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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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ich dieses Kribbeln schon mal gespürt hätte. Aber ich glaube zu wissen, wie es sich anfühlt.
    *
    Als wir essen, ist meine Angst schon fast verflogen. Gleich am Anfang hat Dave gesagt, wie super ich aussehe, und den halben Film über hat er meine Hand gehalten. Er hat sogar gesagt, dass er sich die ganze Woche auf heute Abend gefreut hat. Es ist Zeit, die Frage zu stellen, die mir seit dem ersten Ferientag unter den Nägeln brennt.
    »Warum hast du mich in den Ferien nicht angerufen?«
    »Ich war bei meinem Onkel in Boulder. Bevor wir umgezogen sind, hatte ich mich dort schon um einen Ferienjob gekümmert. Es wäre zu stressig gewesen, sich hier etwas zu suchen, deshalb habe ich die Ferien dort verbracht.«
    Das ist das Beste an diesem Abend: Endlich weiß ich, dass Dave einen guten Grund hatte, sich nicht bei mir zu melden. »Wenn ich hiergeblieben wäre«, sagt Dave, beugt sich vor und nimmt meine Hand, »hätte ich dich auf jeden Fall angerufen.«
    Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmt mich.
    Aber gleichzeitig macht mir der unvermeidliche Kuss später am Abend Angst. Wenn ich nicht so viel Angst hätte, würde ich vielleicht so etwas wie Hunger empfinden. Als ich mein Essen bestelle, beobachtet mich Dave, und das verunsichert mich total. Wieso macht es mich immer so verlegen, mit Kellnern zu sprechen?
    »Hmm«, sage ich.
    Dave lächelt mich an.
    Ich lächle zurück.
    Mein Kopf ist leer.
    »Ich bin echt froh darüber, dass es gestern so gestürmt hat«, sagt Dave. »Die Hitze hat mich total fertiggemacht.«
    »In Colorado ist es doch immer heiß.«
    »Eigentlich nicht. Und wenn es heiß ist, dann ist es keine feuchte Hitze. Es ist eine trockene Hitze und die merkt man fast gar nicht.«
    »Das haben wir in Erdkunde behandelt. Wie war das noch? Wenn die Luft trocken und die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, verdunstet der Schweiß besser.«
    »Und deshalb spürt man die Hitze nicht so?«
    »Genau. Wenn der Schweiß verdunstet, kühlt das den Körper.«
    »Ich weiß.« Dave lächelt mich an. »Ich wollte nur herausfinden, ob du es auch weißt.«
    Dann fängt er an, über Basketball zu sprechen. Er erklärt mir die Regeln und besondere Techniken und so einen Kram. Sport ist nicht gerade mein Lieblingsthema, aber ich unterbreche ihn nicht, weil er einfach so atemberaubend ist. Als unser Essen kommt, passiert mir das Schlimmste, was passieren kann: Als ich nach dem Senf greife, stoße ich Daves Glas um. Dave springt auf, ehe die Limo seinen Schoß erreichen kann. Aber sein Ärmel ist nass.
    »Oh Gott!«, rufe ich. »Tut mir leid!«
    »Kein Problem«, sagt Dave.
    Aus dem Serviettenhalter ziehe ich eine Handvoll Servietten. »Warte, ich…«
    »Lass mal. Ich mache das schon.«
    Als Dave von der Toilette zurückkommt, ist mein Kopf immer noch leer.
    »Woran denkst du gerade?«, fragt Dave.
    »Das Foto da an der Wand gefällt mir«, antworte ich. Eine Straße mit Kopfsteinpflaster ist darauf zu sehen, wahrscheinlich irgendwo in Europa. Links und rechts stehen alte Häuser mit üppigen Pflanzen vor den Fenstern.
    »Echt?« Dave zeigt hinter mich. »Mir gefällt das da.«
    Ich drehe mich um und denke: Das muss ein Witz sein . Hinter mir hängt ein schreiend buntes Gemälde, auf dem eine langweilige Landschaft zu sehen ist. Es ist völlig unoriginell und die Farben passen überhaupt nicht zusammen. Das Gemälde erinnert mich an diesen Typen im Fernsehen, der vor der Kamera schreckliche Bilder malt, und die Zuschauer sollen mitmalen.
    »Schon klar.« Ich lache.
    »Nein«, sagt Dave. »Das ist ernst gemeint.«
    »Ach so.« Ich drehe mich noch einmal um. »Stimmt. Es ist hübsch.« Es ist überhaupt nicht hübsch. Es ist schrecklich. Aber jeder weiß, dass man in einer Beziehung unterschiedliche Dinge gut finden darf. Man trifft niemals jemanden, der genau dieselben Interessen hat.
    »Weißt du, was«, sagt Dave beim Essen. »Ich hätte nie gedacht, dass du mit mir ausgehst.«
    »Warum nicht?«
    »Na ja, du hattest was mit Scott, und der ist… ziemlich… schlau.«
    »Warum hast du mich dann nach meiner Nummer gefragt?«
    »Weil ich dich von Anfang an süß fand. Weißt du noch, wie ich mich bei der Vollversammlung neben dich gesetzt habe?«
    Ich nicke. Wenn Dave wüsste, an was ich mich alles erinnere.
    »Irgendwie habe ich gehofft, dass du mich magst. Aber gleichzeitig dachte ich, dass ich dir nicht schlau genug bin.«
    »Aber du bist doch schlau!«
    »Klar.« Dave drückt meine Hand. »Aber du bist genial.« Er lässt

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