Falling in love
Wahl für mich herausgesucht, was bedeutet, dass ich nicht nur eine, sondern vier Bewerbungen schreiben muss. Ich habe keinen Plan, wie ich das schaffen soll und nebenbei noch meinen Notendurchschnitt verbessern und nächsten Monat die Battle of the Bands gewinnen soll.
Als ich die Garage betrete, stehe ich völlig neben mir.
»Hey Alter«, sagt Josh, »was geht?«
»Schon mal was von Burn-out gehört?« Ich stelle den Gitarrenkoffer ab.
»Ich fühle mit dir.« Mike schüttelt den Kopf. »Meine Mom sitzt mir auch ständig im Nacken. Ihr scheint egal zu sein, ob ich eines Tages in der Klapse lande, solange ich nur gute Noten mit nach Hause bringe.«
»Sie sollte sich echt mal locker machen«, sagt Josh. »Jetzt ist es doch eh zu spät. Als ob sich die Colleges für die Noten vom November interessieren! Die achten nur auf das, was wir bisher gerissen haben.«
»Da wäre ich mir nicht so sicher«, sage ich. »Angeblich sind gerade unsere aktuellen Noten wichtig. Nur deshalb habe ich überhaupt eine Chance.«
»Aber deine Noten sind unterirdisch.« Josh legt ein kurzes Schlagzeugsolo ein.
»Sie sind Durchschnitt, würde ich sagen.«
»Was redest du da?«
»Wenn ich mich ab sofort voll reinhänge, könnte es klappen.«
»Und was ist mit September und Oktober? Die hast du total vergeigt.«
»Erinnere mich nicht daran. Aber Ms Everman redet mit meinen Lehrern. Sie überzeugt sie davon, dass ich den ganzen Kram nachreichen kann. Allerdings musste ich schwören, dass ich wirklich alles erledige. Vielleicht kriege ich dann ein besseres Zeugnis.«
»Das glaube ich nicht!«, schreit Josh. »Seit wann gibt’s so was?«
»Offenbar kriegst du eine Sonderbehandlung, wenn deine Noten im Keller sind.«
»Habe ich dich richtig verstanden?«, sagt Mike. »Du willst den ganzen Kram aus den letzten zwei Monaten nachreichen? Und ab sofort alle Hausaufgaben erledigen? Und Bewerbungen schreiben? Und proben?«
»Hmm… irgendwie schon.«
»Glückwunsch.« Mit ausgestreckter Hand kommt Mike auf mich zu. »Willkommen im Leben.«
25. Kapitel
Kommt Zeit, kommt Rat
3. November, 10.13 Uhr
Im Kunstunterricht zittern mir die Hände. Letzte Nacht habe ich von Tobey geträumt. Es war ein total intensiver Traum. Einer von diesen Träumen, die so real wirken, dass sie einen den ganzen Tag verfolgen. Ich habe Schmetterlinge im Bauch und Ringe unter den Augen.
Meine Hand scheint heute ein Eigenleben zu führen und stößt gegen die Wasserflasche. Das Wasser spritzt über den Tisch und saugt sich in meinen Schulkram.
Ich renne nach vorn und schnappe mir eine Rolle Küchenpapier. Hektisch versuche ich, mein Heft trocken zu tupfen. Dann melde ich mich. Ich muss unbedingt mit jemandem sprechen, der mir einen Rat geben kann. Und Mr Slater ist der einzige Erwachsene, dem ich vertraue.
»Was ist los?«, sagt er, als er neben mir steht. Wie immer ist er die Ruhe in Person.
»Hören Sie«, flüstere ich, »ich muss dringend mit Ihnen sprechen.«
Scott sitzt direkt vor mir. Warum muss er gerade in diesem Kurs sitzen? Unverhohlen starre ich ihn an.
Er legt seinen Stift beiseite und schaut auf.
Mr Slater und ich schauen ihn an.
Scott nimmt sein Skizzenbuch und die Kohlestifte und wechselt umständlich den Platz.
Im Flüsterton fahre ich fort. »Sie wissen doch, dass ich mit Dave zusammen bin.«
Mr Slater nickt.
»Na ja… es gibt noch einen anderen Typen, zu dem ich mich wirklich hingezogen fühle.«
»Und was empfindest du für Dave?«
»Keine Ahnung. Nicht mehr so viel wie am Anfang. Irgendwie hatte ich ihn anders eingeschätzt.«
»Was meinst du damit?«
»Den ganzen Sommer habe ich ständig an ihn gedacht und wollte unbedingt mit ihm ausgehen. Ich habe mir das alles ganz genau vorgestellt… aber Dave ist so… er macht immer nur das, was seine Freunde sagen. Wir sind total unterschiedlich und… wir haben nicht denselben Humor. Dave ist so…«
»Und was empfindest du für den anderen?«
Ich spüre, wie ich von einem Ohr zum anderen grinsen muss. »Der ist…« Wie kann ich meine Gefühle für Tobey in Worte packen? Ich empfinde so viel für ihn. Wie lange geht der Kunstunterricht noch mal?
Ich schaue Mr Slater an und sage: »Das mit ihm fühlt sich richtig an.«
»Klingt vielversprechend.« Mr Slater nickt. »Und wa-rum bist du noch mit Dave zusammen?«
»Ich will ihn nicht verletzen. Und es heißt doch immer, dass man an einer Beziehung arbeiten muss.«
»Wenn du in einer Beziehung häufiger unglücklich als glücklich
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