er konnte nicht anders: Sein Blick schnellte zu ihr und tastete ihren Körper ab … bis hinauf zu ihren leuchtend roten Wangen.
    Was ihm verriet, dass in den blöden Tüten wohl keine flauschigen Schlafanzüge und kuscheligen Bademäntel steckten.
    »Äh … Rücksitz«, nuschelte er. »Ist gut …«
    »Die hatten Ausverkauf«, sagte sie und schloss den Kofferraum.
    Er bekam schon wieder einen Ständer. Übergangslos. Scheiße.
    Nachdem die Lebensmittel verstaut waren, setzte jeder sich auf seinen Platz, und Reilly ließ den Motor an. Der Gurt schnitt in Vecks Erektion, aber er fand, das blöde Gerät hatte es nicht besser verdient. Es stand ihm nicht zu, von einer Modenschau zu träumen.
    Die fabelhafte Reilly stand auf solches Zeug?
    Mann, er brauchte eine Kippe …
    »Mist«, sagte er.
    »Was denn?«
    »Wir müssen es bei Ihnen machen.« Fluchend fügte er hinzu: »Bei Ihnen kochen, meine ich. Abendessen. Ich habe keine Töpfe.«
    Sie hielten vor der Ampel an der Ausfahrt des Parkplatzes, Reilly sah ihn von der Seite an … und

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