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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Liebhaber, sondern ein Gegenstück, dessen Kontrast zu seiner eigenen Persönlichkeit er einfach unwiderstehlich fand. Jaxyn mochte leichtsinnig sein; er mochte auch unzuverlässig sein, hin und wieder sogar gefährlich. Stellan wusste das, aber er konnte niemandem – schon gar nicht Arkady – erklären, dass gerade das den Reiz ausmachte. Er war all das, wofür Stellan selbst zu wohlerzogen, zu unsicher, zu gehemmt war. Jaxyn war das Fenster in eine Welt, in der er nicht lügen musste; wo er frei heraus sagen konnte, wer und was er war, ohne Angst vor den Konsequenzen haben zu müssen. Der Reiz dieser Freiheit war verführerisch, und auch wenn Jaxyn manchmal die Gefahr so sehr suchte, dass selbst Stellan es mit der Angst bekam, erregte es ihn auch häufig – was es ihm nahezu unmöglich machte, von Jaxyn zu lassen.
    Zweifellos würde man Jaxyn niemals gestatten, sie nach Torlenien zu begleiten, wie reizvoll die Aussicht für die Beteiligten auch sein mochte. Es war eine Sache, hier in Lebec das Schicksal herauszufordern, wo Stellan über alles herrschte, so weit sein Auge reichte, aber es war etwas ganz anderes in einem Land, wo Ehebruch mit dem Tod bestraft wurde. In den unfruchtbaren Wüsten von Torlenien wurde jede Form von außerehelicher sexueller Beziehung (ohne Rücksicht auf das Geschlecht der Liebenden) als Todsünde betrachtet.
    Aber abgesehen von den philosophischen Differenzen war Stellan bewusst, dass kein ausländischer Gesandter ohne Begleitung einer Gemahlin in Torlenien geduldet wurde. Selbst wenn Stellan sich einen Grund ausdenken könnte, Jaxyn in seinem Gefolge zu haben – als unverheiratetem Mann würde man ihm gar nicht erst Zutritt in die torlenische Hauptstadt gewähren.
    Jaxyn, so schien es, war sich über all das im Klaren, wie sich aus seiner Reaktion schließen ließ, als Stellan ihm die Neuigkeiten gleich nach dem Essen mitteilte. Er hatte Jaxyn unter dem Vorwand, zusätzliches Training für die Crasii zu besprechen, in sein Studierzimmer bestellt.
    Der König und die Königin hatten den Fürsten und seinen Gefolgsmann entschuldigt und mit Mathu, Kylia und dem größten Teil des Gefolges eine Bootsfahrt auf dem Fluss angetreten. Dies war wahrscheinlich die einzige Gelegenheit, ungestört ein privates Gespräch mit seinem Liebhaber zu fuhren, die Stellan in nächster Zeit haben würde.
    »Du lässt mich im Stich«, warf Jaxyn ihm vor, als er von der Abberufung erfuhr.
    »Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe …«, setzte Stellan an und wünschte, er hätte ihm die Neuigkeit etwas schonender beibringen können. »Aber wir reden hier über Torlenien, Jaxyn. Diese Leute steinigen Frauen, die schwanger werden, ohne verheiratet zu sein.«
    Jaxyn schmunzelte. »Und wenn ich verspreche, nicht schwanger zu werden? Könnte ich dann mit dir kommen?«
    Stellan lächelte. »Ich wünschte, es wäre so einfach.«
    »Aber wenn ich zu deinem Haushalt gehören würde …«
    »Du müsstest immer noch verheiratet sein, Jaxyn. Du kennst die torlenischen Verordnungen genauso gut wie ich. Woher willst du eine Gemahlin –«
    »Wie Arkady?«, fuhr er ein wenig ungeduldig dazwischen.
    Stellan zuckte mit den Schultern.
    »Und nun? War es das? Ist jetzt zwischen uns alles aus?«
    »Natürlich nicht! Es wird nur ein wenig … schwierig … solange ich weg bin.«
    »Und was wird aus mir?«
    »Du kannst hierbleiben.«
    »Für wie lange?« fragte Jaxyn. »Bis der König beschließt, dass Reon Debalkor hinreichend besänftigt ist, um dich wieder nach Hause zu lassen? Wie lange soll das dauern?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, gestand er. »Aber wenn wir einen nützlichen Posten für dich finden, den du hier auf dem Anwesen zusätzlich zu deinen Pflichten als –«
    »Ach, also bin ich ohne Nutzen? Ist es das?«
    Stellan wollte diesen Vorwurf zurückweisen, doch in diesem Moment flog die Tür auf, Tassie stürmte herein und verbeugte sich aufgeregt. »Euer Gnaden! Euer Gnaden!«
    »Wie oft habe ich dich schon ermahnt, nie einen Raum zu betreten, ohne die Erlaubnis abzuwarten, Tassie?«, sagte er scharf.
    Die Unterlippe der Caniden zitterte bei seinem Ton, und Tassie legte die Ohren flach an, blieb aber stehen. »Euer Gnaden, da ist jemand, der Euch zu sehen wünscht.«
    »Sag ihm, ich bin beschäftigt.«
    »Aber es ist Master Bell. Von dem Gasthof.«
    »Dann sag Lady Desean, dass er hier ist.«
    »Aber sie ist noch nicht vom Gefängnis zurückgekehrt, Euer Hoheit .«
    »Dann muss er warten.«
    Tassie war

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