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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sich dann wieder Britnae zu. Die inzwischen beschlossen hatte, sich auf die Tischecke zu setzen, an der sie zuvor gelehnt hatte.
    Ihr Rock war ja von Anfang an kurz gewesen. Jetzt sah er mini aus.
    »Äh, wie bitte?«, sagte er.
    »Ich habe gefragt, wann Sie Pause haben.«
    »Ach so, Entschuldigung.« Du meine Güte, das war wie die Antwort auf »Wie heißen Sie?« zu vermasseln. »Noch nicht so bald. Gehen Sie nicht eigentlich normalerweise um fünf nach Hause?«
    »Ich hab bei der Gehaltsabrechnung Mist gebaut und muss das jetzt korrigieren, das dauert ein bisschen länger.« Sie zog einen Schmollmund, sodass ihre ohnehin üppige Unterlippe in etwa Kissengröße bekam. »Das ist so ungerecht, ich brauche noch mindestens eine Stunde, und es ist schon so spät.«
    Er schielte auf die Uhr. Acht. Er hatte gerade erst seine neue Zehnstundenschicht angetreten, es war also noch früh für ihn. Andererseits durfte er um sechs Uhr morgens nach Hause gehen, und ihre Abteilung musste um halb neun antreten.
    Erneut beugte sie sich zu ihm vor. »Stimmt es, dass das ganze Kroner-Zeug hier ist?«
    »Sie meinen, oben in der Asservatenkammer? Ja, das stimmt.«
    »Haben Sie es gesehen?«
    »Manches davon.«
    »Echt?«
    Es war wahnsinnig cool, wie sie die Augen aufriss und ihre Hand auf den Hals legte.
    »Das ist ziemlich eklig«, fügte er hinzu und spürte seine Brust breiter werden.
    »Was denn zum Beispiel?«
    Ihr Zögern verriet ihm, dass sie es wissen wollte und auch wieder nicht. »Einzelteile … wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Zeigen Sie es mir?«
    »Die Sachen in der Asservatenkammer? Aber ja, nein, das darf ich nicht. Kein Zutritt für Unbefugte.«
    »Aber Sie sind doch befugt, oder?«
    »Und ich würde meinen Job gern behalten.«
    »Wer sollte es erfahren?« Sie beugte sich noch weiter vor. So weit, dass er sich nur noch etwas aufsetzen müsste, und sie würden sich küssen.
    Aus Angst, sich zum Idioten zu machen, rückte er mit dem Stuhl etwas von ihr ab.
    »Ich erzähle es auch keinem«, flüsterte sie.
    »So einfach ist das nicht. Man muss sich eintragen und wieder austragen, und es gibt Überwachungskameras. Das ist keine Wartehalle.«
    Er hörte die Gereiztheit in seiner eigenen Stimme und empfand eine plötzliche Verachtung für sein halbglatziges, halbherziges Ich. Vielleicht bekam er deshalb nie eine Frau ab.
    »Aber Sie könnten mich hineinbringen … wenn Sie wollten.« Ihre Lippen waren wirklich hypnotisierend, sie bewegten sich ganz langsam, als sie die Worte artikulierte. »Stimmt doch? Sie könnten, wenn Sie wollten. Und ich würde auch nichts anfassen.«
    Mein Gott, wie seltsam war das denn? Er hatte erwartet, einfach ins Präsidium zu kommen und wie jede Nacht seine Arbeit zu erledigen. Aber jetzt stand er vor diesem … Scheideweg.
    Benahm er sich wie Gary Peters? Oder kniff er die Arschbacken zusammen und machte tatsächlich einmal etwas mit dieser heißen Braut?
    »Wissen Sie was? Gehen wir.«
    Er stand auf und vergewisserte sich noch einmal, dass die Schlüssel an seinem Gürtel hingen – was sie natürlich taten. Und ta-ta , er hatte sogar einen richtigen Grund, in den zweiten Stock zu gehen. Während der Nachtschicht war das Präsidium nur mit einer Rumpfmannschaft besetzt, weshalb er dafür zuständig war, Beweismittel in die Asservatenkammer zu bringen. Und rein zufällig hatten Hicks und Rodriguez gerade erst zwei Gramm Dope angeschleppt, die bereits versiegelt waren und deren Empfang er bestätigt hatte.
    »O mein Gott.« Sie hüpfte vom Tisch. »Echt jetzt?«
    Seine Brust fühlte sich jetzt wieder aufgebläht an statt hohl. »Ja. Kommen Sie.«
    Er stellte sein Pausenschild auf, das die Leute bat, ihn anzupiepen, wenn Sie einen Verhafteten oder Beweismittel einchecken wollten, dann hielt er ihr die Tür auf.
    Als sie an ihm vorbeiging und er ihr Parfüm roch, fühlte er sich größer als noch vorhin bei Dienstantritt, und es war großartig. Außerdem wusste er, dass er gute Chancen hatte, nicht erwischt zu werden. Die Belegschaft der Asservatenkammer hatte tagelang rund um die Uhr an dem Kroner-Zeug gearbeitet, aber endlich mal eine Pause eingelegt, weil sie Schlaf brauchte. Deshalb war niemand oben. Und Britnae hatte verdammt recht: Sie würde nichts anfassen. Dafür würde er schon sorgen. Also bräuchte hinterher auch niemand die Aufzeichnungen der Überwachungskameras zu überprüfen.
    War es riskant? Ein bisschen. Aber im schlimmsten Fall

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