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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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können wir den Gesandten nicht hinhalten, sobald er über die Sache im Bilde ist.«
    »Dann also am besten gleich morgen.«
    »Ich lasse dir morgen früh eine Kutsche schicken, die dich zum Gefängnis bringt«, bot Declan an. Er wirkte erleichtert. »Und natürlich sollst du deine Dienste nicht ohne Gegenleistung anbieten.«
    Arkady müsste lächeln. »Ich erinnere mich, wie du diese ›Dienste‹ einmal als kleines Hobby bezeichnet hast, Declan Hawkes. Und nun bist du sogar bereit, mich dafür zu bezahlen. Wenn man nur verzweifelt genug ist, wird alles relativ, hab ich nicht recht?«
    »Arkady, ich bitte dich …« seufzte Stellan.
    »Schon in Ordnung, Euer Gnaden«, sagte Declan. »Ich schätze, das habe ich verdient. Mir ist die Ironie dieser Situation durchaus bewusst, Arkady.«
    »Dr. phil. Desean«, verbesserte sie ihn.
    »Bitte?«
    »Wenn ich arbeite, Declan, bin ich Dr. phil. Desean.«
    Declan sah überrascht zu Stellan hinüber. »Ihr habt nichts dagegen, dass Eure Gemahlin akademische Titel benutzt?«
    »Sollte ich?«, fragte Stellan. »Ihr wisst so gut wie ich, dass Arkady ihren Doktortitel ohne jede Hilfe meinerseits errungen hat.«
    Declan Hawkes antwortete nicht gleich, aber sein Schweigen sprach Bände. Arkady wusste genau, wie er darüber dachte. Ihren Doktor hat sie vielleicht nicht dir zu verdanken, Stellan, aber ihre Stelle an der Universität von Lebec hat sie nur, weil diese hohe Stätte der Gelehrsamkeit auf deine finanzielle Unterstützung angewiesen ist.
    Es brachte nichts, mit ihm zu streiten, das hatte Arkady vor langer Zeit gelernt. Sie und Declan hatten sich lange und heftig über ihren Entschluss gestritten, Stellan Desean zu ehelichen, und noch Jahre nach der Hochzeit kein persönliches Wort miteinander gewechselt. Declan war fuchsteufelswild gewesen, als er erfuhr, wen sie heiraten würde. Er warf ihr vor, ihren Körper für einen Titel, einen Platz in der Gesellschaft und das Familienvermögen der Deseans zu verkaufen. Arkady hatte lange gebraucht, bis sie ihm das verzieh. Eigentlich hatten sie erst wieder angefangen, sich einander anzunähern, als Declan zum Ersten Spion ernannt wurde. Zur alten Vertrautheit ihrer Kindertage hatten sie noch nicht wieder zurückgefunden, aber inzwischen waren sie auf dem besten Weg dazu.
    »Natürlich nicht, Euer Gnaden. Verzeiht mir, es lag nicht in meiner Absicht, etwas Derartiges anzudeuten.«
    »Nun, jetzt, wo diese Angelegenheit geklärt ist, sollten wir uns wieder zu unseren Gästen gesellen«, schlug Stellan vor.
    Declan verneigte sich höflich vor Arkady. »Dann sehe ich dich morgen, Dr. phil. Desean. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigt, Euer Gnaden? Heute Abend habe ich noch einige Angelegenheiten in der Stadt zu regeln.«
    »Gehst du deinen Großvater besuchen?«, fragte Arkady.
    Einen Augenblick lang starrte Declan sie an, dann schüttelte er den Kopf. »Nein.«
    »Das solltest du aber. Du fehlst ihm.«
    Der Erste Spion überhörte ihre Bemerkung und wandte sich wieder ihrem Gemahl zu. »Bis morgen, Euer Gnaden. Gute Nacht.«
    »Ein Crasii wird Euch zu Eurem Zimmer bringen, Master Hawkes.«
    Gleich darauf schloss Declan die Tür hinter sich und ließ Arkady mit ihrem Gemahl allein.
     

6
     
     
    Nachdem der Erste Spion sie verlassen hatte, fragte Stellan seine Gemahlin neugierig: »Was war das eben mit seinem Großvater?«
    »Declan und sein Großvater reden seit Jahren nicht mehr miteinander.«
    »Ist das nicht seine Sache, mein Liebes?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ja, sicher. Es ist nur … die beiden haben sich früher so nahegestanden. Der alte Mann hat ihn großgezogen. Es tut mir weh, das mit anzusehen.«
    »Halte dich da raus, Arkady. Sich in die Familienangelegenheiten anderer Leute einzumischen bringt nur Ärger.« Er stand auf, ging zur Anrichte hinüber und goss sich noch einen großzügigen Brandy ein. »Ich muss sagen, ich war überrascht, als Hawkes mich vorhin fragte, ob ich etwas dagegen habe, dich in diese heikle Angelegenheit hineinzuziehen.«
    Arkady folgte ihm mit den Augen. »Warum hast du ihm nicht gesagt, dass es nicht deine Entscheidung ist, was ich tue oder nicht tue?«
    Er lehnte sich an die Anrichte und ließ die tiefbraune Flüssigkeit in seinem Glas kreisen. »Weil wir beide wissen, dass das nicht so funktioniert, Arkady.«
    Sie nickte. Er hatte natürlich recht. »Ich weiß. Es wäre so schön, wenn mich ein alter Freund wie Declan Hawkes einfach nur deshalb um Hilfe bittet, weil ich ich bin, und nicht nur, weil

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