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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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als die Spekulationen überhandnahmen. Wir trennten uns mit dem vagen Versprechen, das irgendwann noch einmal zu machen, vielleicht in einem anderen Land, wo man unsere Existenz vergessen hatte. Medwen hatte Lust, sich an Fayence zu versuchen, wisst Ihr … glasierte Keramikfliesen zu machen. Sie brauchte jemanden, der den Quarz für sie mahlte, aber wir haben unsere Pläne nie umgesetzt. Das angenehme Zwischenspiel verblasste in der Erinnerung, wir beide steckten in anderen Kontexten, und dann kehrte die kosmische Flut zurück, und das Thema hatte sich erledigt.
    Aber ich hatte immer noch eine Schwäche für Medwen, und sie war eine der wenigen Unsterblichen, für die ich alles stehen und liegen gelassen hätte. Der trostlose Klang ihrer Stimme, als sie sagte, dass sie Tenatien verlassen hatte, war mir sehr vertraut. Da steckte mehr dahinter, als dass Brynden, Lukys und Kinta sich um das Schicksal von ein paar unbekannten tenatischen Sterblichen sorgten, die qualvoll missbraucht wurden, um Crasii zu erschaffen.
    »Was ist vorgefallen?«, fragte ich Medwen.
    »Rance hat mich überredet, ein Kind zu kriegen.«
    Ich antwortete nicht sofort. Ich war erstaunt, dass Medwen so närrisch sein konnte, sich von Rance zu irgendetwas überreden zu lassen, ganz zu schweigen davon, ein Kind zu gebären. Dass der Vater ein Sterblicher sein musste, war Voraussetzung. Wir alle wussten, dass es so etwas wie einen unsterblichen Nachkommen nicht geben konnte.
    »Ich wurde nicht vergewaltigt, falls du das denkst«, fügte sie hinzu und verstand mein Schweigen – mit Recht – als Furcht vor der Frage, wie sie schwanger geworden war.
    »Das habe ich auch nicht angenommen«, versicherte ich ihr. »Es herrscht kosmische Flut.« Kein sterblicher Mann konnte sich während des Gezeitenhochstands an einer unsterblichen Frau vergreifen und das überleben, selbst wenn sie kaum magische Kräfte besaß.
    »Der Name des Vaters ist unerheblich«, fügte Lukys hinzu. »Es genügt zu wissen, dass er Sklave in Engarhods Palast war. Medwen erwähnte mal beiläufig, dass er recht ansehnlich sei, und das brachte Rance auf die Idee. Er sagte, sie könnte ihn haben, wenn sie einverstanden wäre, ein Kind von ihm auszutragen.«
    Ich starrte Medwen an. »Und du hast ja gesagt?«
    Medwen lächelte schwach. »Er war sehr hübsch, Cayal. Sogar noch hübscher als du.« Dann schwand ihr Humor. »Du brauchst mich gar nicht so anzusehen. Ich weiß, wie dumm das war. Jedenfalls habe ich es getan. Du solltest doch wissen, dass die Unsterblichkeit keinem von uns mehr Verstand beschert hat als den, mit dem wir zur Welt gekommen sind.«
    Darüber ließ sich nicht streiten. Ich schüttelte ernüchtert den Kopf. »Also, was ist passiert?«
    »Als ich im achten Monat war, kam Rance zu mir. Seine These war, wenn ein unsterblicher Mann eine sterbliche Frau schwängern und dann den Gezeitenwächter-Fötus mit einem Tierfötus verschmelzen konnte, um einen Crasii zu erschaffen, müsste es auch umgekehrt funktionieren. Er wollte, dass ich ihm erlaube, einen Katzenfötus mit meinem ungeborenen Kind zu verschmelzen. Sie versuchten wohl, eine Kriegerkaste mit Katzenanteilen zu vervollkommnen. Ich weiß die genauen Einzelheiten nicht, denn ich blieb nicht lange genug, um es herauszufinden.«
    »Du hast dich geweigert?«
    Sie funkelte mich an. »Selbstverständlich habe ich mich geweigert!«
    »Also … was geschah mit dem Kind?«
    »Sie wurde menschlich geboren«, versicherte Medwen mir. »Ich habe mich davon überzeugt. Aber dann nahm Syrolee sie an sich.« Der Schmerz in Medwens Augen war echt, ebenso die Verzweiflung in ihrer Stimme. Das war allerdings typisch für Rance und die meisten Unsterblichen. Wenn du deinen Feind nicht verletzen kannst, verletze die, die er liebt.
    Kinta führte die Erzählung fort, als deutlich wurde, dass Medwen zu mitgenommen war, um weiter zu berichten. »Syrolee verweigerte ihr den Kontakt zu ihrem Kind, also flüchtete Medwen aus Tenatien und traf zufällig auf Lukys. Er brachte sie hierher, und wir überlegten, was zu tun sei. Dein Erscheinen ist ein glücklicher Zufall.«
    »Ihr wollt, dass ich Medwens Kind suche?«
    »Ich will sie zurück«, erklärte Medwen entschieden.
    »Oh … ihr wollt, dass ich Medwens Kind entführe.«
    »Es wäre nützlich, wenn du dabei auch herausfändest, ob sie es geschafft haben, diese Kriegerkaste von Katzen-Crasii zu erschaffen« ‚gab Lukys zu verstehen. »Die Vorstellung, dass der Kaiser der Fünf Reiche mit

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