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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Herzensgüte. Ein wenig Dankbarkeit wäre durchaus angebracht.«
    Declan lächelte. »Vergebt mir, Mylady. Ich bin Euch dankbar. Für alles, was Ihr für uns Menschen getan habt, und für alles, was Ihr tut, um Shalimars Schmerzen zu lindern.«
    »Das wäre mal eine wirklich nette Entschuldigung. Wenn ich doch nur einen Augenblick lang glauben könnte, dass du sie auch ernst meinst.«
    »In der eigenen Familie sollte man sich doch nicht entschuldigen müssen«, sagte Declan und sah sie scharf an.
    Maralyce antwortete nicht. Sie reagierte überhaupt nicht auf seine Anspielung, sondern kehrte ihm einfach nur den Rücken zu und ging zur Hütte zurück.
    »Weiß Shalimar, dass Ihr seine Mutter seid?«, rief er ihr nach.
    Nach ein paar Schritten blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. Die Unsterbliche schien mit sich zu hadern, und schließlich zuckte sie die Schultern. »Denke schon. Er ist ja nicht dumm. Wir haben nur nie darüber geredet.«
    »Ihr werdet doch gut auf ihn aufpassen, nicht?«
    »Ich werde ihm hinüberhelfen«, sagte sie. Vermutlich, dachte Declan, war das das Eingeständnis, dass der alte Mann ihr etwas bedeutete oder dass sie überhaupt so etwas wie Familienbande kannte.
    Er musste plötzlich grinsen. Wie weit konnte er selbst wohl bei ihr gehen? »Darf ich Euch Urgroßmutter nennen?«
    Maralyce machte die Augen schmal. Ihre Stimme war ausdruckslos. »Nur wenn du willst, dass ich dir auf der Stelle einen Blitzschlag verpasse, Bürschchen.«
    Daran hegte Declan keinerlei Zweifel. »Werde ich Euch wiedersehen, Mylady?«
    »Vielleicht. Ich gehe nirgendwo hin.«
    Damit verschwand Maralyce in ihrer Hütte, und Declan blieb allein am Stolleneingang im kühlen Hof zurück, nur bewaffnet mit einer Lampe, einer handgezeichneten Karte und dem Wort einer brummigen Unsterblichen, um durch die labyrinthartigen Tunnel auf die andere Seite des Berges nach Caelum zu finden.

31
     
     
    In der Nacht nach ihrem Gespräch mit Tiji tat Arkady fast kein Auge zu. Die Gewissheit, dass Kinta unsterblich war, die Neuigkeit, dass Cayal sich hier in der Stadt aufhielt ... es war zu viel, um es auf einen Schlag verkraften zu können. Die ganze dunstige Nacht lang wälzte sie sich ruhelos auf ihrem Lager herum, ihre Haut klamm, ihr Puls raste, und am nächsten Morgen erwachte sie so erschöpft, als hätte sie die ganze Nacht mit schwerer körperlicher Arbeit zugebracht.
    Sie hatte nichts entschieden, keine Probleme gelöst, und nichts erreicht, als sie sich mit Stellan zum Frühstück niedersetzte. Arkady hatte keine Ahnung, was sie zu Kinta sagen sollte, wenn sie ihr gegenübertrat, oder was sie tun würde, wenn plötzlich Cayal auftauchte.
    Ein Teil von ihr reagierte mit Entsetzen auf die Aussicht, Cayal wiederzusehen, ein anderer Teil von ihr mit Erregung, und wieder ein anderer mit kalter Gleichmut. Ihre Gefühle für den unsterblichen Prinzen waren kompliziert. Zu gleichen Teilen mischten sich da Liebe, Verachtung, Angst, Faszination, Lust und Dankbarkeit, wenn es denn möglich war, all diese Gefühle gleichzeitig für eine einzige Person zu empfinden.
    »Du wirkst zerstreut heute Morgen.«
    Arkady merkte, dass Stellan mit ihr sprach. Sie nahm die Teekanne und schenkte sich eine zweite Tasse ein, in erster Linie, um etwas Handfestes und Praktisches zu tun zu haben. »Tatsächlich? Entschuldige bitte. Ich möchte nicht unhöflich wirken. Noch Tee?«
    »Du warst nicht unhöflich«, versicherte ihr Stellan und schob ihr seine Tasse über den kleinen Frühstückstisch zu. »Du scheinst nur meilenweit fort.«
    »Es war so heiß letzte Nacht. Ich habe nicht gut geschlafen.« Eine Halbwahrheit, dachte sie, war wohl besser als eine glatte Lüge.
    »Was hast du heute für Pläne?«, fragte er und nahm seine frisch gefüllte Teetasse in Empfang. »Bleibst du zu Hause, oder hast du wieder vor, mich auf den Silbermärkten von Ramahn an den Bettelstab zu bringen?«
    Sie lächelte, dankbar über seinen Versuch, die Stimmung aufzulockern. »So viel Spaß es mir machen würde, dich an den Bettelstab zu bringen, Stellan, ich muss heute wieder in den Palast. Die kaiserliche Gemahlin hat mich schon wieder zu sich bestellt.«
    Er nippte an seinem Tee und nickte. »Ihr beide wirkt derzeit ja wie die reinsten Busenfreundinnen.«
    »Wir haben viel gemeinsam.« Stellan wäre entsetzt, wenn er wüsste, worin eine besondere Gemeinsamkeit bestand - dass sie nämlich beide das Lager mit dem unsterblichen Prinzen geteilt hatten.
    »Es wird schon viel

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