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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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... wag ja nicht, mir das anzutun«, knurrte Declan, hob ihren schlaffen Körper hoch und entdeckte, dass sie aus einer üblen Wunde am Hinterkopf blutete. Er stieß einen bösen Fluch aus — über sich, weil er unfähig gewesen war, sie zu beschützen, und über sie, weil sie so dumm gewesen war, einem fallenden Felsbrocken in die Quere zu kommen. Dabei tastete er vorsichtig um den Rand der Wunde herum, um festzustellen, wie ernst sie war.
    Es ließ sich unmöglich sagen. Bei ihrem dunklen Haar, der schwachen Beleuchtung und dem Staub, der einem immer noch das Atmen schwer machte, konnte er kaum sie ausmachen, geschweige denn das Ausmaß ihrer Verletzung.
    Und sie war immer noch bewusstlos, was ihm weit mehr Sorgen machte als das Blut.
    Er ließ sie sanft zu Boden gleiten und ging neben ihr in die Hocke. Da waren sie nun, nur ein paar Stunden von der Oberfläche und dem Schutz von Maralyce' Hütte entfernt. Aber wenn Nyah innere Blutungen hatte, konnten ein paar Stunden ihr Todesurteil bedeuten.
    Er wäre schneller, wenn er sie hier ließ, das wusste er. Ohne den Ballast eines bewusstlosen Kindes konnte er den Weg zur Hütte in der halben Zeit schaffen. Und Maralyce war schließlich eine Gezeitenfürstin. Wenn dieses Kind schwer verletzt war und auch nur die leiseste Hoffnung bestand, dass sie sich wieder erholte, dann in den Händen von jemandem, der über die Macht der Gezeiten verfugte, der größten heilenden Kraft, die es in diesem Universum gab.
    Aber er hatte keine Garantie dafür, dass Maralyce ihm zurück in den Tunnel folgen würde, um ein sterbendes Kind zu retten und zu behandeln.
    Und was, wenn sie gar nicht so schwer verletzt war? Wenn er sie hier in der Dunkelheit zurückließ und sie schon wenige Minuten später wieder zu Bewusstsein kam? Selbst wenn sie nicht sofort hysterisch wurde beim Gedanken, in diesen schrecklichen dunklen Tunneln verlassen worden zu sein, würde sie vermutlich versuchen, allein aus der Mine herauszufinden.
    Eine falsche Abzweigung, und sie wäre für immer verloren.
    Mit einem Seufzer stand Declan auf und stöhnte, als jeder Bluterguss, den er beim Tunneleinsturz abbekommen hatte, sich heftig bemerkbar machte. Er rückte das Bündel zurecht und hob Nyah auf seine Arme. Danach bemühte er sich, die Fackel vom Boden aufzunehmen, ohne dabei ihr Haar in Brand zu stecken. Als das zu schwierig wurde, legte er das Kind so zurecht, dass es ihm wie ein Mehlsack über der linken Schulter hing. Wieder bückte er sich nach der Fackel und hob sie hoch. Er hoffte inständig, dass er recht hatte und es zum Stolleneingang und der Sicherheit von Maralyce' Hütte nicht mehr weit war.
    Denn wenn er sich irrte und der Thronerbin von Caelum in seiner Obhut etwas zustieß, würde Ricard Li ohne jeden Zweifel sein Versprechen wahr machen und jeden Atemzug seines weiteren Lebens der Vernichtung von Declan Hawkes widmen.
    Als Declan endlich aus dem Stollen herauskroch und über den müllübersäten Hof vor Maralyce' Häuschen wankte, schien sich das Gewicht seiner immer noch bewusstlosen Last jede Minute zu verdoppeln. Seine Beinmuskeln zitterten vor Anstrengung, und als er die Tür der Hütte erreichte, stolperte er nur noch. Bodenlos erleichtert, dass Hilfe nahe war, warf er die Überreste der Fackel beiseite, hob den Riegel, ohne anzuklopfen, und trat die Tür auf. Maralyce und Shalimar saßen am Tisch und spielten Karten, im Ofen flackerte ein lustiges Feuer.
    Sein Großvater sah auf und lächelte, als wäre Declan nur mal eben hinausgegangen, um frische Luft zu schnappen. »Declan! Da bist du ja wieder.«
    »Helft mir«, sagte er, schob sich an ihnen vorbei und wankte in Maralyce' Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses. Dort ließ er Nyah auf die Felldecken niedergleiten, die Maralyce' Bettstadt bedeckten, fühlte ihr wieder den Puls - er war schon kräftiger - und wandte sich dann an die Hausherrin, die ihm in den Raum gefolgt war. »Sie ist verletzt.«
    »Das sehe ich.«
    »Könnt Ihr ihr helfen?«
    »Weiß nicht.«
    » Werdet Ihr ihr helfen?«
    »Wer ist sie?«
    »Die Kronprinzessin von Caelum.«
    Maralyce betrachtete das kleine Mädchen einen Augenblick lang. »Komisch, kann mich gar nicht erinnern, so etwas unten im Stollen vergessen zu haben.«
    Wenn es nur irgendetwas nützen würde, hätte Declan sie mit Vergnügen am Kragen gepackt und gewürgt. »Es gab einen Erdrutsch. Sie hat sich am Kopf angeschlagen.«
    »Also hast du auch gleich noch meinen Stollen ruiniert, wo du schon dabei

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