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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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den Declan bisher zunehmender Altersschwäche zugeschrieben hatte, war, wie er nun wusste, Resultat der steigenden kosmischen Flut. Dass der alte Mann ständig Grimassen zog, wenn er sich setzte oder versuchte aufzustehen, hatte eine weit bedrohlichere Ursache als nur steife Gelenke. Und dass er nichts tun konnte, um die Schmerzen seines Großvaters zu lindern, machte es nur noch schwerer, das mit anzusehen.
    »Solltest du nicht zurück nach Hause?«, fragte Shalimar, als er Declan zusah, wie er die Vorräte in sein Bündel stopfte, die Maralyce ihm widerwillig zugestanden hatte. Der alte Mann saß an Maralyce' Tisch, vor sich eine gesprungene Tasse mit warmem Tee. Seit Declan begonnen hatte zu packen, hatte er sich nicht vom Fleck gerührt.
    »Was zu Hause vorgeht, weiß ich«, sagte Declan. »Aber ich habe keine Ahnung, was sich gerade in Caelum tut. Dass Jaxyn und Diala in Glaeba sind, könnte Teil eines viel weiter gespannten Komplottes sein, das die Kaiserin über die fünf Reiche für uns vorbereitet. Bevor ich der Bruderschaft einen Vorschlag über unser weiteres Vorgehen unterbreite, will ich das lieber erst herausfinden.«
    Shalimar warf Maralyce einen Blick zu. »Hast du ihm diesen Floh in den Kopf gesetzt?«
    Die Unsterbliche zuckte die Achseln. »Ich mag vielleicht erwähnt haben, dass es heutzutage, wo die Bruderschaft von Glaeba aus geleitet wird, für andere sehr viel einfacher ist, sie im Auge zu behalten.«
    »Daly Bridgeman vertritt mich«, erinnerte Declan seinen Großvater. »Er wird fast verrückt im Ruhestand, also wird es ihm nichts ausmachen, wenn ich etwas später zurückkehre als geplant.« Er band das Bündel zu und ließ es auf den Boden fallen. »Außerdem wird meine Position als Erster Spion des Königs allmählich obsolet«, fügte er hinzu. »Jetzt, wo die Unsterblichen wieder auf die Menschheit losgelassen sind.«
    »Du kannst nicht einfach so vor deinen Pflichten davonlaufen, Declan. Ich dachte, ich hätte dich besser erzogen.«
    »In erster Linie bin ich der Bruderschaft des Tarot verpflichtet, oder etwa nicht? Das Amt des Ersten Spions war doch nur eine praktische Fassade für meine wahre Aufgabe. Warum machst du dir Sorgen, dass ich in Schwierigkeiten komme, wenn ich meine Scheinpflichten vernachlässige?«
    »Lass ihn gehen, alter Mann«, warf Maralyce dazwischen, ehe Shalimar ihm antworten konnte. »Jaxyn und Diala haben vielleicht vor, sich unseren König vorzunehmen, aber in Caelum steht das Schicksal eines Kindes auf dem Spiel. Declan kann nicht aufhalten, was geschieht, wenn die Flut zurückkommt. Aber wenn die Caelaner gewarnt sind, kommt es vielleicht nicht so weit, dass sie für nichts und wieder nichts das Leben eines Kindes wegwerfen.«
    »Meinst du nicht, dass die Caelaner alles verdient haben, was ihnen blüht?«, sagte Shalimar zu Maralyce. »Dieser lächerliche Brauch, ihre Kinder zu verheiraten, um den Thron zu sichern - das ist es doch, was < sie in die Bredouille bringen wird, die du ihnen prophezeist.«
    »Ich glaube nicht, dass sie so weit damit gehen wollten«, erwiderte Maralyce. »Soweit ich mich erinnere, war das ursprünglich mal als Schutzmaßnahme für den Thronerben gedacht. Das Prinzip, übergangsweise einen Regenten einzusetzen, ist ihnen zuwider. Wenn also die Thronerbin noch zu jung ist, um zu herrschen, gibt es nur die Möglichkeit, ein Ehegespons für sie zu finden, das den Laden am Laufen hält, bis sie alt genug ist.«
    »Aber Caelum hat doch schon eine Königin«, warf Declan ein. Wie lange war diese Vergangenheit wohl schon her, von der sie sprach? Bei ihrer Lebensspanne redete sie vielleicht über einen Brauch, den man vor einem halben Jahrtausend eingeführt hatte. »Warum wollen sie jetzt die ganze Macht über das Land einem Kind und einem unbekannten oder ungeprüften Hochstapler übertragen?«
    Maralyce schüttelte den Kopf. »Königin Jilna war die Gemahlin des verstorbenen Königs, keine direkte Nachfahrin. Der Thron gehört ihrem Kind, und sie hat sich nur so lange darauf halten können, weil sie aktiv nach einem Gatten für ihre Tochter gesucht hat.«
    Declan musterte Maralyce mit nachdenklich gerunzelter Stirn. »Dafür, dass Ihr behauptet, kein Interesse an unserer Welt zu haben, seid Ihr über die Vorgänge in Caelum erstaunlich gut auf dem Laufenden.«
    »Eine Stunde und ein paar Krüge Ale in Clydens Schenke alle zehn Jahre — das reicht völlig aus, um über die Tagespolitik im Bilde zu sein«, sagte Maralyce. »Du solltest in

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