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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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hatte keine Möglichkeit, das herauszufinden. Unter seinesgleichen besaß er ebenso viele Feinde wie Freunde, und wenn die Gezeiten sich zurückzogen, verkrochen sich alle unter dem nächstbesten Stein, um in Sicherheit die Rückkehr ihrer Macht abzuwarten.
    Das hatte er jetzt allerdings zunichte gemacht. Um eine überschlaue, sexuell unterdrückte, verzogene Bibliothekarin zu beeindrucken, hatte er sich einem ganzen Trupp Crasii zu erkennen gegeben.
    Und einem einarmigen Kneipenbesitzer, wie er bemerkte.
    Arkady war außerordentlich bleich geworden. Er befahl den Feliden in der alten Sprache aufzustehen und war ein bisschen überrascht, dass sie darauf ebenso prompt reagierten wie Warlock am Morgen, als er es an ihm ausprobiert hatte. Mit dem Unterschied, dass diese Crasii nicht mit ihm diskutierten. Es waren keine Arks unter ihnen.
    »Was habt Ihr ihnen gesagt?« verlangte Arkady zu wissen.
    »Ich sagte ihnen, dass sie aufstehen sollen. Ich bin tatsächlich etwas überrascht, dass sie mich verstanden haben. Diese Sprache wurde seit mehr als dreitausend Jahren von niemandem mehr benutzt.«
    »Wo habt Ihr sie gelernt?«, Offenbar war sie noch immer nicht willens, einzusehen, dass er war, was er sagte. Bei den Gezeiten, diese Frau ist starrköpfig.
    »Es war die Sprache, die wir alle in jenen Tagen benutzten.«
    »In welchen Tagen?«
    »In den Tagen, als wir die Crasii erschufen.«
    Arkadys Augen funkelten wütend, und kurzfristig tat sie Cayal sogar leid. In Arkadys Welt war kein Platz für Gezeitenmagie. Kein Platz für Dinge, die sich nicht durch eine Theorie oder eine mathematische Formel erklären und belegen ließen. Er hatte den Verdacht, dass sie sich auch dann noch an ihren Rationalismus klammern würde, wenn die Grenzen der Logik längst überschritten waren.
    »Könnt Ihr nicht wenigstens einmal die Wahrheit sagen, Cayal?«
    Er konnte ihr Unbehagen nachempfinden. Die Wahrheit, nahm er an, war in diesem Fall eine Nummer zu groß für Arkady Desean. Es ging nicht darum, dass sie ihm nicht glaubte, das wurde Cayal jetzt klar. Sie wollte ihm nicht glauben.
    »Wir hatten ein Abkommen«, erinnerte er sie. »Wenn die Crasii mir gehorchen, steht es mir frei, zu gehen. Habt Ihr vor, Euren Teil der Abmachung einzuhalten? Oder habt Ihr in Wahrheit gedacht, Ihr könntet gar nicht verlieren?«
    Sie antwortete nicht, woraus Cayal schloss, dass Letzteres zutraf. Anscheinend war es Arkady niemals in den Sinn gekommen, dass Cayal seine Behauptungen wirklich wahr machen könnte. Tatsächlich war er sogar ziemlich sicher, dass sie annahm, dies sei lediglich ein Trick von ihm, um alle zu täuschen und das Unmögliche glauben zu machen.
    »Nun, ich bin geneigt, meine Zweifel zu Euren Gunsten auszulegen und anzunehmen, dass Ihr zu Eurem Wort steht«, sagte er.
    Arkady schüttelte den Kopf, schien aber unfähig zu sprechen. Ihr einarmiger Freund war da entgegenkommender. Er machte einen Schritt vorwärts und schüttelte drohend seine Faust.
    »In diesem Ton sprecht Ihr nicht mit der Fürstin!«, donnerte er. »Ergebt Euch, Schurke! Gebt auf, bevor ich Euch mit meinem verbliebenen Arm auseinandernehme!«
    Mit einem Seufzen wandte sich Cayal der nächsten Crasii zu. »Tote ihn.«
    Die Felide erhob sich unverzüglich und fuhr ihre Krallen aus.
    »Nein!«, schrie Arkady, als sie sah, dass die junge Crasii Anstalten machte, den Befehl auszufuhren.
    »Halt!«, befahl Cayal der Crasii und drehte sich zu Arkady um. »Und ich glaubte schon, Ihr hättet gar nichts dazu zu sagen.«
    »Cayal, tötet diesen Mann nicht«, bat sie ihn. »Bitte. Ihr steckt schon tief genug in Schwierigkeiten …«
    »Arkady, Arkady, Arkady …«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Nicht ich bin es, der hier in Schwierigkeiten steckt. Ist Euch das noch nicht aufgefallen?« Er ging einen Schritt auf sie zu und rechnete halb damit, dass sie zurückweichen würde. Aber sie blieb stehen. »Ihr seid doch diejenige, die plötzlich mit dem Undenkbaren konfrontiert ist.«
    »Ihr kommt keine zehn Meilen aus Lebec heraus, man wird Euch zur Strecke bringen«, warnte sie ihn.
    »Was wirklich eine verdammte Schande wäre«, stimmte er zu. »Aber nichts, womit wir nicht fertig werden.« Er wandte sich an Chikita. »Diese Kutsche ist zu auffällig. Besorge mir ein anderes Gefährt. Auch für die Fürstin. Sie begleitet uns.«
    Chikita eilte davon zu den Stallungen auf der anderen Seite des schlammigen Hofs. Cayal befahl den Crasii, eine Verteidigungslinie zu bilden. Er fand,

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