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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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zufällig du mein Ehemann bist.«
    »Ich habe deine Hilfe erbeten, und zwar um deinetwillen«, erinnerte er sie.
    »Was genau der Grund dafür ist, dass die Leute mich nicht ernst nehmen«, erwiderte sie ohne Groll. »Trotzdem, ich sollte mich nicht beschweren. Wäre ich nicht mit dir verheiratet, hätte ich nicht einmal das.«
    »Wie du siehst, meine Liebe«, er hob sein Glas in ihre Richtung, »profitieren wir beide von dieser kleinen Farce.«
    »Was mich zum nächsten Problem bringt«, antwortete sie stirnrunzelnd. »Wie lange bleibt Jaxyn noch bei uns?«
    »Warum fragst du?«
    »Du hast gesagt, er bleibt nur ein paar Tage«, erinnerte sie ihren Gemahl. »Das war vor knapp einem Jahr.«
    »Er verdient sich seinen Lebensunterhalt selbst, das musst du zugeben.«
    »Ich finde, er hat einen schlechten Einfluss auf Kylia.«
    »Du findest, er hat einen schlechten Einfluss auf mich«, verbesserte Stellan.
    Arkady seufzte und fragte sich, warum ihr das etwas ausmachte. Sie wusste, diese Auseinandersetzung konnte sie nicht gewinnen. »Sei einfach vorsichtig, Stellan. Kylia ist noch sehr jung, und Jaxyn kann sehr charmant sein, und sehr gedankenlos. Ich will nicht, dass er ihr wehtut.«
    »Ich rede mit ihm«, versprach Stellan.
    »Wir sollten zu unseren Gästen zurückgehen«, schlug sie vor. »Sie werden sich schon fragen, wo wir abgeblieben sind.«
    Stellan schmunzelte. »Vielleicht denken sie, wir hätten uns für ein romantisches Tete ä Tete davongeschlichen.«
    »Dafür sind wir schon zu lange verheiratet«, versicherte sie ihm. »Sie werden eher denken, dass wir uns gerade streiten.«
    Ihr Gemahl trank seinen Brandy aus, trat vor und bot ihr den Arm. »Nun … es kann uns doch egal sein, was die Leute über uns denken, nicht?«
    Ach Stellan, mein Lieber, dachte Arkady. Wenn dir das so egal wäre, hättest du keine mittellose Arzttochter heiraten müssen, um deiner Familie die Schande zu ersparen, was du in Wahrheit bist.
    Doch ehe sie etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür des Studierzimmers und Jaxyn Aranville schob den Kopf herein. »Aha! Hier habt ihr euch also versteckt.«
    »Wir wollten gerade zu unseren Gästen zurück«, meinte Stellan.
    »Vielleicht wartest du damit noch einen Augenblick«, schlug der junge Mann vor und öffnete die Tür ganz. »Bis du mit deinem Besucher hier gesprochen hast.«
    Hinter ihm stand ein völlig durchnässter junger Crasii, ein Canide aus dem fürstlichen Zwinger. Er reichte Jaxyn kaum bis zur Hüfte, war mit rotbraunem Fell bedeckt, und seine großen dunklen Augen waren vor Aufregung geweitet. Aus einiger Entfernung wirkte er fast menschlich, aber seine längliche Kopfform verriet seine Rasse. In Anwesenheit seiner Herren zuckten die spitz zulaufenden Ohren nervös, und seine Rute hing unterwürfig herab. Der Welpe trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und rang die Hände, er sah suchend an Jaxyn vorbei.
    Irgendetwas war hier ganz und gar nicht in Ordnung, denn eigentlich hatten Jungtiere im Palast nichts verloren. Die Crasii-Ältesten ließen sie normalerweise nicht aus den Augen, und schon gar nicht um diese Zeit.
    »Laddie?«, fragte Arkady. »Was machst du denn hier?«
    »Fletch schickt mich, Euer Gnaden. Ich soll Euch sagen, dass Ihr sofort kommen sollt.«
    »Was ist los?« Stellan wusste so gut wie Arkady, dass der alte Rüde um diese Zeit keinen Welpen in den Palast schickte, wenn es nicht um einen absoluten Notfall ging.
    »Es ist wegen Boots, Euer Gnaden«, murmelte Laddie und schaute auf seine Füße.
    »Was ist mit ihr?«
    »Sic hat’s jetzt gemacht, Euer Gnaden.«
    »Was gemacht?«, fragte Stellan ungeduldig.
    »Ist aus dem Zwinger abgehauen«, sagte der Welpe und hob den Kopf. Seine Augen glänzten, er schien sichtlich mitgenommen von der Botschaft, die er überbringen musste. »Deshalb hat Fletch mich geschickt, Euer Gnaden. Weil sie dabei eine von den Feliden fast umgebracht hat.«
    »Ich gehe«, entschied Arkady, sobald Stellan Laddie die ganze beunruhigende Geschichte entlockt hatte. Dass ein Crasii-Sklave zu fliehen versuchte, kam nicht oft vor – schon gar nicht im Palast von Lebec, wo sie besser behandelt wurden als in den meisten anderen Adelsresidenzen. Trotzdem kam die Neuigkeit für Arkady nicht aus heiterem Himmel. Seit Boots sprechen gelernt hatte, hatte sie nichts als Ärger gemacht.
    »Was ist mit unseren Gästen?«, fragte Stellan. Er hatte nicht vor, sie zurückzuhalten, sie wussten beide, dass Arkady besser mit den Crasii umgehen konnte

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