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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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einen Ark nicht von einem Crasii unterscheiden.
    Eilig ergriff sie die Flucht und hielt einen ganzen Häuserblock lang nicht an, bevor sie sich an die Hauswand einer Bäckerei lehnte und nach Luft rang.
    Gezeiten noch mal... Cayal ist hier. Natürlich hatte sie gewusst, dass er in Ramahn war, aber sie hatte nicht erwartet, ihm so über den Weg zu laufen.
    Was soll ich tun?
    Was würde Declan von mir erwarten?
    Die Antwort war leicht. Sie wusste genau, was Declan von ihr erwarten würde. Zudem konnte sie es jetzt, nachdem Arkady Desean sie fortgeschickt hatte, auch mühelos tun.
    Tiji würde dem unsterblichen Prinzen folgen. Wohin auch immer er sie führte.

44
     
     
    Tilly Ponting war nach Herino gekommen, um zum einen an der Beerdigung von Enteny und Inala teilzunehmen und zum anderen der Krönung des neuen Königspaares von Glaeba beizuwohnen. Von weit größerer Bedeutung war jedoch, dass sie rechtzeitig eintraf, um das Krisentreffen des Fünferrates der Weisen zu leiten, dem Führungsgremium der Bruderschaft des Tarot.
    Dass sie nichts tun konnte, um die Krönung einer Unsterblichen zur Königin von Glaeba zu verhindern, hatte sie sichtlich altern lassen, dachte Declan, als er in ihrem Stadthaus eintraf. Sie öffnete ihm die Tür selbst, sprach allerdings kein Wort, bis sie den Salon erreichten. Dort saßen Lord Deryon, Aleki Ponting und Markun Far Jisa - das einzige Mitglied aus Senestra im Fünferrat - sowie ein weiterer Mann, den Declan noch nie gesehen hatte, um den Tisch und warteten. Declan nahm an, dass der Fremde mit den hellen Augen, die nicht so recht zu der dunklen Haut passen wollten, aus Torlenien war. Er sah aus, als wäre er in den Dreißigern und ein wohlhabender Mann, soweit sich das aus seinem reich bestickten, schweren Seidenmantel schließen ließ.
    »Ich glaube, Ihr kennt alle hier, Declan«, sagte Tilly und winkte ihm Platz zu nehmen, »mit Ausnahme von Ryda Tarek.«
    Der Torlener erhob sich und bot ihm über den Tisch hinweg die Hand zum Gruß. »Ah, der Erste Spion des Königs. Ich habe schon viel von Euch gehört, Meister Hawkes.«
    Declan schüttelte ihm leicht verwundert die Hand. Der Handschlag des Mannes war fest und selbstbewusst. Tilly bemerkte Declans Gesichtsausdruck und lächelte. »Es ist in Ordnung, Declan. Ryda ist einer von uns.«
    »Ihr seid Mitglied der Bruderschaft?«
    »Und noch einiges mehr.« Markun Far Jisa schmunzelte.
    Declan ging ein Licht auf. Dann musste dies das fünfte Mitglied des Rats sein. Der Mann, dessen Identität immer ein wohlbehütetes Geheimnis geblieben war und von dem Maralyce mutmaßte, er könnte ein Unsterblicher sein. Er sah nicht aus wie ein Gezeitenfürst, aber die Lage musste wirklich ernst sein, wenn man seine Identität nicht länger geheim hielt.
    »Eure Anwesenheit ehrt uns, Herr.«
    Ryda Tarek lächelte säuerlich. »Ich hätte es lieber gesehen, wenn sie nicht notwendig wäre, aber die Dinge entwickeln sich schnell, also müssen wir das auch.«
    Declan nickte zustimmend und nahm neben Markun Platz. Er hatte den Senestrer seit Tijis Befreiung aus der Monstrositätenschau im Zirkus nicht mehr gesehen, aber jetzt war nicht die Zeit, Versäumtes nachzuholen. Er war hier, um von seinen Plänen zu berichten.
    Es blieb abzuwarten, wie die Bruderschaft seine Neuigkeiten aufnehmen würde.
    »Wie geht es Eurem Großvater?«, fragte Ryda, als Declan seinen Stuhl etwas näher heranrückte und ein Glas Wein von Tilly entgegennahm.
    »Er kommt zurecht«, sagte Declan. Er nippte an seinem Glas und war beeindruckt, dass Tilly ihren besten Tropfen für dieses Treffen ausschenkte. »Die Rückkehr der Gezeiten bereitet ihm üble Schmerzen.«
    »Ist das normal bei Gezeitenwächtern?«, fragte Tilly und richtete ihre Frage an Ryda.
    Er nickte. »Schlimm wird es erst, wenn sich die Flut ihrem Höhepunkt nähert. Habt Ihr die Möglichkeit in Betracht gezogen, ihn vorher umzubringen?«
    Declan hustete und verschluckte sich an seinem Wein. »Was?«.
    Ryda zuckte entschuldigend die Achseln. »Die Rückkehr der Flut schwächt Euren Großvater, Declan - macht es Euch etwas aus, wenn ich Euch Declan nenne? Die Qualen, denen Shalimar ausgesetzt ist, werden irgendwann unerträglich. Es wäre ein Akt der Gnade, sein Leiden zu beenden, bevor es so weit kommt.«
    »Und woher wollt Ihr das so genau wissen?«
    »Ryda Tarek ist der bedeutendste Gezeitenfürst-Gelehrte auf Amyrantha«, erklärte Markun. »Es gibt niemanden, der sie länger studiert hat oder mehr über sie

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