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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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anderen heraushalten. Keiner von uns beiden scheint den Geschmack des anderen zu billigen.«
    »Es tut mir leid, wenn ich dir Arger gemacht habe, Stellan. Das habe ich nicht gewollt.« Die Entschuldigung war aufrichtig, die Schärfe aus ihrer Stimme gewichen. Es schien, als wäre zwischen ihnen wieder alles in Ordnung.
    »Ich weiß, das wolltest du nicht«, versicherte er ihr. »Glücklicherweise ist nichts passiert, was zu einem dauerhaften Schaden geführt hätte. Der Canide, den du begnadigt hast, hat keinerlei Ärger gemacht, und dein Unsterblicher – auch wenn er nicht tot ist – scheint keine Bedrohung mehr zu sein. Declan Hawkes ist zufrieden mit der Erklärung, dass ich nur gelogen habe, um Kylia zu schützen, und Jaxyn ist ein Held. Die Dinge könnten viel schlimmer liegen.«
    »Ja«, stimmte sie zu. »Das könnten sie wohl.«
    »Bist du bereit für die Reise nach Herino?«
    »So weit.«
    »Das sollte ein erfreulicher Ausflug werden, das Wetter war doch sehr schön in letzter Zeit.«
    »Ja, das war es wirklich.«
    Bei den Gezeiten! Jetzt begnügen wir uns schon mit Geplauder über das Wetter! Wird es in Zukunft immer so sein?
    »Ich hoffe auf eine annehmliche Reise mit gutem Segelwind.«
    Tatsächlich würden sie mehr zu Schiff als auf dem Pferderücken reisen. Nach der Hochzeit würden sie von Herino den unteren Oran entlangsegeln, durch die Schleuse auf den oberen Ryrie und dann den unteren Ryrie bis zur Stadt Wildwasser im Süden. Von da würden sie durch die gefährlichen Wildwasser-Stromschnellen zur Küste reisen und dort ein anderes Schiff nach Torlenien nehmen.
    Er lächelte in der Hoffnung auf ein Zeichen, dass sich die Dinge zwischen ihnen wieder eingerenkt hatten. »Schön … ich denke, ich sehe dich dann morgen früh.«
    Sie nickte. »Gute Nacht, Stellan.«
    Er zögerte noch, fragte sich, ob Arkady ihm vielleicht noch etwas sagen wollte, doch sie machte keine weitere Bemerkung. So wandte er sich um, verließ den Raum und ließ sie allein mit dem, was er mit einer Entschuldigung nicht aus der Welt schaffen konnte – ihrem Schmerz.
    Stellan fand Jaxyn mit Declan Hawkes in der Bibliothek. Die zwei hatten sich eine Karaffe von seinem besten Brandy vorgenommen (Jaxyns Idee, kein Zweifel) und diskutierten den jeweiligen Nutzen von Bestrafung und Belohnung bei der Abrichtung von Crasii.
    Jaxyn beklagte gerade seine Unfähigkeit, aus einem Caniden vor seinem fünfzehnten Lebensjahr respektable Leistungen herauszuholen. Dabei stellte er sein Licht etwas unter den Scheffel – erzielte er doch bemerkenswerte Ergebnisse bei allen Crasii. Bessere, als Stellan je bei jemand anderem gesehen hatte. Tatsächlich hatte er nicht ein Mal erlebt, dass Jaxyn gegenüber einem Crasii die Stimme erhoben hätte. Sie schienen alle in einer Weise nach seiner Anerkennung zu hungern, die Stellan richtiggehend neidisch machte.
    »Hören Sie nicht auf ihn, Meister Hawkes«, warnte Stellan mit einem Lächeln, als er sich Declan gegenüber niederließ. Die Männer saßen in tiefen Ledersesseln am Kamin, doch die Nacht war so warm, dass er unbefeuert blieb. »Jaxyn kann bemerkenswert gut mit Crasii umgehen.«
    »Daran zweifle ich nicht, Euer Gnaden«, erwiderte der Erste Spion und nippte mit Hochachtung an seinem Brandy. »Lord Aranvilles Ruf als Crasii-Befehlshaber hat schon die Salons von Herino erreicht.«
    »Ich mache wirklich nichts Besonderes«, sagte Jaxyn mit einem entschuldigenden Achselzucken. »Jeder kann die Crasii dazu bringen, ihm zu gehorchen, wenn er sich nur die Zeit nimmt, ihr Verhalten zu studieren.«
    »Habt Ihr sie lange studiert, Lord Aranville?«
    »Länger, als Ihr Euch vorstellen könnt«, antwortete Jaxyn mit einem unergründlichen Lächeln. »Ich bin älter, als ich aussehe, wisst Ihr.«
    »Und auch weiser«, bekräftigte Stellan, »wenn ich meiner Gemahlin folge.«
    »Wie geht es der holden Arkady?«, fragte Jaxyn. »Erholt sie sich gut von den Schrecken ihrer Entführung?«
    Stellan runzelte die Stirn. Was er jetzt nicht brauchte, war Jaxyn, der im Beisein von Declan Hawkes so einen Ton anschlug. »Sie scheint alles gut überstanden zu haben, und sie schlug so etwas wie eine Belohnung vor, die ich geneigt bin, Euch zu gewähren.«
    »Wirklich, Stellan! Ich habe das nicht in Erwartung einer Bezahlung getan«, beteuerte Jaxyn. »Arkady wieder sicher in Euren Armen zu sehen war aller Lohn, den ich wollte.«
    »Ich bin neugierig zu hören, welchen Lohn Lady Desean ihrer Rettung für würdig

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