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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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aneinandergerieten.«
    »Vielleicht empfindet er immer noch etwas für Kinta?«, gab Tilly zu bedenken.
    »Selbst wenn das der Fall wäre, bezweifle ich, dass es ihm jetzt darum geht«, sagte Ryda. »Doch es gibt da noch eine andere Möglichkeit.«
    Declan funkelte ihn mit wütendem Blick an. »Lasst Ihr uns daran teilhaben, oder dient diese Kunstpause einzig dem dramatischen Effekt?«
    »Cayal möchte sterben. Wie Ihr ganz richtig dargelegt habt, ist das schon ein recht beachtlicher Kraftakt für einen Unsterblichen. Er benötigt vielleicht Hilfe.«
    »Magische Hilfe?«, fragte Tilly.
    Ryda nickte. »Wenn es für Cayal einen Weg gäbe, sein Leben auf gewöhnliche Weise zu beenden, hätte er ihn längst gefunden. Ich denke, er braucht Hilfe. Was gibt es da besseres, als den Mann aufzusuchen, der einen sowieso tot sehen will?«
    Obwohl Rydas Schlussfolgerung vollkommen logisch klang, kam Declan noch etwas anderes in den Sinn. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter, als er sich an Maralyce' Geschichte erinnerte, wozu die Gezeitenfürsten fähig waren, als sie sich zusammentaten, um Kentravyon zu stürzen. Zu der Zeit war die kosmische Flut am Fallen gewesen. Wie viel mehr Schaden konnten sie erst anrichten, wenn sie sich vereinten und die Flut im Steigen begriffen war? »Wenn Cayal die Hilfe eines anderen Gezeitenfürsten braucht, um zu sterben, werden sie die Gezeiten lenken, nicht wahr? Und zwar ziemlich heftig.«
    Ryda nickte. »Das ist mehr als wahrscheinlich.«
    Declan deutete auf das Tarot auf dem Tisch. »Cayal hat Pellys enthauptet, und ein halber Kontinent verschwand im Meer. Was werden dann erst zwei Gezeitenfürsten mit genügend gebündelter Kraft, um einen ihresgleichen zu vernichten, mit dem Rest von uns anstellen?«
    »Wenn es denn nur zwei von ihnen sind.«
    Declan sah Markun an. »Was meint Ihr damit?«
    »Ihr geht davon aus, dass er die Unterstützung eines Gezeitenfürsten benötigt. Was, wenn er mehr als einen dazu braucht?«
    Declan antwortet nicht sofort. Das musste er auch nicht. Ein Blick in die Gesichter der anderen sagte alles. Mit Ausnahme von Ryda Tarek, der lächelte.
    »Was ist so komisch?«
    »Nicht komisch, mein hitziger und pessimistischer junger Freund. Nur eine Ironie.«
    »Ironie?«
    Ryda lehnte sich zurück und ließ seinen Blick über die anderen wandern. »Wir sitzen hier und planen den Untergang der Gezeitenfürsten. Seit Jahrhunderten haben Leute wie wir an einem Tisch wie diesem das Tarot studiert, nach Gesetzmäßigkeiten gesucht und zu Göttern gebetet, von denen wir ziemlich sicher waren, dass es sie eigentlich gar nicht gibt, nur um uns aus den Klauen der Gezeitenfürsten zu befreien. Und hier stehen wir nun, am Scheitelpunkt des Gelingens, bloß um festzustellen, dass wir uns im Zuge ihrer Vernichtung selbst vernichten könnten. - Das, meine Freunde, ist doch die absolute Essenz von Ironie, findet Ihr nicht?«
    Die Nacht war schon angebrochen, als die Versammlung eine Pause einlegte, um jedem Gelegenheit zu geben, die verkrampften Glieder zu strecken, die schmerzende Blase zu erleichtern und etwas gegen das Magenknurren zu unternehmen. Tilly nutzte die Zeit, um Declan im Flur vor ihrem Salon beiseitezunehmen. Sie wollte erfahren, was mit Stellan geschehen sollte. Als er ihr erzählte, dass der einstige Fürst von Lebec den hehren Plan hatte, Verbrechen zu gestehen, an denen er gar nicht beteiligt war, nur um Mathu jede weitere Verlegenheit zu ersparen, fluchte Tilly eine volle Minute lang wie ein Hafenarbeiter, ehe sie sich genügend beruhigt hatte, um zusammenhängend sprechen zu können.
    »Der Mann hat den Verstand verloren.«
    »Nein, er hat alles andere verloren, aber er ist durchaus noch bei Verstand. Von seiner Warte aus ist dies sogar das Vernünftigste, das er tun kann.«
    »Wir können es uns nicht leisten, Stellan Desean hinrichten zu lassen.«
    »Angesichts der steigenden Flut sehe ich nicht, dass es auf lange Sicht einen so großen Unterschied macht, Tilly. Er gehört nicht zur Bruderschaft.«
    »Nein, er ist der Erbe des glaebischen Throns. Solange die Flut nicht da ist, kann Jaxyn den Thron nicht an sich reißen, es sei denn, es gibt keine anderen Konkurrenten.«
    »Das will ich ja gar nicht bestreiten. Ich bin überzeugt, dass er Desean nur loswerden will, um den Thron jetzt schon zu besteigen. Er hat keine Lust zu warten, bis die Macht der Gezeiten stark genug ist, dass er die Herrschaft gewaltsam an sich reißen kann.«
    Sie nickte. »Dialas Launen

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