Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
drei Söhne des glaebischen Hochadels von Euren Schlägern vermöbeln zu lassen?«
    Hawkes lächelte. »Es klingt so gewöhnlich, wenn Ihr es so ausdrückt, Euer Gnaden.«
    Es klang in der Tat gewöhnlich, und Stellan nickte und wünschte, er wäre selbst auf den Gedanken gekommen. »Eine ausgezeichnete Idee. Aber wird es auch etwas nützen?«
    Der Spion zuckte die Schultern. »Alles andere haben wir doch schon versucht.«
    »Versprecht mir, keine Spuren und bleibende Schäden zu hinterlassen.«
    »Nicht einmal einen Knutschfleck, Euer Gnaden.«
    »In diesem Fall«, sagte Stellan, »werde ich dem Blanken Spanten jetzt selbst einen Besuch abstatten und prüfen, ob ich unsere kleinen Freunde nicht freiwillig herauslocken kann.«
    »Seid vorsichtig, Euer Gnaden«, warnte Hawkes. »All diese Huren, und Ihr mit Eurem dicken Geldbeutel …«
    »Ich werde versuchen, mich zu beherrschen«, versicherte Stellan dem Spion trocken. »Könnt Ihr die Kutsche direkt vor den Eingang bestellen? In etwa einer Viertelstunde?«
    »Ich werde dort sein«, versprach Hawkes. »Und alle meine Männer dabeihaben, falls Ihr Hilfe braucht.«
    »Ich hoffe, so weit wird es nicht kommen.«
    Hawkes schüttelte den Kopf. »Das solltet Ihr besser wissen, Euer Gnaden. Diesen Tanz haben wir zwei doch schon öfter getanzt.«
    »Ihr kennt mich, Declan«, erwiderte Stellan mit einem dünnen Lächeln. »Ich bin ein Mann der Hoffnung.«
    »Wie wahr, Euer Gnaden«, pflichtete ihm der Erste Spion bei. »Das seid Ihr in der Tat.«
     

13
     
     
    Das Innere des Blanken Spanten hielt, was sein heruntergekommenes Äußeres versprach. Es war kaum mehr als ein verlassenes Lagerhaus, der hintere Teil mit Vorhängen in kleine Séparées unterteilt, wo die Kunden sich absondern und amüsieren konnten. In der Mitte des Hauses waren die Dielen herausgerissen, sodass die Erde frei lag, und in diesem Loch flackerte ein Lagerfeuer. Erhellt wurde der Raum von einer Reihe Talglichter, die in schmiedeeisernen Haltern steckten. In Ermangelung eines Schornsteins qualmte das Feuer übel, denn der Rauch suchte sich nur mühsam seinen Weg nach draußen durch die Ritzen und Spalten in den roh gezimmerten Holzwänden.
    In dem schummrig beleuchteten Lokal lümmelte sich rund ein Dutzend Frauen in unterschiedlichen Stadien der Nacktheit, das Angebot reichte von blutjungen Dingern bis zu verstörend alten Vetteln. Am Feuer, quer über den Schoß von zwei Huren ausgestreckt, bemerkte Stellan die reglose Gestalt von Osdin Derork, dem ältesten Sohn des Fürsten von Altarnia, offenbar im Tiefschlaf, das Gesicht unter den nackten baumelnden Brüsten der einen Hure vergraben, die sich derweil ungezwungen mit ihrer Kollegin unterhielt. Sie schien recht zufrieden, den komatösen jungen Mann zu lassen, wo er war. Stellan konnte es ihr nicht verdenken. Bezahlt wurde hier nach Viertelstunden. Osdins Nickerchen würde ihn ein Vermögen kosten. Ansonsten waren noch einige unschlüssige Freier im Raum, die Stellan nicht weiter beachteten. Von Mathu und den beiden anderen jungen Männern war nichts zu sehen.
    Kaum hatte Stellan seinen Fuß über die Schwelle gesetzt, da sprach ihn eine riesige Frau in einem smaragdgrünen Ballkleid an, das sicherlich schon bessere Zeiten gesehen hatte. Sie nahm ihn von oben bis unten in Augenschein, registrierte seine teuren, wenn auch vom Reisestaub bedeckten Gewänder und schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Also entweder habt Ihr Euch verlaufen, oder Ihr habt es wirklich bitter nötig, oder Ihr seid auf der Suche nach jemandem«, bemerkte die Bordellwirtin. Und fügte dann vorsichtshalber hinzu: »Mylord.«
    »Ihr dürft raten«, gab Stellan zurück und sah sich suchend nach dem Prinzen um. Mathu musste hier irgendwo sein. Bei Ausflügen wie diesem entfernte sich Osdin Derork nie weit von seinen Freunden.
    Die alte Hure lächelte wissend. »Dachte mir schon, dass ihn über kurz oder lang jemand suchen kommt. Werdet Ihr seine Zeche begleichen?«
    »Ich wage kaum zu fragen, wie hoch sie ist.«
    »Fast zweihundert Golddukaten.«
    Stellan sah sich in der schäbigen Bude um und hob skeptisch eine Augenbraue. »Dann hat er gleich das ganze Bordell gekauft?«
    »Oh, der Herr ist ein Spaßvogel.«
    »Nein, aber jemand, der den Wert der Dinge einschätzen kann. Wo ist er?«
    »Was ist mit meinem Geld?«
    »Ihr bekommt Eure Zeche schon noch. Also, wo ist er?«
    Die Frau stemmte die Hände in die breiten Hüften und starrte ihn im dämmrigen, rauchgeschwängerten Licht

Weitere Kostenlose Bücher