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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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als sie an ihrem Ziel ankamen. »Wir müssen sie nach ihren eigenen Regeln leben lassen, nicht nach unseren.«
    Chikita lag im Hintergrund einer der größeren Hütten in einem Käfig, der normalerweise rolligen Weibchen vorbehalten war, die Stellan nicht mit einem der Männchen zusammenlassen wollte. Sie folgten Mitten durch die leere Behausung an einigen schmalen Betten vorbei, auf denen sich Felle und Decken türmten, als versuchte jede Crasii, mehr Bettzeug zu besitzen als ihre Nachbarin. Stellan fand es immer faszinierend, dass die Feliden oben auf ihrem Bettzeug schliefen anstatt darunter, sogar im tiefsten Winter. Das musste wohl eine kätzische Eigenart sein, dachte er. Sie lagen nicht gerne zugedeckt. Auch im Kampf lehnten sie Rüstungen oder jede andere Art von Körperschutz ab und zogen es vor, sich frei und ungehindert bewegen zu können. Am liebsten kämpften sie nur in ihrer eigenen Haut.
    Sobald sie Stellan und Mathu erblickte, sprang die Crasii auf die Füße und packte die Gitterstäbe ihres Käfigs. Ihr Schwanz peitschte wütend hin und her, und sie fauchte die Männer an.
    »Ihr habt mich angelogen!«, rief sie, ehe Stellan ein Wort sagen konnte.
    »Bitte?«
    »Ihr habt gesagt, wenn ich den Kampf gewinne, bin ich frei!«, erklärte die Crasii wütend.
    »Wenn ich mich recht erinnere, hat der Fürst gesagt, dass du in seine Dienste treten kannst«, berichtigte Mathu, offensichtlich beunruhigt von ihrem aggressiven Ton. »Crasii sind nicht für die Freiheit geboren.«
    »Komm nur etwas näher, Menschlein«, forderte Chikita ihn mit einem wütenden Fauchen auf. »Dann werden wir ja sehen, wer hier für die Freiheit geboren ist und wer nicht.«
    »Beruhige dich, Kätzchen. Du bist hier zu deinem eigenen Schutz eingesperrt«, versicherte ihr Stellan und streckte den Arm aus, um zu verhindern, dass Mathu tat, wozu die Crasii ihn aufgefordert hatte. In ihrer, derzeitigen Stimmung würde sie ihn der Länge nach aufschlitzen, sobald er in Reichweite der scharfen Klauen kam. »Es wird noch ein paar Tage dauern, bis sich die anderen an deinen Geruch gewöhnt haben, das ist alles. Und sobald es so weit ist, kannst du dich hier frei bewegen und deine neuen Kameradinnen kennenlernen. Aber bis dahin, und bis du dich vom Kampf der letzten Nacht erholt hast, bist du hier am besten aufgehoben.«
    Chikita starrte ihn einen Augenblick wütend an und spähte dann an ihm vorbei. Sie fauchte Mitten an und ließ ein tiefes, kehliges Knurren hören.
    »Und solange das nicht aufhört, gehst du nirgendwohin«, warnte Stellan.
    »Ich bin eine Kämpferin«, verkündete Chikita. »Wollt Ihr eine Hauskatze aus mir machen?«
    »Ein besseres Los, sollte man meinen, als sich zur Unterhaltung gelangweilter Menschen in Stücke reißen zu lassen.«
    In Chikitas Augen blitzte es trotzig auf, aber ihr Schwanz zuckte langsamer, und sie schien sich etwas zu beruhigen. »Dann werde ich also warten, bis mein Herr über mich verfugt.«
    Stellan runzelte die Stirn, ihre Kapitulation kam ihr etwas zu schnell vor. »Das ist schon eine bessere Einstellung.«
    »Darf ich ihn bald sehen?«
    »Wen?« Er hatte keine Ahnung, wovon die Crasii“ sprach.
    »Chikita ist nur nervös, weil sie hier neu ist«, erklärte Mitten hastig und starrte das jüngere Weibchen ungehalten an. »Sie ist froh, ihren Herrn und ihren Prinzen zu treffen. Das ist alles, was sie meint.«
    »Aber ich rieche doch –«, protestierte Chikita, doch Mitten fiel ihr ungeduldig ins Wort.
    »Sie riecht Taryx, Euer Gnaden«, meinte sie achselzuckend, »das macht sie etwas zappelig.«
    »Wenn du dich erst an diesen Ort gewöhnt hast, wird alles besser«, versicherte ihr Stellan. »Mitten wird sich darum kümmern, dass du hast, was du brauchst.«
    »Natürlich, Euer Gnaden«, sagte die ältere Crasii mit einer dienstbeflissenen Verneigung.
    Ein wenig beunruhigt, aber immerhin zufrieden, seine neue Sklavin fürs Erste versorgt zu sehen, drehte sich Stellan um und ging in die Sonne hinaus. Mathu folgte ihm und blieb auf der Schwelle stehen, um über das Dorf der Crasii zu blicken.
    »Kommt es mir nur so vor, oder ist da eben etwas sehr Seltsames zwischen den beiden vorgegangen?«, fragte er.
    »Nein«, erwiderte Stellan. »Das kommt nicht nur Euch so vor.«
    »Was denkt Ihr, wer es ist, den sie riechen kann?«
    Stellan zuckte die Schultern. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Vielleicht wird sie rollig.«
    »Ich habe einmal einen Mann getroffen«, sagte Mathu, »der herausfinden

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