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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gleichmütig.
    »Wie ist dein Name?«
    »Chikita«, erwiderte sie stolz. »Aus Kamira, von Taryx.«
    Stellans Augen weiteten sich überrascht. Der Stammbaum dieser Crasii war einwandfrei. Sie war nicht von dem Schlag, dem man normalerweise in einer Kampfarena begegnete.
    »Du bist eins von Taryx’ Jungen?«
    »Ihr habt von ihm gehört?«
    Er gehört mir, war Stellan versucht zu sagen, aber er war nicht sicher, wie sie darauf reagieren würde. Stattdessen nickte er. »Ich habe mehrere deiner Geschwister in meinen Diensten.«
    Chikita zuckte die Schultern. »Sagt ihnen, ich ließ sie grüßen. Bevor mich ein Schneebär in Fetzen riss.«
    »Zeit zu gehen, Euer Gnaden«, drängte der Buchmacher. »Die anderen Gäste werden schon ungeduldig.«
    »Lasst sie warten«, sagte Stellan und wandte sich wieder Chikita zu, fasziniert, dass eine Felide von so guter Abstammung so tief hatte fallen können. »Wenn du entsprechend motiviert wärst«, fragte er neugierig, »könntest du ihn besiegen?«
    »Diesen dummen Bären? In drei Minuten«, versicherte Chikita.
    Es war nur Prahlerei und extrem unwahrscheinlich, aber vielleicht hatte dieses Crasiiweibchen bei ihrer guten Abstammung ja wirklich Grund zur Zuversicht, dachte Stellan. »Ich setze hundert Golddukaten auf die Crasii«, sagte er dem Buchmacher.
    »Die Wetten stehen hundert zu eins, Euer Gnaden, dass Chikita verliert«, informierte ihn der Mann mit einem Stirnrunzeln. »Wenn sie gewinnt, wird es die Bank sprengen.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Stellan. »Wenn sie gewinnt, nehme ich sie Euch ab. Eine Felide ist nie und nimmer tausend Golddukaten wert, selbst wenn sie einen jelidischen Schneebären besiegt hat. Ihr werdet ein gutes Geschäft machen.«
    Angesichts der Tatsache, dass es in Stellans Macht stand, sein Etablissement schließen und ihn aus der Stadt jagen zu lassen, blieb dem Mann keine Wahl. Aber große Sorgen schien er sich nicht zu machen. Er konnte nur verlieren, wenn diese streitlustige kleine Crasii den Schneebären besiegte. Und dass die Wetten hundert zu eins dagegen standen, hatte schließlich einen guten Grund.
    »Wie Ihr wünscht. Schließlich ist es Euer Verlust.«
    »So«, verkündete Stellan und wandte sich wieder der Crasii zu. »Wenn du den Bären schlägst, wirst du mir gehören und nie wieder in einer Arena kämpfen müssen. Ist dir das Anreiz genug?«
    Das Crasiiweibchen starrte ihn verächtlich an. »Nie wieder kämpfen, was? Warum? Damit Ihr und Eure noblen Freunde Eure Lust auf etwas Crasii-Fleisch stillen könnt? Danke, aber da ziehe ich einen schnellen Tod durch den Bären vor.«
    Diese Crasii hatte Glück, dachte Stellan, dass er mit einer Frau wie Arkady verheiratet war, die ihm beigebracht hatte, den Crasii gegenüber so tolerant zu sein wie nur sehr wenige Angehörige seiner Klasse. Für diese Dreistigkeit hätte jeder andere Mann in seiner Position sie töten lassen.
    »Weißt du, wer ich bin?«
    »Ihr haltet Sklaven, also seid Ihr reich, so viel ist klar. Vermutlich gehört Ihr dem Hochadel an. Vielleicht seid Ihr sogar ein wirklich wichtiger Mann.«
    »Ich bin Stellan Desean. Der Fürst von Lebec.«
    Sie schien unbeeindruckt. »Dann habe ich also recht, nicht?«
    Er seufzte geduldig. »Wenn du diesen Kampf gewinnst, wirst du in meine Dienste aufgenommen. Da ich kein sexuelles Interesse an Crasii habe, bleibt mir nur, dich in meine Wache aufzunehmen – eine Position, für die du außergewöhnliche Eignung zeigst und in der ich bereits zweihundert andere Crasii beschäftige, einige davon Angehörige deiner Familie, die allesamt in meinen Diensten recht zufrieden scheinen. Aber wenn du es vorziehst, dich zur Belustigung einer Meute aus blutrünstigen menschlichen Spielern von einem ausgehungerten Schneebären in Fetzen reißen zu lassen, dann will ich dich nicht aufhalten.«
    Stellan wandte sich ab. Kaum hatte er zwei Schritte getan, rief sie ihn zurück.
    »Ihr seid wirklich der Fürst von Lebec?«
    Er wandte sich zu ihr um. »Wirklich.«
    »Und Ihr meint es wirklich ernst? Dass Ihr mich in Eure Wache aufnehmt?«
    »Es ist mein voller Ernst.«
    Sie dachte etwa dreißig Sekunden über sein Angebot nach, dann wandte sie sich mit aufgestellten Ohren und einem zuckersüßen Lächeln an den wieselhaften Inhaber der Kampfarena. »Ihr solltet Eure Quoten überdenken, alter Schwindler. Ich glaube, ich habe eben einen Anreiz bekommen, weiterzuleben.«
    Der Mann wies mit dem Kinn auf seinen Schneebären, der gerade in die Arena gekarrt

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