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Falling in love

Falling in love

Titel: Falling in love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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eine Szene aus einem Film, den ich mir wahrscheinlich nie ansehen werde. Dann fragt er: »Und bei dir?«
    »Die Szene, in der Lloyd den Ghettoblaster hochhält.«
    »Wer?«
    Es kann nicht sein, dass Dave das nicht weiß. »Dave, du hast doch das riesige Plakat in meinem Zimmer gesehen? Das, auf dem John Cusack abgebildet ist, wie er einen Ghettoblaster hochhält?«
    »Ja… und was ist damit?«
    »Denk noch mal nach. Wir haben garantiert darüber gesprochen.« Aber im Grunde kann ich mich nicht erinnern, dass Dave sich nach diesem Plakat erkundigt hat. Obwohl das eigentlich normal wäre, wenn man zum ersten Mal das Zimmer seiner neuen Freundin betritt. Aber Dave interessiert sich nicht für meinen Kram. Ihn interessiert nur, was seine Freunde von mir halten.
    Seit ein paar Wochen denkt Dave ohnehin nur noch an eines, sobald er mein Zimmer betritt. Er tut gar nicht mehr so, als wollte er seine Hausaufgaben erledigen. Sobald ich meine Tasche absetze, fängt er an, mich zu küssen. Dann legen wir uns auf mein Bett und er ist total ungeduldig.
    »Aus welchem Film ist das noch mal?«, fragt er.
    »Teen Lover.«
    »Jetzt erinnere ich mich.« Er nimmt einen Bissen und spricht mit vollem Mund weiter. »Ein schrecklicher Film.«
    »Du fandst den Film schrecklich?« Teen Lover ist ungefähr der beste Film, den ich je gesehen habe.
    »Klar. Ich meine… die zwei mögen sich halt, das ist ja noch interessant. Aber dieser ganze Kram mit dem Vater, der nicht will, dass sie zusammenkommen… Wenn sie sich wirklich so lieben, wieso hauen sie nicht einfach ab?«
    »Manchmal ist das halt nicht so einfach.«
    »Und diese Szene, von der du gesprochen hast, habe ich auch nicht verstanden. Was ist so toll an diesem Ghettoblaster?«
    Es könnte sein, dass ich gleich explodiere.
    *
    Zu Hause lege ich The Eminem Show in den CD-Player, setze mir Kopfhörer auf und drehe die Lautstärke hoch. Ich hole mein Skizzenbuch und meinen Lieblingsstift raus, einen hellblauen mit ganz weicher Mine. Der Stift fährt wie flüssige Seide über das Papier.
    Und dann schreibe ich auf, wonach ich seit Ewigkeiten suche. Und warum ich das mit Dave niemals finden werde. Ich kann nicht aufhören zu schreiben und irgendwann tut meine Hand weh. Als ich zur Uhr sehe, ist es ein Uhr morgens. Aber ich bin immer noch hellwach.
    Ich schlüpfe in meinen kuscheligsten Schlafanzug, den mit der Satinverzierung. Wenn ich aufgewühlt bin, trage ich den immer. Ich knipse das Licht aus. Lege mich hin, die Stöpsel von meinem iPod in den Ohren.
    Und denke an Tobey.

26. Kapitel
    Seelenverwandt
7. November, 15.23 Uhr
    Höchstwahrscheinlich stelle ich diese Frage viel zu früh. Ich hatte mir wirklich vorgenommen, geduldig zu sein. Aber ich halte es nicht mehr aus.
    »Glaubst du eigentlich an Seelenverwandtschaft?« Eigentlich ist das eine Mädchenfrage. Aber gleichzeitig ist es die einzige Erklärung für die Sache zwischen Sara und mir. Und Sara weiß, dass die üblichen Jungsklischees nicht auf mich zutreffen.
    Sara schaut auf das Blatt mit unserer ersten Partie Dots. Vor eineinhalb Wochen habe ich die ersten Punkte auf dieses Papier gemalt. Mittlerweile ist das ganze Blatt voller senkrechter und waagerechter Striche. Bei Dots muss man möglichst viele Vierecke zeichnen. Jeder ist abwechselnd an der Reihe und verbindet zwei Punkte miteinander. Diagonale Linien sind verboten. Wenn man ein Viereck schließt, schreibt man seine Initialen hinein und darf noch eine zweite Linie zeichnen. Am meisten Spaß macht es, wenn man hintereinander mehrere Vierecke schließen kann. Sara und ich holen dieses Blatt immer hervor, sobald wir in Musik mit der Aufgabe fertig sind.
    »Ja«, sagt Sara. »Auf jeden Fall.« Sie verbindet zwei Punkte miteinander. »Du nicht?«
    »Doch.« Ich schaue sie an, damit sie versteht, was ich meine.
    Sara blinzelt und konzentriert sich dann wieder auf die Linien und Punkte. Trotzdem sehe ich, dass ihre Wangen sich röten.
    »Du bist dran«, sagt sie.
    »Stimmt.«
    Ich gebe vor, nach der perfekten Verbindung zwischen zwei Punkten zu suchen. In Wirklichkeit aber suche ich die perfekte Formulierung, um Sara davon zu überzeugen, dass wir zusammengehören. Was soll ich sagen? Wann wird endlich das passieren, wonach ich mich schon so lange sehne?
    »Ich glaube, man darf sich nicht mit zu wenig zufriedengeben«, sagt Sara.
    »Damit sollte man sich nie zufriedengeben.« Eigentlich aber will ich sagen: Und warum bist du dann mit Dave, diesem Sackgesicht, zusammen? »Wenn

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