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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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wollte. Sie sollte mich mit der gleichen Begierde ansehen wie ich sie.
    Arryl war nicht verborgen geblieben, wie sehr ich von ihrer Schwester fasziniert war, und sie wusste, dass Diala daran beileibe nicht unbeteiligt war. Das fand ich heraus, als ich die beiden in einem der langen Wandelgänge, die um die Haupthalle des Tempels führten, bei einem Wortwechsel belauschte. Das war einige Monate, nachdem Arryl mich am Straßenrand aufgelesen und gerettet hatte.
    Unmittelbar bevor ich um die Ecke kam, hörte ich, wie Arryl sich bei ihrer Schwester beschwerte. »Ich habe das so satt, Diala.« Ich blieb stehen.
    »Was denn?«, fragte Diala, ganz die gekränkte Unschuld.
    Ich wartete gespannt auf die Antwort und versuchte mir vorzustellen, worüber die beiden Schwestern sich wohl streiten konnten. Dass ich der Grund sein könnte, kam mir zunächst nicht in den Sinn.
    »Du weißt genau, wovon ich rede.«
    »Nein, Schwester, ich weiß es nicht. Die Gezeiten mögen mir viele magische Kräfte verliehen haben, aber Telepathie ist anscheinend nicht darunter.«
    »Gesunder Menschenverstand auch nicht«, gab Arryl zurück. »Und du weißt sehr wohl, wovon ich rede. Ich will nicht, dass es wieder passiert.«
    »Ich habe ihm nichts getan. Und ich habe auch nichts mit ihm getan.«
    »Aber du denkst an nichts anderes, und deine Lust überträgt sich auf ihn. Gezeiten, bei der Hitze, die du abstrahlst, vermehren sich selbst die Tempelmäuse fruchtbarer als sonst.«
    »Jetzt übertreibst du aber.«
    »Ich wünschte, so wäre es!«
    Diala lachte. »Ach komm schon, Rilly. Ein bisschen Spaß wird mir doch erlaubt sein? Und er ist sehr hübsch, meinst du nicht auch? Jetzt, wo ich ihn wieder repariert habe.«
    »Auch das hättest du nicht tun sollen«, sagte Arryl tadelnd. »Seit er aufgewacht ist, hört er nicht auf, Fragen zu stellen. Gebrochene Knochen können heilen, aber abgebrochene Zähne wachsen normalerweise nicht nach, und auch Narben verschwinden nicht einfach auf magische Art und Weise. Versuchst du absichtlich, ihm unser Geheimnis zu verraten?«
    »Ich versuche immer noch, herauszufinden, warum wir es überhaupt geheim halten sollen, aber darüber können wir uns ein andermal streiten. Was war es, was du von mir wolltest, Schwester?«
    »Ich will, dass du den Jungen in Frieden lässt.«
    »Er ist ein Mann, kein Junge mehr.«
    »Nach unseren Maßstäben ist er einer«, verbesserte sie Arryl.
    »Nach unseren Maßstäben?«, meinte Diala verächtlich. »Er ist sechsundzwanzig, Arryl. In dem Drecknest, in dem du und ich das Licht der Welt erblickt haben, wäre er schon Dorfaltester.«
    »Und du die Dorfnärrin«, schoss Arryl zurück und fügte dann in etwas versöhnlicherem Ton hinzu: »Bitte … lass ihn einfach in Ruhe, Diala. Du kennst doch die Regeln.«
    »Oh, und wenn ich mich über die Regeln hinwegsetze? Was tust du dann? Mich verpetzen? Jetzt machst du mir aber wirklich Angst.«
    Ich hörte, wie Arryl geduldig seufzte. »Syrolee hat gute Gründe, auf ihren Regeln zu bestehen. Dazu hast du dich verpflichtet, als du Priesterin der Gezeiten wurdest.«
    »Das war, bevor mir klar wurde, dass sie die Macht der Gezeiten benutzt, um ihr eigenes Reich aufzubauen. Die Ewigkeit ist eine sehr lange Zeit, Rilly. Sie kann sich nicht darauf verlassen, dass sie immer über uns herrschen wird.«
    »Rede selbst mit Syrolee, wenn du etwas zu beanstanden hast«, schlug Arryl vor. »Und in der Zwischenzeit lass Cayal in Ruhe. Lass ihn vollständig heilen und dann weiterziehen. Er ist nichts für dich, denn er ist keiner von uns. Und bitte nenn mich nicht Rilly. Du weißt, wie ich das hasse.«
    Ich hörte, wie sich Schritte auf den Fliesen entfernten. Da ich das Gespräch für beendet hielt, wollte ich mich schon zurückziehen und fragte mich fasziniert, was das Gehörte zu bedeuten hatte. Da hörte ich plötzlich Dialas verärgerte Stimme, anscheinend führte sie ein Selbstgespräch: »Er ist keiner von uns, ja, Rilly? Nun, dieser kleinen Unannehmlichkeit lässt sich leicht abhelfen.«
    Kurz darauf hörte ich ihren Schritt in der Ferne verklingen. Ich blieb im Schatten der großen steinernen Pfeiler stehen und fragte mich, was sie wohl gemeint hatte. Ich hätte die Anzeichen der Gefahr erkennen sollen, aber ich fürchte, ich schwelgte einfach nur blind in der neuen Gewissheit, dass die Priesterin Diala, nach der ich mich in jeder wachen Minute und in meinen Träumen verzehrte, mich auch begehrte, fast so sehr wie ich sie.
    Nach dem Streit

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