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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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mögen würde, wenn ich erst die Geschichte kenne?«
    »Ihr habt noch nicht alles gehört.«
    Arkady nahm ihren Kopf von seiner Schulter, rieb sich die Augen und sah sich in der Hütte um, nicht sicher, ob sie den Rest überhaupt wissen wollte. Sie hatte angenommen, Cayal würde ihr von der großen Liebe seines Lebens erzählen, aber wie er schon sagte, als er seine Geschichte begann, war Amaleta wohl mehr eine Nebenfigur als der Kern der Geschichte. Sic gähnte und streckte sich wohlig. »Es dämmert bereits. Ist Maralyce nicht wiedergekommen?«
    »Wir könnten sie durchaus tagelang nicht zu Gesicht bekommen«, sagte Cayal. »Sie ist nicht allzu versessen auf Gesellschaft.«
    Etwas steif rührte sich Arkady und stellte fest, dass ihr auf dem harten Holzfußboden der Hintern eingeschlafen war. Sie rieb ihn sich kräftig, und prompt schoss ihr das Kribbeln in die Beine wie tausend Stecknadeln. »Was gibt’s zum Frühstück?«
    »Ihr habt schon wieder Hunger?«
    »Wir armen unbedeutenden Sterblichen müssen essen, wisst Ihr?«
    Er sah sie neugierig an. »Soll das heißen, Ihr gebt endlich zu, dass ich unsterblich bin?«
    »Bei den Gezeiten, nein!«, rief sie, stellte sich hin und stampfte mit den Beinen, um das Kribbeln aus ihren tauben Hinterbacken zu vertreiben. »Das würde ja bedeuten, dass ich mich irre. Ich irre mich niemals. Fragt nur meinen Gemahl.«
    »Liebt Ihr ihn?« Cayal sah zu ihr auf.
    »Natürlich liebe ich ihn.«
    »Warum seid Ihr dann hier bei mir?«
    »Ihr habt mich entfuhrt, schon vergessen?« Sie streckte sich wieder und sah sich stirnrunzelnd in der kleinen Hütte um. »Ich nehme an, es wäre wohl vermessen, zu hoffen, dass dieses Haus eine sanitäre Einrichtung hat?«
    »Es ist eine Bergarbeiterhütte, Arkady.«
    »Das habe ich befürchtet. Setzt Ihr einen Kessel mit Wasser auf, während ich dem Ruf der Natur folge?«
    Er nickte, und Arkady wandte sich zur Tür, öffnete sie und schnappte keuchend nach Luft, als die eisige Morgenluft sie schlagartig wach machte. Sie hüpfte vorsichtig von einem nackten Fuß auf den anderen, entdeckte die Latrine auf der anderen Seite des schlammigen, mit Gerätschaften übersäten Hofs und eilte hinüber, um ihr Geschäft zu verrichten.
    Als sie zurückkam, hatte Cayal das Feuer wieder angefacht und Wasser aufgesetzt. Der große schwarze Kessel hing an einem eigens zu diesem Zweck angebrachten Haken an der Seite der Feuerstelle.
    Sie schlotterte, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, und strebte eiligst zum Feuer. »Bei den Gezeiten, ist das kalt da draußen.«
    »Das liegt an der Höhe«, erklärte Cayal. »Wollt Ihr den Rest von dem Brot haben?«
    Arkady nickte und nahm das Stück Brot auf dem Holzteller, das von ihrem Nachtmahl übrig geblieben und hart geworden war. Das Brot war schon ziemlich altbacken, aber sie war hungrig genug, sich nicht darum zu scheren.
    »Ihr seid von einfacher Herkunft, oder?«
    Arkady hörte mit halb vollem Mund auf zu kauen und starrte Cayal an. »Das seht Ihr an der Art, wie ich esse?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das sehe ich an der Art, wie Ihr überhaupt alles macht. Eure Manieren sind viel zu schlecht für jemanden, der damit aufgewachsen ist. Ihr habt gelernt, eine Fürstin zu sein, Arkady. Ihr seid nicht als solche geboren.«
    »Ist irgendetwas vorgefallen, während ich weg war? Woher das plötzliche Bedürfnis, mich zu beleidigen?«
    »Ich habe Euch nicht beleidigt. Ich habe Euch ein Kompliment gemacht.«
    »Dann möchte ich lieber, dass Ihr mir keine weiteren Gefälligkeiten erweist, vielen Dank.«
    »Wie seid Ihr Fürstin geworden?«
    »Ich habe einen Fürsten geheiratet.«
    Er lächelte schwach. »Ihr wisst, was ich meine.«
    »Ich wüsste nicht, was Euch das angeht«, entgegnete sie und setzte sich an den Tisch.
    »Ihr verlangt von mir, dass ich Euch jede noch so kleine intime Einzelheit aus meinem Leben erzähle«, erinnerte er sie, indes er Teeblätter in Maralyces angeschlagene Kanne löffelte. »Findet Ihr nicht, dass es gerecht wäre, wenn Ihr mir auch etwas aus Eurem Leben erzähltet?«
    »Nein«, erklärte sie entschieden. »Finde ich nicht.«
    »Dann lasst mich Euch etwas über Euer Leben erzählen.«
    Sie verdrehte die Augen, sah zur Seite und wusste, dass sie ihn kaum hindern konnte. »Das kann ja spannend werden.«
    Cayal stellte Teetassen hin, wandte sich dem Feuer zu und hob den schweren Kessel mit bloßen Händen vom Haken. Ob er sich an dem glühend heißen Metall verbrannte, konnte sie nicht

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