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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Wasser setzt, sind sie auch schon verschwunden.«
    »Man muss ihnen einfach einen Grund geben, zurückzukommen«, sagte Stellan.
    »Nun, die Caniden fressen Euch jedenfalls aus der Hand.«
    Stellan lächelte und sah über die Schulter zu dem alten Crasii, der ihnen mit unbewegtem Blick nachsah. »Wenn Ihr Fletch meint, wie er widerstrebend meine Fähigkeiten in der Tierwirtschaft bewundert, täuscht Euch nicht. Er war einmal ein Jäger und ist gerissen wie kein anderer, er findet immer das angemessene Wort. Das ist nur der innere Drang der Caniden, ihren Herren zu sagen, was sie hören wollen. Wenn man das mit ihren wahren Gefühlen verwechselt, kann es gefährlich werden.«
    »Und was sind ihre wahren Gefühle?«
    »Oh, da müsst Ihr schon Arkady fragen. Sie weiß viel mehr über die Crasii als ich.«
    Sie erreichten das andere Ende des Dorfplatzes und die erste der hohen Ziegelmauern, die die einzelnen Dörfer voneinander trennten. In der Mauer war ein hölzernes Tor, in dem etwa vier Fuß über dem Boden ein kleines rundes Guckloch angebracht war. Neben dem Tor hing an einem kurzen Seil eine Messingglocke mit einem kleinen Metallklöppel. Stellan läutete einige Male und bückte sich dann, um durch das Guckloch zu spähen.
    Wenig später wurde innen ein Riegel zurückgeschoben, und ein metallisches Quietschen ertönte, als das Tor von einer schwarzweißen Feliden geöffnet wurde, die sich verbeugte, als sie den Besucher erkannte.
    »Euer Gnaden! Willkommen.«
    »Hallo, Mitten. Wir sind gekommen, um unseren Neuzugang zu besuchen.«
    »Natürlich«, sagte sie und trat zurück, um sie einzulassen.
    Wieder kreischten die Türangeln, und Stellan verzog das Gesicht von dem Geräusch. »Könnt ihr die nicht mal ölen?«
    Die Felide zuckte die Schultern. »Das Geräusch macht die Caniden verrückt.«
    »Ich könnte meinen Befehl, dass es ihnen verboten ist, euch zu jagen, jederzeit außer Kraft setzen«, warnte Stellan mit einem Stirnrunzeln. Es war typisch für die Feliden, mit Bedacht einen Weg zu finden, ihre Nachbarn zu verärgern.
    »Wir haben kein Problem damit, dass sie uns jagen wollen«, meinte Mitten gleichmütig. »Und solange wir uns nicht fangen lassen, haben sie auch nichts zu befürchten.«
    Mathu schien belustigt. »In Herino sperren wir die Crasii aus gutem Grund in Zellen, Stellan. Solche Disziplinprobleme wie Ihr hier haben wir nicht.«
    »Ich wette, deshalb bekommt Ihr auch kaum die halbe Leistung aus ihnen heraus«, hielt Stellan dagegen. »Dies ist übrigens Mitten. Mitten, dies ist Prinz Mathu.«
    Die Felide verbeugte sich gerade tief genug, um nicht unhöflich zu wirken. »Euer Hoheit.«
    Sie streckte den Arm aus und bedeutete ihnen, ihr zum größten Gebäude im hinteren Teil der Anlage zu folgen. Auf der linken Seite, am äußersten Zaun, lagen zwei einzelne, abgesonderte Hütten, die von eingezäunten Höfen umgeben waren. Davor standen bewaffnete Wachtposten in Stellung.
    »Dort halten wir die Männchen«, erklärte Stellan, als er Mathus Bück bemerkte.
    »Wie viele habt Ihr?«
    »Momentan sind es vier«, erwiderte er. »Die drei Jüngeren wohnen in der größeren Hütte. In der anderen wohnt Taryx allein.«
    »Taryx? Das Männchen, von dem die Crasii abstammt, die Ihr letzte Nacht gewonnen habt?«
    Stellan nickte. »Wir haben ihn nach dem Gezeitenfürsten Taryx benannt. Er ist ein sehr profitables und fruchtbares Vatertier.«
    »Habt Ihr ihr gesagt, dass ihr Erzeuger hier ist?«
    Stellan schüttelte den Kopf. »Es hätte keinen Unterschied gemacht. Familiäre Bindungen sind den Feliden nicht wichtig. Und wenn doch, dann nur, um mit ihrer Abstammung zu prahlen. Die Feliden sind ganz schöne Aufschneider.«
    »Warum haltet Ihr ihn getrennt von den anderen?«
    »Weil er alt und griesgrämig ist. Wollt Ihr ihn kennenlernen?«
    Mathu nickte. »Ist er gefährlich?«
    »Nicht, wenn Ihr außer Reichweite bleibt.«
    Stellan änderte die Richtung und ging mit Mathu über das Zwingergelände auf die kleinere Hütte zu. Mitten ging noch ein paar Schritte weiter, bis sie bemerkte, dass ihre Besucher nicht mehr hinter ihr waren. Als sie merkte, in welche Richtung die beiden Männer gingen, sah sie verstimmt drein.
    »Euer Gnaden!«, rief sie ihnen hinterher. »Bitte! Der braucht nicht auch noch Ermutigung …«
    Stellan und Mathu beachteten ihren Ruf nicht und gingen weiter auf die Einzäunung der kleineren Hütte auf der rechten Seite zu. Dort lag auf einem abgewetzten Sofa eine Gestalt und sonnte sich.

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