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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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passt das zu deiner ziemlich unverschämten Ermahnung, ich sollte mich mehr mit Declan Hawkes befassen, besonders wenn der unsterbliche Prinz auftaucht?«
    Tiji besaß genügend Anstand, ein wenig Schamesröte zu zeigen. »Das hätte ich wohl besser nicht sagen sollen.«
    »Ganz recht.«
    Tiji schwieg eine Weile. Dann fragte sie: »Seid Ihr in Declan verliebt, Mylady?«
    »Nein«, erklärte Arkady nachdrücklich. »Und um das gleich klarzustellen, ich bin auch nicht in den unsterblichen Prinzen verliebt. Also, soll ich jetzt noch mal mit ihm reden oder nicht?«
    »Es ist eine zu gute Gelegenheit, um sie ungenutzt zu lassen, Mylady.
    Glaubt Ihr, er wird Euch irgendetwas erzählen?«
    »Ich habe keine Ahnung, Tiji. Weißt du, wo ich ihn finde?« Sie nickte. »Einer der Caniden in der Taverne hat mir gesagt, wo sein Zelt steht.« Sie beugte sich nach vorn und zeichnete rasch einen groben Plan der Zeltstadt auf den Boden. Dann deutete sie auf den größeren Kreis, den sie im Sand gezogen hatte. »Die Taverne liegt hier. Cayal wohnt hier drüben. Es ist das dritte Zelt auf der rechten Seite.«
    »Dann gehe ich jetzt hin und rede mit ihm.« Arkady stand auf und sah auf die Crasii hinunter. Tijis ständige wohlmeinende Missbilligung ging ihr auf die Nerven. »Ich werde tun, was auch immer ich tun muss, Tiji. Für die Sterblichen und die Crasii von Amyrantha.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten nahm sie ihren Schleier von der Schlafstätte und ging zum Zeltausgang.
    »Soll ich aufbleiben und warten?«, rief Tiji ihr nach. Arkady beschloss, diese unverschämte Bemerkung keiner Antwort zu würdigen. Sie zog sich den Schleier über den Kopf und schlüpfte hinaus in die Dunkelheit, dem entfernten Gelächter betrunkener Kameltreiber entgegen.
    Ehe sie über die Ungeheuerlichkeit ihres Vorhabens nachdenken und es sich anders überlegen konnte, hastete Arkady in die Richtung, die Tiji ihr angegeben hatte. Die Nacht war kühl, die unendliche Dunkelheit gesprenkelt mit Sternen. Sie war froh über den Schutz, den der Schleier ihr gewährte, blieb aber dennoch nicht stehen, um den Himmel zu bewundern. Sie ging nicht nur ein beträchtliches Risiko ein, weil sie als Frau ohne Begleitung durchs Lager streifte, sie war zudem wie eine Sklavin gekleidet. Ein so niedriger Status bedeutete, dass Arkady jedweden Schutz einbüßte, den ihr früherer gesellschaftlicher Rang ihr noch geboten hatte.
    Wie sich herausstellte, hatte Arkady von den Männern in der Oase von Tarask nichts zu befürchten. Dies war ihre erste Nacht hier. Es gab nicht einen Kameltreiber, der nicht im Tavernenzelt saß und sich sinnlos betrank. Die übrigen Karawanenmitglieder - sowohl die jungen Akolythen, die auf dem Weg zu Bryndens Abtei waren, um den Weg der Gezeiten zu suchen, als auch jene, die sich bereits auf dem Rückweg von der Abtei befanden - verbargen sich in ihren Zelten, um zu meditieren. Oder sie gönnten ihren schmerzenden Körpern eine ersehnte Ruhepause nach der Tortur der erbarmungslosen Sättel, in die sie die letzten hundert Meilen gezwängt gewesen waren.
    Cayals Zelt befand sich genau an der von Tiji beschriebenen Stelle. Sie sprach sich Mut zu, stieß die Plane zur Seite und trat ein.
    Es war eins der Mietzelte, von den Tavernenbetreibern für zahlende Gäste aufgestellt, die sich etwas Behaglicheres wünschten als die Zelte, mit denen sie reisten. Das Innere bestand aus zwei Räumen, der Boden war mit Teppichen ausgelegt, es gab eine Doppelpritsche im Schlafbereich und im Zentrum des Hauptbereichs ein kunstvoll geschmiedetes Kohlenbecken, um die eisige Wüstennacht in Schach zu halten.
    Doch hier war das Kohlenbecken kalt, die Kerzen unangezündet, das Zelt verlassen. Von Cayal war nichts zu sehen.
    Unsicher, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, durchsuchte Arkady beide Gemächer des Zeltes, um sich zu vergewissern, dann schlich sie unverrichteter Dinge zu ihrem eigenen Zelt zurück.
    Tiji sah stirnrunzelnd auf, als Arkady wieder im Eingang stand und die Plane hinter sich zufallen ließ. »Das ging ja schnell. Was ist passiert? Ist schon alles vorbei zwischen euch? Oder war der unsterbliche Prinz von Euch nicht so bezaubert, wie wir gehofft haben?«
    »Er ist fort.«
    Die Crasii rappelte sich hoch, stand still da und schloss für ein Weilchen die Augen. Als sie sie wieder aufmachte, fluchte sie wie ein Kameltreiber.
    »Du kannst ihn nicht mehr spüren, oder?«
    Tiji schüttelte den Kopf. »Gezeiten, wir haben ihn verloren.«
    »Nein«, sagte

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