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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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zumindest ein gesundes Selbstbewusstsein bekommen haben. Von dem schüchternen kleinen Mädchen, das er im Alter von zwölf Jahren der Obhut des Kollegs anvertraut hatte, war nichts mehr zu bemerken.
    Mit einem grimmigen Blick nahm er Mathu Kylias Hand ab und wandte sich seiner Gemahlin zu. »Könntest du uns etwas zu essen bringen lassen, Arkady? Wir haben der Geschwindigkeit halber unser Abendessen ausfallen lassen. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, Mathu, aber ich bin am Verhungern.«
    »Ich könnte einen Crasii verschlingen«, lachte der Prinz, ignorierte Stellans Warnung und setzte sich auf den Platz neben Kylia, die ihn mit den Wimpern anklimperte.
    »Dann entschuldigt mich bitte, Euer Hoheit«, bat Arkady liebenswürdig, »ich werde sehen, was sich finden lässt. Stellan? Hast du mal kurz Zeit für mich?«
    Man musste kein Hellseher sein, um zu erraten, worüber Arkady mit ihm reden wollte. Während Jaxyn sie neugierig betrachtete und Mathu nichts mehr im Raum wahrzunehmen schien außer Kylia, folgte Stellan seiner Gemahlin aus dem Bankettsaal hinaus in die Halle. Dort rief sie Tassie herbei und trug ihr auf, der Köchin zu sagen, dass sie einen königlichen Gast hatten und ein Gedeck mehr brauchten. Dann stürmte sie durch den Gang in sein Studierzimmer, schloss die Tür hinter ihnen und lehnte sich mit einem tiefen Seufzer dagegen.
    »Was im Namen der Gezeiten tut Mathu Debree hier?«
    »Er hat sich wieder in Schwierigkeiten gebracht«, erklärte Stellan und sah sie an. »Karyl Deryon hat mich gebeten, ein Auge auf ihn zu haben.«
    »Ich dachte, der König hat ihn nach Veneria geschickt?«
    Stellan zuckte die Schultern. »Du weißt doch, wie Reon ist. Er hatte keine Chance, Mathu in den Griff zu bekommen.«
    »Also hast Du dich freiwillig gemeldet?«
    Er sah sie hilflos an. »Ich hatte keine Wahl, Arkady. Was sollte ich denn tun? Etwa Mathu sagen, dass er nicht mit nach Lebec kann, weil ich nicht will, dass er die Wahrheit über mich erfährt?«
    »Dann musst du Jaxyn fortschicken, Stellan«, befahl Arkady. »Gleich morgen früh.«
    »Jaxyn wird keine Probleme machen«, versicherte er ihr und nahm sie sanft bei den Schultern. »Er kann sehr diskret sein.«
    Sic runzelte die Stirn, nicht überzeugt. »Es freut mich, dass zumindest du so denkst.«
    »Kylia hat keine Ahnung …«
    »Kylia ist fast noch ein Kind, Stellan. Deine spezielle Veranlagung existiert in ihrer Welt nicht. Sie versteht nicht, was sie sieht, selbst wenn es direkt vor ihrer Nase passiert. Mathu dagegen ist bei Weitem nicht so unschuldig. Ein unbedachter Blick von Jaxyn über den Esstisch, und schon ist er im Bilde.«
    »Ich werde vorsichtig sein, Arkady. Ich verspreche es.«
    »Nicht du bist es, der mir Sorgen macht.«
    »Jaxyn ist genauso in Gefahr wie ich, meine Liebe. Er wird uns nicht verraten.«
    Seine Gemahlin war nicht überzeugt. »Es ist einfach zu gefährlich, Stellan.«
    Er zog sie an sich und hielt sie ein Weilchen in den Armen. »Es ist lieb von dir, dir solche Sorgen um mich zu machen.«
    »Ach Stellan, wir stecken doch gemeinsam drin«, sagte sie und drückte ihn kurz. »In guten wie in schlechten Tagen, weißt du nicht mehr? Wenn du untergehst, dann gehe ich mit dir unter.« Sic küsste ihn auf die Wange und löste sich aus seiner Umarmung. »Trotzdem denke ich, dass du Jaxyn wegschicken solltest, solange Mathu hier ist.«
    »Ich werde mit ihm reden. Aber ich halte die Lage nicht für so dramatisch, wie sie sich dir jetzt präsentiert.«
    »Dann bist du wesentlich optimistischer als ich.«
    »Übrigens lässt Lord Deryon dich schön grüßen.« Stellan fragte sich, wie er das Thema anschneiden sollte, das seiner Meinung nach viel problematischer war als die Sorge, Jaxyn Aranville könnte sich vergessen und versehentlich preisgeben, dass er und Stellan ein Paar waren. »Er hat gefragt … wann wir einen Erben erwarten.«
    Arkady hob fragend eine Augenbraue. »Ist das nicht eher deine Entscheidung?«
    Er seufzte. »Ich weiß. Aber es ist nicht so einfach … vielleicht sollten wir …« Stellan wusste nicht, wie er es sagen sollte. Er bewunderte Arkady, auf seine Art liebte er sie, aber in den sechs Jahren ihrer Ehe hatte er sie nie begehrt. Er hatte in seinem Leben überhaupt noch nie eine Frau begehrt. Schon die Vorstellung des Liebesaktes mit einer Frau stieß ihn ab. Zu den vielen Vorzügen, die Arkady für einen Mann wie Stellan Desean unschätzbar machten, gehörte der Umstand, dass sie dafür Verständnis

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