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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Ohrfeige verpasste, oder weil es den Bruch zwischen dem unsterblichen Prinzen und seiner ehemaligen Geliebten bestätigte. »Hast du erfahren, wo Cayal sich versteckt? Wo in Ramahn er sich aufhält?«
    »Warum, Euer Gnaden?«, fragte die kleine Crasii, bevor sie sich zurückhalten konnte. »Habt Ihr vor, ihn zu besuchen?«
    Arkadys Lächeln schwand und mit ihm ihre Freundlichkeit. »Wie bitte?«
    Da hast dus nun, Ringel, jetzt hast du's vermasselt. »Ich meinte nur, Euer Gnaden, wo wir hier über so wenig Möglichkeiten verfügen, würde es uns nicht viel nützen, den genauen Aufenthaltsort des unsterblichen Prinzen zu kennen. Ich meine, wir können die Bruderschaft jetzt warnen, dass er hier in Torlenien ist, das reicht doch erst mal. Meint Ihr nicht auch?«
    Arkady brauchte lange für eine Antwort. Vielleicht dachte sie über Tijis Rat nach. Vielleicht versuchte sie auch, sich darüber klar zu werden, was Tiji über ihre Beziehung zum unsterblichen Prinzen wissen oder vermuten konnte. Wenn man mal annahm, dass es überhaupt eine Beziehung gab. Von Tijis Seite aus war das reine Spekulation.
    Aber dann verblüffte die Fürstin Tiji mit ihrem Mangel an Pikiertheit und mit ihrer Ehrlichkeit. »Wenn Cayal mich im Serail gesehen hat, besteht ernstlich Gefahr, dass er mich suchen kommt«, sagte sie.
    »Wie wahrscheinlich ist das?«, fragte Tiji vorsichtig.
    »Eigentlich fast sicher«, erwiderte Arkady.
    Tiji nickte und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Die Crasii tappte hier absolut im Dunkeln, und Arkady reagierte nicht so, wie Tiji es erwartet hätte. Zuallererst musste Tiji ermitteln, mit was genau sie es hier zu tun hatte.
    »Also hattet Ihr und Cayal ... etwas miteinander?«, wagte sie sich vor.
    »Ich habe mit ihm geschlafen, Tiji, ist es das, was du wissen willst?«
    »Ahm, ja, aber ich hätte nicht gedacht ...«
    »Was? Dass ich es so einfach zugeben würde?« Arkady zuckte die Schultern. »Ich bin keine Närrin, weißt du. Wenn Cayal hier in Ramahn ist und mich im Palast gesehen hat, ist stark anzunehmen, dass er versucht, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Du bist meine einzige Verbündete in Torlenien, die glaubt, dass die Gezeitenfürsten existieren, oder weiß, wozu sie fähig sind. Es wäre ausgesprochen idiotisch von mir, dir so etwas zu verheimlichen.«
    Einen Augenblick lang schwieg Tiji, denn sie war unvermittelt gezwungen, jede Mutmaßung, die sie je über Arkady Desean angestellt hatte, neu zu überdenken.
    »Weiß Declan über Euch und Cayal Bescheid?«
    »Ich habe Declan alles erzählt, was ich konnte«, antwortete die Fürstin.
    Das Chamäleon runzelte die Stirn. »Ich schätze, das heißt nein.«
    Arkady wirkte etwas unbehaglich, aber schuldig schien sie sich nicht zu fühlen. »Er hat nicht gefragt, Tiji, und von selbst habe ich ihm diese Information nicht gegeben. Mein Gemahl weiß Bescheid.«
    »Nun, viel hilft uns das nicht, wo er noch nicht einmal glaubt, dass die Gezeitenfürsten existieren.«
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über das Gesicht der Fürstin. »Declan ist auch nicht dumm, Tiji. Wenn er nicht gefragt hat, dann sicher deshalb, weil er die Wahrheit schon erraten hat, oder weil er es nicht wissen wollte. Wie auch immer, was Declan denkt oder nicht denkt, ist jetzt nicht von Bedeutung. Der Punkt ist, Cayal und ich haben uns irgendwie angefreundet. Und ich rede nicht nur davon, mit ihm geschlafen zu haben - ob du es glaubst oder nicht, das war eine ganz andere Geschichte. Bevor er aus dem Gefängnis entkam, habe ich dort monatelang mit Cayal geredet. Er ist depressiv, hat Selbstmordabsichten, und es kümmert ihn kein Stück, wen er vor den Kopf stößt. Wenn er hierher kommt und ich diese Freundschaft einsetzen kann, um Informationen für die Bruderschaft aus ihm herauszulocken, wären ; wir doch dumm, diesen Vorteil nicht auszunutzen, oder?«
    Tiji antwortete nicht. Jetzt wünschte sie sich, jemand hätte daran gedacht, ihr den Diplomatenstatus wieder zu entziehen und sie nach Hause zurückzuschicken. Mit einer Entscheidung von solcher Tragweite fühlte sie sich überfordert. Sie war eine Befehlsempfängerin. Sie war dafür ausgebildet, Informationen zu beschaffen, und nicht, zu entscheiden, was sie mit ihnen anstellen sollte. Und sie hatte mit Sicherheit nicht die Autorität, einer Fürstin zu befehlen, sich als Spionin zu betätigen.
    Aber Arkady sah sie an, als erwartete sie eine Antwort.
    »Vielleicht sollten wir Declan eine Botschaft schicken ...«
    »Cayal könnte schon

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