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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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geschrieben und verlangt, dass ich ihn zurück zu Reon schicke?«, fragte Stellan. »Damit habe ich eigentlich halb gerechnet.«
    Enteny zuckte die Schultern. »Weil Reon ein Narr und ein Langweiler ist und ich an Mathus Stelle vermutlich genau dasselbe getan hätte. Dass Ihr ihn bloß nie wissen lasst, dass ich das gesagt habe! Zur Stunde denkt mein Sohn noch, dass ich ihn vierteilen lassen will. Ich habe die Absicht, ihn noch ein paar Tage in diesem Glauben zu lassen. Es wird Mathu nur guttun, ein wenig Angst auszustehen, und Reon wird es den Eindruck vermitteln, dass ich angemessen empört bin.«
    »Und welche Strafe habt Ihr mir zugedacht, Eure Majestät?«, fragte Stellan mit angehobener Augenbraue. »Um den Fürst von Veneria zufriedenzustellen?«
    »Ich habe erwogen, Euch ins Exil zu schicken.«
    Stellan starrte den König betroffen an. Seinem Ton war nicht anzumerken, ob es ihm ernst war oder nicht. »Ins Exil?«
    »Ja, so in der Art. Die Lage in Torlenien ist recht angespannt, seit der neue Kaiser den Thron bestiegen hat. Lord Jorgan – von dem wir wissen, dass er nicht gerade für seine Geduld bekannt ist – ist leider vor einigen Tagen bei der Frage, wer nun eigentlich die Hoheitsrechte über die Inseln von Chelae besitzt, das Temperament durchgegangen. Er wurde aus Ramahn hinausgeworfen, und ich brauche dringend einen neuen Gesandten. Reon schlägt vor – und zwar recht stimmgewaltig –, dass Ihr dieses Amt übernehmen sollt.«
    »Und Ihr zieht das ernsthaft in Betracht?«
    Enteny zuckte die Schultern. »Die Idee hat ihre Vorteile, Stellan. Nach Caelum ist Torlenien unser Hauptverbündeter, und Ihr seid ohne Frage mein fähigster Diplomat. Ihr wart sowieso schon auf meiner Kandidatenliste für diesen Posten. Reon Debalkor zufriedenzustellen ist eigentlich nur eine kleine Zugabe.«
    »Hat der Umstand, dass ich nicht den Wunsch habe, Lebec zu verlassen, und schon gar nicht in Richtung Torlenien, irgendwelchen Einfluss auf Eure Entscheidung?«
    »Das hätte durchaus einen Unterschied gemacht«, erwiderte der König mit einem finsteren Seitenblick. »Bevor Ihr Mathu hierhergebracht und mir all diesen Ärger bereitet habt.«
    Stellan schüttelte den Kopf, er traute seinen Ohren kaum. »Aber ich habe hier meine Güter zu leiten, und mit Arkady muss ich auch noch reden. Sie wird nicht fortgehen wollen …«
    »Ihr habt jede Menge Mitarbeiter und einen effizienten Verwalter für Eure Güter«, erinnerte ihn der König. »Er hatte noch nie Schwierigkeiten, in Eurer Abwesenheit Eure Angelegenheiten zu regeln. Und was Arkady angeht – sie ist Eure Gemahlin, Stellan, sie wird Euch begleiten, wohin Ihr auch geht. Und eigentlich ist sie der halbe Grund dafür, dass ich Euch beide nach Torlenien schicke. Ich bete diese Frau an, das wisst Ihr, aber Ihr erlaubt ihr viel zu viele Freiheiten. Ihr seid jetzt schon sechs Jahre verheiratet, inzwischen sollte längst ein halbes Dutzend Gören im Palast herumspringen. In Torlenien, wo es keine Universität gibt, die sie von ihren Pflichten ablenkt, kann Arkady sich voll und ganz auf die wichtigste Aufgabe ihres Frauendaseins konzentrieren – die nächste Generation zur Welt zu bringen.«
    Stellan war froh, dass Arkady nicht bei ihnen war und die Erklärung des Königs mit anhörte. Sie hätte es nicht geschafft, ihre Zunge im Zaum zu halten. Wie sie reagieren würde, wenn er ihr die katastrophale Neuigkeit überbrachte, konnte er sich nur zu lebhaft vorstellen. Obwohl der König bisher nur gesagt hatte, dass er daran dachte, sie nach Torlenien zu beordern, schien sein Entschluss sich zu festigen, je länger er darüber sprach, fast als müsste er sich selbst von der Richtigkeit dieser Entscheidung überzeugen. Karyl Deryon hatte Stellan gewarnt, dass ihre Kinderlosigkeit dem König ein Dorn im Auge war, aber er hatte keine Andeutungen gemacht, dass ausgerechnet ein Posten im Ausland die Lösung bringen sollte.
    »Zum jetzigen Zeitpunkt wäre es ungünstig, wenn ich Lebec verlassen müsste«, sagte Stellan vorsichtig.
    »Warum?«, fragte der König.
    »Nun … zum einen ist da diese Angelegenheit mit unserem caelischen Agenten …«
    »Declan sagt mir, die Caelaner haben nie von ihm gehört.«
    »Das behaupten sie jetzt«, stimmte ihm Stellan zu. »Aber Arkady ist überzeugt, dass er geschickt wurde, um eine Crasii-Revolte anzustiften. Bis wir dem auf den Grund gegangen sind …«
    »Überstellt den Gefangenen an Hawkes«, befahl der König. »Ein paar Tage mit seinen

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