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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wollen?«
    »Sonst hätte ich nicht gefragt.«
    Er starrte die rote Pappe der Pommesverpackung an. »Tja, also … gern. Sehr gern.«
    Während Reilly sofort ihrer Mutter eine SMS schickte, sagte er: »Ich verspreche auch, mich anständig zu benehmen.«
    Der dunkle Bass in seinem Tonfall ließ darauf schließen, dass er nicht nur von Tischmanieren sprach, und sie war sich bewusst, dass sie das gleiche Gelöbnis ablegen sollte. Zu so etwas gehörten immer zwei, und sie hatte weiß Gott gestern in ihrer Küche kräftig mitgemacht.
    Andererseits trug sie ja heute nichts, worüber Victoria Geheimnisse hatte. Also konnte ihnen wahrscheinlich nichts passieren.
    Wahrscheinlich.
    »Alles klar, wie schreibt sich Heron?«, murmelte sie und rief ein neues Anzeigenformular auf.
    Eine winzige Pause entstand, dann sagte er leise: »Wie man’s spricht.«

Achtzehn
    Als die Dunkelheit sich herabsenkte, war Adrian betrunken … aber nicht geil auf Sex.
    Nicht immer gingen die beiden Zustände Hand in Hand; es war Ad durchaus möglich, nur geil zu sein – jeden Morgen beim Aufwachen beispielsweise war er bereit für ein bisschen Action und dabei stocknüchtern. Allerdings kam es nur sehr selten vor, dass er ein paar Bier intus hatte, ohne Bock auf eine kleine Nummer zu kriegen. Und so richtig sternhagelvoll war er nie – er wusste nicht einmal, ob das überhaupt möglich war. Sich einen antrinken aber konnten Engel durchaus, und im Allgemeinen führte das öfter zu dem ein oder anderen Schäferstündchen.
    Als er jetzt die nächste leere Bierflasche abstellte, zählte er an den Fingern ab. »Moment mal, waren das jetzt sechs? Oder sieben?«
    Ausnahmsweise einmal machte sein Engel-Kumpel beim Akkord-Kippen mit; seit sie vor einer Stunde ins Iron Mask gekommen waren, hatte Eddie mit Adrian Schritt gehalten.
    »Acht«, nuschelte Eddie und gab der Kellnerin ein Zeichen.
    Die Frau nickte sofort und ging zur Theke. Sie war gut: ser vierte schnell, hielt die Augen offen und hatte offenbar kein Inte resse daran, ihm und seinem Freund den Bierhahn zuzudrehen.
    Während Adrian auf die nächste Runde wartete, lehnte er sich auf der mit Samt bezogenen Bank zurück und ließ den Blick über die düstere, mürrische Menge schweifen. Mehr aus Gewohnheit denn aus Notwendigkeit überlegte er, ob er nicht langsam vom Trinken zum Vögeln übergehen sollte.
    Er war ja so romantisch veranlagt.
    Wenigstens wusste er, dass er hier etwas Passendes würde aufreißen können. Dieser Goth-Club war genau die Art von Ort, an der er sich pudelwohl fühlte – und das betraf die gesamte Besetzung. Vom Barkeeper über die Kellnerinnen bis hin zum Publikum waren alle seine Wellenlänge: kein Hauch von Pink, Paisley oder Meister Proper weit und breit.
    Normalerweise brauchte er nicht mehr als eineinhalb Minuten, um eine passende Kandidatin für sein Beuteschema zu finden. Aber heute? Selbst die Schnitte mit den arschlangen schwarzen Haaren, dem Piercing über der Lippe und dem Seidenbustier konnten ihn nicht von seiner Couch weglocken.
    Er hatte nicht einmal einen Ständer, stellte er fest.
    Scheiß Jim Heron.
    Die Kellnerin brachte die nächsten beiden Biere, und Eddie beugte sich vor, um ihr einen weiteren Zwanziger aufs Tablett zu legen. Dann reichte er Ad eine der Flaschen und lehnte sich zurück.
    »Ich glaube, wir müssen langsam mal in die Gänge kommen«, sagte Eddie.
    »Im Sinne von …«
    In diesem Moment stolzierte die Rapunzel der Nacht mit wiegendem Hinterteil an ihnen vorbei, und Eddies Augen folgten dem Auftritt tiefrot lodernd.
    Sieh mal einer an, heute also Rollentausch. Normalerweise war Ad der Kundschafter.
    »Geh du dich doch ein bisschen amüsieren.« Adrian leerte die halbe Flasche in einem Zug. »Ich passe auf dein Bier auf.«
    Die Frau mit den langen Haaren blieb unmittelbar hinter ihrem Tisch kurz stehen und sah sich über die Schulter. Ihrem Blick nach hätte sie sich genauso gut nackt zwischen ihre Getränke legen können.
    »Bist du sicher?«, fragte Eddie.
    »Ja, ich chille hier einfach ein bisschen.«
    »Dauert nicht lange.«
    »Lass dir Zeit.« Was sollte es, die Nacht war noch lang. Vielleicht wäre er ja nach ein paar weiteren Fläschchen auch einsatzbereit. Eddie konnte sowieso tagelang ohne Unterbrechung, also konnten sie später immer noch ein Doppel veranstalten.
    Als Eddie sich erhob, war seine Erektion deutlich sichtbar – und genau von der Sorte, zu der einem die ganzen Topangebote im Spam-Ordner angeblich verhelfen. Und als

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