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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Tiji.«
    »Und ich glaube, Ihr unterschätzt Declan Hawkes' Gefühle für Euch, Euer Gnaden.«
    Arkadys Lächeln erlosch jäh. Tiji fuhr zusammen. Sie hatte gar nicht vorgehabt, diesen Gedanken laut auszusprechen.
    »Was bitte meinst du damit genau?«, fragte die Fürstin in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, wer hier die Herrin war und wer die Sklavin. Für eine einfache Arzttochter beherrschte sie das ziemlich gut, dachte Tiji und knickte unter dem vernichtenden Blick Arkadys leicht ein. Es war das erste Mal, seit Tiji sie kannte, dass die Fürstin gegenüber der Crasii ihren höheren Stand ausspielte.
    »Ich meinte nur ...«, setzte sie an und wünschte, es gäbe einen taktvollen Ausweg aus dieser Lage. »Declan kennt Euch schon eine lange Zeit. Er empfindet für Euch wie für eine ... Schwester ...«
    »Ist das wahr?«
    »Aber sicher!«, sagte die kleine Crasii und klammerte sich hastig an diesen Strohhalm. »Er sagt es immerzu. Lady Desean ist wie eine Schwester für mich, sagt er ...«
    »Er nennt mich Lady Desean?«
    »Nun ...ja ...«
    »Für eine Spionin bist du eine furchtbar schlechte Lügnerin, Tiji.«
    »Genau wie er«, sagte Tiji. Nun, da sie sich bereits in die Nesseln gesetzt hatte, konnte sie ebenso gut weiterreden und es hinter sich bringen.
    »Wie bitte?«
    »Declan Hawkes«, sagte sie. »Er ist auch ein furchtbar schlechter Lügner. Er tut so, als würde es ihn nicht kümmern, was Ihr tut oder lasst, oder dass Ihr mit einem anderem vermählt seid, oder was zwischen Euch und dem unsterblichen Prinzen gewesen sein mag, aber es kümmert ihn durchaus. Es frisst ihn auf.«
    Arkady blieb stumm, vielleicht zu verblüfft, um zu antworten.
    Nicht schlecht, Ringel. Gleich wirst du wissen, ob sie einer Unsterblichen so nahesteht, weil sie in Wahrheit selbst ein böses Miststück ist, dem es Spaß macht, eine arme kleine Crasii zu foltern, weil sie es gewagt hat, ihr zu nahe zu treten ...
    Die Fürstin starrte sie noch eine Weile an, dann wandte sie sich ab und packte weiter ihre Sachen. »Reich mir bitte mal das Schultertuch von der Anrichte.«
    Der plötzliche Themawechsel beunruhigte Tiji, aber sie tat, worum die Fürstin sie bat, und wartete auf den Wutausbruch, der jede Sekunde kommen musste.
    »Würdest du Corianne und Valorey sagen, dass sie reisefertig sein sollen, wenn die kaiserliche Kutsche eintrifft?« Sie wollte zwei menschliche Dienerinnen, beide aus Glaeba, als ihr Gefolge mit in den Palast nehmen. Die Fürstin gab sich so sachlich und geschäftig, als hätte der Wortwechsel wenige Augenblicke zuvor niemals stattgefunden.
    »Euer Gnaden ...«
    »Das ist alles, Tiji.«
    »Ich wollte nicht...«
    Dieses Mal sah Arkady auf. In ihrem eisigen Blick lag nicht mehr die geringste Spur von Freundschaft. Einer Freundschaft, die Tiji zwischen ihnen für möglich gehalten hatte und die nun durch ihre Anmaßung im Keim erstickt war.
    »Was wolltest du nicht, Tiji? Mich kränken? Declan in Verlegenheit bringen? Meinen Gemahl beleidigen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich dachte bloß ... vielleicht wüsstet Ihr nicht...«
    Arkady schien kurz mit sich zu ringen, doch ihr Blick blieb kalt. »Nicht ich bin es, die hier unwissend ist, Tiji, sondern du. Ich weiß, du bist deinem Herrn treu ergeben, und ich weiß, dass er große Stücke auf dich hält, aber wage es nie wieder, Vermutungen über meine Beziehung zu Declan Hawkes anzustellen. Auch nicht darüber, was er über mich denkt oder ich über ihn.«
    »Es tut mir leid, Euer Gnaden, ehrlich. Ich wollte Euch nicht beleidigen.«
    »Ich bin sicher, dass du das nicht wolltest, Tiji. So, wie ich sicher bin, dass du dieses Thema nie wieder zur Sprache bringen wirst, oder?«
    »Selbstverständlich nicht, Euer Gnaden.«
    »Dann tue jetzt, was ich dir aufgetragen habe. Suche Corianne und Valorey und sag ihnen, dass ich von ihnen erwarte, binnen einer Stunde reisefertig zu sein. Danach darfst du alle nötigen Vorbereitungen für deine sichere Rückkehr nach Glaeba treffen. Solltest du Geld benötigen, sprich mit Dashin Deray. Er sorgt dafür, dass dir ausreichend Mittel für deine Rückreise zur Verfügung stehen.«
    »Ihr schickt mich nach Hause?«
    »Deine Arbeit hier ist getan«, sagte Arkady. Sie faltete das Schultertuch und legte es auf den Stapel mit den Sachen, die sie mitnehmen wollte. »Ich bin sicher, dass Declan wichtigere Aufgaben für dich hat.«
    Tiji überlegte, ob sie Einwände erheben sollte, aber selbst mit diplomatischem Status war sie

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