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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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herausgestreckt, ihr Schwanz zuckte unruhig.
    Nach einer Weile hörte das Hämmern auf, und einen oder zwei Augenblicke später trat eine Gestalt aus der Schmiede. Auf den ersten Blick war es schwer, das Geschlecht zu bestimmen, aber als sie in den Hof trat, einen kleinen Vorschlaghammer in der rechten Hand, wurde klar, dass es sich um eine Frau handelte. Ihre Lederschürze war mit Brandflecken übersät, ihr widerspenstiges, grau gesprenkeltes Haar achtlos geflochten und hinter die Ohren gesteckt. Ihr Gesicht war mit Rußstreifen verschmutzt und ihr Auftreten alles andere als willkommen heißend.
    »Hallo, Maralyce«, sagte Cayal.
    Die Frau musterte die drei und schüttelte den Kopf. Sie schien in den Fünfzigern zu sein, aber es war hauptsächlich ihr Haar, das diesen Eindruck vermittelte. Ihr Gesicht war faltenlos, ihr Körper aufrecht und geschmeidig unter der unförmigen Bergmannskluft.
    »So, so, so. Schlimm, was die Katze da wieder angeschleppt hat.« Maralyce starrte Chikita an und fügte mit einem Stirnrunzeln hinzu: »Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    »Ist das eine Art, einen alten Freund zu begrüßen?«
    Maralyce zuckte die Achseln. »Weiß nicht. Bring mir einen alten Freund, dann werden wir sehen.«
    Cayal schien nicht erstaunt über diese alles andere als begeisterte Begrüßung. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Maralyce.«
    »Was willst du, Cayal?«
    Er lächelte treuherzig. »Würdest du mir glauben, wenn ich sage: Nichts als das Vergnügen deiner hoch geschätzten Gesellschaft?«
    Maralyces Augen verengten sich argwöhnisch. Die Schatten wurden länger, und der eisige Wind vertrieb das bisschen Wärme, das Arkady auf dem Fußmarsch hierher entwickelt hatte. Was auch immer zwischen Cayal und Maralyce stand, Arkady hoffte, dass Cayal es schnell auflösen konnte. Die Hütte sah sehr behaglich aus.
    »Ich nehme an, es ist reiner Zufall, dass ich heute Morgen das erste Mal seit tausend Jahren ein Flimmern der Gezeiten spüre, und prompt – oh Wunder – tauchst du hier auf?«
    »Ich habe es auch gespürt«, gab Cayal zu. »Und seltsam, aber wahr -ja, es ist tatsächlich Zufall.«
    »Dann hast du wieder Arger am Hals, oder?« Maralyce schnaubte. »Wer ist diesmal hinter dir her?«
    »Warum glaubst du, dass ich nur deswegen zu dir komme?« Cayal legte die Hand auf sein Herz. »Du verletzt mich, Maralyce.«
    »Wenn ich das nur könnte«, grummelte die alte Frau und wandte sich der Hütte zu. »Werdet diese Crasii-Missgeburt los, und ich lasse euch auf eine Tasse Tee rein. Ihr müsst ihn euch aber selber kochen, nur damit das klar ist. Ich habe noch zu arbeiten.«
    Cayal drehte sich zu Chikita um. »Kehre zu den anderen zurück. Wenn du irgendein Anzeichen von Verfolgern wahrnimmst, schicke umgehend Nachricht.«
    Die Crasii salutierte und machte sich auf den Weg, sichtlich froh, diesen Ort verlassen zu dürfen. Arkady sah ihr nach und zitterte ein wenig, als die Sonne hinter den Bäumen verschwand.
    »Und wer bist du?«, blaffte Maralyce an Arkady gerichtet.
    »Mein Name ist Arkady Desean.«
    Maralyce beachtete sie nicht weiter, sondern öffnete die Tür zur Hütte.
    Drinnen war es dunkel, aber erheblich wärmer, da sie endlich nicht mehr dem Wind ausgesetzt waren. Die herbe Frau legte den Vorschlaghammer auf den grob gehauenen Tisch, holte eine Lampe von der Kaminplatte, schlug einen Feuerstein und zündete die Lampe an. Der kleine Raum füllte sich mit warmem gelbem Licht.
    Dann drehte sich Maralyce um und blinzelte Arkady im Licht der Lampe an. »Du bist nicht seine Geliebte, oder?«
    Arkady schüttelte heftig den Kopf, mehr als bestürzt über die Frage. »Nein!«
    »Gut«, rief die alte Frau mürrisch. »Das letzte Mal, als er hinter einem Mädchen her war, musste die ganze verdammte Welt darunter leiden.«
    »Halt den Mund, alte Hexe«, sagte Cayal freundlich.
    »Halt selbst den Mund, Cayal«, erwiderte sie scharf. »Du solltest lieber das Feuer anschüren. Deiner kleinen Freundin da ist so kalt, dass ihr gleich die Titten abfrieren. Wobei du jedes bisschen Feuerholz, das du verbrennst, ersetzen wirst«, fügte sie streng hinzu. »Also übertreib es nicht mit dem Feuer, wenn du nicht vorhast, die nächsten Tage mit Holzhacken zu verbringen.«
    Cayal lächelte. »Sieh zu, dass du nach deinem erbärmlichen Gold graben gehst, du mürrische alte Hexe, und lass uns in Frieden. Und keine Angst, ich fälle dein Holz für dich, wenn du zu schwach bist, das selbst zu erledigen.«
    Es lag eine spürbare

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