Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
bereit.«
    »Erst musst du dich der Reinigung unterziehen.«
    Sie drehte sich um, stieg die Altarstufen empor, und dann hielt sie ohne jede Vorwarnung ihre Hand in die Ewige Flamme. Bevor ich entsetzt aufschreien konnte, drehte sie sich wieder zu mir um, und ihre Hand brannte lichterloh wie eine Fackel.
    Vor Schreck machte ich einen Satz rückwärts, aber seltsamerweise tat der Anblick von Dialas brennender Hand nichts, um mein körperliches Verlangen zu dämpfen.
    Auch Diala bemerkte das. Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Ich will, dass du für mich brennst, Cayal.«
    »Meinst du das wörtlich?«, erkundigte ich mich und starrte mit wachsender Besorgnis die Flamme an.
    »Es tut nicht weh«, versicherte sie mir und trat so nahe an mich heran, dass ich die Hitze des Feuers spüren konnte. »Dies ist die Ewige Flamme.«
    »Warum verbrennt sie dich nicht?«
    »Weil ich unsterblich bin.« Sie kam noch näher, die Flamme rief nach mir. »Willst du Erlösung, Cayal? Willst du sie wirklich? Willst du, dass deine Schwester vor dir auf die Knie fallt? Dass deine geliebte Gabriella dich vergöttert? Willst du so sein wie ich? Für immer jung? Für immer schön?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Für wie alt hältst du mich?«
    Immer noch starrte ich ihre brennende Hand an, zuckte mit den Schultern und fragte mich, ob es ratsam war, die Frage zu beantworten, Frauen konnten da zuweilen etwas seltsam sein. »Vielleicht neunzehn?«
    »Ich bin sechshundertvierzehn Jahre alt«, verkündete sie. Immer noch brannte die Flamme an ihrer Hand. Ich war völlig gebannt davon.
    Genauso gebannt wie von dem Gedanken, unsterblich werden zu können.
    Es kommt einem einfach so gut vor, solange man nicht genauer darüber nachdenkt.
    »Ich war achtzehn, als ich in die Ewige Flamme trat«, lockte Diala. »Arryl war fünfundzwanzig. Wir haben es gemeinsam getan.«
    »Warum verbrennt dich das Feuer nicht?«, fragte ich wieder, fasziniert vom Anblick der Flammen, die über ihr unversehrtes Fleisch züngelten. Die Flammen und das Versprechen der Unsterblichkeit lockten mich ebenso sehr wie ihre körperlichen Reize.
    »Die Ewige Flamme mag mich.« Wieder trat sie näher. »Sie mag dich auch.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich dich mag.«
    Diala kam nahe genug heran, dass ich die Hitze ihrer rechten Hand spüren konnte. Mit der Linken berührte sie mich, strich mir sacht mit den Fingern über die Brust. Ich schloss die Augen in Erwartung, wo ihre Hand mich noch berühren würde, aber sie zögerte und trat noch einen Schritt näher. »Ich kann dich retten, Cayal«, raunte sie mit einer rauchigen Stimme, die endlose Extase verhieß. »Alles, was du dir jemals gewünscht hast, kann dein sein …«
    Mein Blick war völlig hypnotisiert auf die Flammen gerichtet, das Gefühl der Erwartung eher Qual als Vergnügen. Mir kam nie der Gedanke, dass sie mir gerade eine Ewigkeit der Qual anbot. In diesem Augenblick konnte ich nur für die nächsten paar Minuten denken. Im besten Fall hatte ich eine vage Vorstellung, wie ich eines Tages als Held heimkehren würde. Die Unendlichkeit spielte dabei noch gar keine Rolle.
    »Ich muss es dich sagen hören, Cayal«, flüsterte sie leise, und ihr Atem an meiner Wange verhieß immer noch größere Freuden. »Sag es: Ich will der Flamme dienen.«
    »Ich will der Flamme dienen«, wiederholte ich mechanisch und achtete gar nicht darauf, was ich da sagte. Dafür war ich viel zu sehr davon abgelenkt, was Dialas freie Hand mit mir tat. Ich überließ mich der Lust und starrte in die grünen Flammen, genauso verfuhrt von ihnen wie von Diala.
    Offenbar reichte ihr das. Der Ewigen Flamme zumindest reichte es vollkommen.
    Kaum hatten die Worte meinen Mund verlassen, als Diala mich wieder küsste. Sobald sie die Arme um meinen Hals schlang, fing mein Haar Feuer. Binnen Sekunden waren wir beide in ein Flammenmeer gehüllt.
    In Panik löste ich mich aus ihrem Kuss, die Qualen der Verbrennung setzten meiner Lust ein abruptes Ende. Wie lange es dauerte, weiß ich nicht. Später erfuhr ich, dass es nur ein paar Minuten gewesen waren, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Wisst Ihr, die Ewige Flamme verzehrte nur das Fleisch der Unwürdigen. Zu einer Seele, die sich wirklich wünschte, was die Flamme ihr zu geben hatte, war ihre Magie viel freundlicher.
    Ich will der Flamme dienen, hatte ich zu Diala gesagt und jedes Wort dieser leidenschaftlichen Erklärung mit jeder Faser meines Seins gemeint.
    Nur hatten wir unglücklicherweise von

Weitere Kostenlose Bücher