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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Einschließlich der erstaunlichen Tatsache, dass Maralyce sowohl Shalimar als auch der Kronprinzessin von Caelum Zuflucht gewährte.
    Aber die Neuigkeiten über den Fürsten von Lebec machten diesem Vorhaben sofort ein Ende.
    Wie Maralyce gesagt hatte, war Clydens Gasthof der beste Ort in Glaeba, um den aktuellen Klatsch in Erfahrung zu bringen. Und in dieser Herberge in der ureigenen Provinz des Fürsten, wo er allerorten wohlbekannt und wohlgelitten war, sprach man derzeit von nichts anderem als seinem bevorstehenden Prozess.
    Sobald er in der Hauptstadt eintraf, ging Declan als Erstes in den Palast. Es war schon spät, aber immer noch recht warm, und siehe da, im Fenster seiner Amtsräume brannte immer noch Licht. Verdreckt von der Reise und fast genauso erschöpft, wie er vor zwei Wochen in Maralyce' Hütte gestolpert war, nahm er den Hintereingang des Palastes und ging nach oben. Er öffnete die Tür und sah Daly Bridgeman an seinem Schreibtisch sitzen, tief über ein Dokument gebeugt, das er offenbar genau studierte.
    Daly, ein riesenhafter, stark behaarter Bär von einem Mann, war beinahe siebzig Jahre alt, aber man sah es ihm nicht an. Wie Declan war er Mitglied der Bruderschaft des Tarot, und ihr galt seine ganze Loyalität; sein Amt als Erster Spion des Königs von Glaeba kam erst an zweiter Stelle. Auch er war auf Drängen von Karyl Deryon ernannt worden und hatte wie Declan sein Amt dazu benutzt, über den glaebischen Thron zu wachen und ihn gegen die Gezeitenfürsten zu verteidigen, soweit das möglich war. Dreißig Jahre hatte er mit dieser Aufgabe verbracht, bevor er in den Ruhestand ging, und war dabei viel erfolgreicher gewesen als Declan.
    Er sah auf, verärgert über die Störung, dann erkannte er den späten Ankömmling. »Du bist wieder da.«
    »Siehst du, das ist der Grund, warum du eine lebende Legende bist, Daly. Dir entgeht nichts.«
    Der alte Mann erhob sich mit etwas Mühe und warf den Brief, in dem er gerade gelesen hatte, auf den Tisch. »Freut mich, dass du immer noch deinen Sinn für Humor hast, Declan. Glaub mir, du wirst ihn brauchen.«
    Declan trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich. »Redest du von Stellan Deseans Verhaftung?«
    Daly nickte, immer noch mit finsterem Gesicht. »Er gehört ganz dir, mein Sohn. Ich hatte schon meinen Teil.«
    »Ist es wahr?«
    »Dass er wegen Mordes an Enteny und Inala vor Gericht kommt? Kann man wohl sagen.«
    »Ist er schuldig?«
    »So schuldig, wie ich ihn mache.«
    Declan starrte den alten Mann erstaunt an. »Wovon redest du?«
    »Die Anklage ist fingiert. Entenys Tod war ein Unfall, und jeder weiß es.«
    »Aber warum klagen sie Stellan Desean dann wegen Mordes an?«
    »Weil Diala ihn aus dem Weg haben will.«
    Mit einem gemurmelten Fluch ließ sich Declan auf den Besucherstuhl vor dem Schreibtisch fallen. Auch Daly setzte sich wieder.
    »Was ist passiert?«
    »Es gab ein Schiffsunglück. Ein brachiales Unwetter, das scheinbar aus dem Nichts kam, also kannst du dir denken, wer dahintersteckt.
    Ich weiß zufällig, dass Jaxyn es gemacht hat, weil dein Ark dabei war und es gesehen hat.«
    »Warlock? «
    Daly nickte. »Ein kluger Hund. Spielt das Spiel wie ein Profi. Er hat Kylia dazu gebracht, dass sie ihn auf Schritt und Tritt um sich haben will wie ein Schoßhündchen, also gibt es nicht viel, was sie und Jaxyn aushecken können, ohne dass wir früher oder später davon erfahren. Daher weiß ich also auch Folgendes: Sobald der König und die Königin tot waren, ging unseren beiden ränkeschmiedenden Unsterblichen auf, dass es nicht ausreichte, den König aus dem Weg zu räumen und Mathu als Dialas Marionette auf den Thron zu setzen. Denn immer noch ist Stellan Desean der Nächste in der Erbfolge, und seine Frau war schwanger ...«
    » War schwanger?«
    »Offenbar auch eine Lüge. Der Mann tut mir wirklich leid, aber Desean war auch sehr unvorsichtig. Er hat ihnen seinen Kopf wirklich auf dem Silbertablett serviert.«
    Declan ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken. Denn wenn Arkady wirklich schwanger wäre, gab es dafür nur einen einzigen mutmaßlichen Vaterschaftskandidaten, und das war gewiss nicht ihr Gemahl. Er hatte lange wach gelegen und versucht, sich einzureden, dass Arkady doch einfach nicht so dumm sein konnte, sich mit einem Unsterblichen einzulassen - ohne viel Erfolg.
    Aber darüber konnte er sich später Gedanken machen. Jetzt galt es andere, weitaus wichtigere Probleme in Angriff zu nehmen, und nichts davon passte

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