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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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ich.«
    »Und glaubst du, dass er deine Zuneigung aufrichtig erwidert?«
    Stellan sah sie nachdenklich an. »Offenbar glaubst du das nicht. Hat er irgendetwas gesagt, was dich auf diese Idee brachte?«
    Ja, wollte sie ihm entgegenschreien. Er benutzt dich. Er benutzt uns. Siehst du das nicht?
    Aber natürlich tat sie das nicht. Sie konnte nicht. »Nein. Er hat nichts dergleichen gesagt. Ich bin bloß von Haus aus misstrauisch, Stellan. Du kennst mich doch.«
    »Das dachte ich auch«, sagte er und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. »Und dann fälschst du meine Unterschrift, holst ohne meine Erlaubnis zwei Häftlinge aus dem Kerker, begnadigst den einen und lässt den anderen fliehen. Das ist nicht die Arkady, die ich kenne.«
    Ihr wurde jetzt erst in vollem Umfang bewusst, wie schwierig es werden konnte, sich für das, was sie getan hatte, zu rechtfertigen, ohne ihm die ganze Wahrheit zu erzählen. »Bist du mir sehr böse, Stellan?«
    »Ich bin bereit, dich anzuhören«, sagte er. »Aber ich muss dich warnen. Ich bin nicht besonders gut auf dich zu sprechen, Arkady. Du machst dir keine Vorstellung davon, wie schwierig es war, dich vor dem König zu entschuldigen.«
    »Es tut mir leid, Stellan. Das tut es wahrlich.«
    Es schien, als nähme Stellan ihre Entschuldigung an, aber es war schwer zu sagen. Sie hatte ihn noch nie in einer solchen Stimmung erlebt.
    »Hat dieser Mann dir etwas getan?«
    »Nein.«
    »Er hat sich dir nicht mit Gewalt aufgedrängt?«
    »Nein.«
    »Du hast mit ihm geschlafen.« Es war keine Frage.
    »Du wolltest, dass ich mir einen Liebhaber nehme«, hielt sie dagegen.
    Er war für den mahnenden Wink nicht dankbar. »Ich hatte angenommen, dass du dabei ein besseres Urteilsvermögen beweist, Arkady. Was fandest du bloß ausgerechnet an diesem Mann? Dass er ein Mörder war? Ein Sträfling? Ein Gemeiner? Grollst du mir wegen Jaxyn und versuchst es mir heimzuzahlen, indem du dir den unpassendsten Mann auf ganz Amyrantha schnappst, um deinen Standpunkt deutlich zu machen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das hatte nichts mit dir zu tun, Stellan.«
    »Dann erklär es mir, Arkady, denn ich selbst habe – die Gezeiten sind mein Zeuge – keine Erklärung dafür gefunden.«
    Sie starrte auf ihre Hände, bestürzt, als wie schwer sich dies erwies. »Du wirst denken, dass ich den Verstand verloren habe.«
    »Glaube mir, über diesen Punkt sind wir weit hinaus, meine Liebe.«
    Arkady holte tief Atem. »Kyle Lakesh hat nicht gelogen, Stellan. Er ist wirklich ein Gezeitenfürst. Er ist Cayal, der unsterbliche Prinz.«
    Stellan starrte sie an. »Ich verstehe.«
    »Das bezweifle ich sehr. Und ich weiß, wie sich das anhören muss, aber es ist wahr. Ich schwöre es. Du musst mir vertrauen. Ich sah mit eigenen Augen, wie seine Finger nachwuchsen, Stellan. Selbst wenn die Geschichten, die er mir erzählt hat, zu unglaubwürdig klangen, um wahr zu sein, weiß ich, was ich beim Gasthof gesehen habe.«
    »Du hast gesagt, er sei tot.«
    »Ich sagte, dass Jaxyn ihn in eine Falle gelockt hat und er verschüttet wurde, was auch stimmt. Ich habe nicht gesagt, dass er tatsächlich tot ist.«
    »Weißt du mit Sicherheit, dass er es nicht ist?«
    Nur in meinem Herzen, hätte sie am liebsten gesagt, aber sie erkannte, dass das ihrer Sache nicht nützen würde. »Nein, mit Sicherheit weiß ich es nicht.«
    »Und du hältst es für ausgeschlossen, dass er dich getäuscht hat?«
    »Das war kein Taschenspielertrick«, beteuerte sie. »Ich habe gesehen, wie er sich die Finger abgehackt hat, und ich kann bezeugen, dass sie nachwuchsen. Aber selbst, wenn ich das nicht gesehen hätte, wäre die Reaktion der Crasii auf ihn genug gewesen, um mich zu überzeugen.«
    »Du hast doch gerade vorhin erst Declan Hawkes erzählt, dass das alles Schwindel war. Wie sagtest du noch gleich? … sein überzeugender Befehlston und ein listiger Gauklertrick mit einer Axt beim Gasthof und in bemerkenswert kurzer Zeit hatte er sie alle schnurrend zu seinen Füßen liegen? Dieses Szenario klingt wesentlich glaubhafter, als dass du – oder die Crasii – einen Mann gesehen hast, der Gezeitenmagie anwandte.«
    »Sagt dir das denn nichts, Stellan?«, fragte sie. »Ich bin keine Närrin. Ich glaube nicht an Magie. Zumindest tat ich das nie. Aber ich habe es gesehen. Ich sah, wie ein Mann sich drei Finger abschlug und sie wieder nachwachsen ließ. Ich bilde mir das nicht ein, und ich bin nicht verrückt. Ich bin beunruhigt, besorgt, sogar extrem besorgt,

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