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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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auf?
    Natürlich nicht, rief er sich ins Gedächtnis. Das ist einer der Gründe, warum es so sinnlos ist, überhaupt weiterzumachen.
    »Na, dann geht ja jetzt, wo die Flut zurückkehrt, wohl bald alles seinen gewohnten Gang.« Er streckte die Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren, aber sie wich ihm aus.
    »Nicht, Cayal.«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe mich seit Tagen nicht gewaschen. Ich rieche bestimmt fürchterlich.«
    »Wir sind in der Wüste, Arkady.« Er erlag der Versuchung, nahm ihre Hand, zog sie an sich und atmete ihren unwiderstehlichen, leicht moschusartigen Duft ein. Sie sträubte sich kurz, dann gab sie nach und ließ sich von ihm umarmen. Als er weitersprach, berührten seine Lippen leicht ihre Wange und machten jedes Wort zu einem Kuss, jedes Atmen zu einer Liebkosung. »Niemand hat sich hier seit Tagen gewaschen. Wir riechen alle gleich.«
    Arkady schloss die Augen, als er sprach, und ihr Kopf sank ganz leicht nach hinten. Er wusste, welche Wirkung er auf sie hatte, und auch ihr musste bewusst sein, welche Wirkung sie auf ihn hatte, selbst wenn sie nur so dastand, verwundbar, und doch so gefährlich für ihn. Seine Lippen suchten vorsichtig die ihren, und halb erwartete er, dass sie sich wehrte. Als sie sich nicht sträubte, zog er sie noch enger an sich und küsste sie mit einem Verlangen, das sie beide erschreckte.
    Für einen flüchtigen Augenblick erwiderte sie seinen Kuss, den Mund geöffnet, hungrig und drängend, und sie taumelten am Rande des nackten Wahnsinns ...
    Und dann siegte die Vernunft, und er schob sie von sich weg.
    »Gezeiten ...«, stieß er hervor und schüttelte abwehrend den Kopf, als könnte er damit ihre Wirkung auf ihn abschütteln. »Ich hasse es, was du mir antust...«
    Sie starrte ihn entgeistert an. » Verzeihung?«
    »Tausend Jahre lang habe ich nach so einer Chance gesucht... und dann tauchst du auf...« Gekränkt und verständnislos starrte sie ihn an. »Was für einen Sinn hat es, dir das zu erklären? Du würdest es nicht verstehen.«
    »Ich würde es nicht verstehen?« Sie klang verletzt und ziemlich wütend über sein unerklärlich sprunghaftes Verhalten. »Du platzt hier uneingeladen herein ... eben küsst du mich noch, und im nächsten Augenblick sagst du, du hasst mich ... Gezeiten, Cayal, nicht ich bin es, der sich hier nicht entscheiden kann, was er will.«
    »Dann entscheide du.«
    »Worüber?«
    »Über uns.«
    »Es gibt kein uns , Cayal.«
    »Du brauchst nur ein Wort zu sagen, und es wird eins geben.« Er packte sie bei den Armen und zog sie wieder an sich, bis ihre Lippen so dicht vor seinen waren, dass er fast ihren weichen, nachgiebigen Druck spürte. »Sag mir, dass es das ist, was du willst, und ich lege dir die Welt zu Füßen. Komm mit mir. Jetzt. Vergiss das Versteckspiel in Bryndens scheußlicher Abtei. Ich kann dich vor Jaxyn und Diala schützen. Ich kann dich vor fast allem schützen. Gezeiten, ich erobere ganz Glaeba für dich, wenn du es willst. Ich mache dich zur Königin ...«
    Sie wirkte unbeeindruckt. »Hör dir nur mal selber zu, Cayal. Du willst mich doch gar nicht. Du kennst mich ja nicht einmal. Sonst kämst du nämlich nicht auf die Idee, mir zur Erfüllung meiner Wünsche die Eroberung von allen möglichen Teilen der Welt anzubieten.«
    »Was willst du dann, Arkady?«
    »Was immer ich will, Cayal, es ist mit Sicherheit nicht die kleine Zerstreuung, die du brauchst, um deinem Leben Bedeutung zu geben, während du auf das Ende wartest.«
    Schroff ließ er sie los und schüttelte den Kopf. »Gezeiten, du hast wirklich viel mit Kinta zusammengesteckt, was?«
    Arkady rieb sich die Arme, wo er sie gepackt hatte, und starrte ihn wütend an. »Wir haben viel gemeinsam, Kinta und ich. Besonders, was dich anbelangt.«
    Cayal konnte nicht glauben, was er da hörte. Nicht von Arkady. »Ach ... was ... also bist du jetzt wütend auf mich, weil es dir nicht passt, wie ich mit einer Frau umgegangen bin, die du kaum kennst? Und das tausend Jahre, bevor du überhaupt geboren warst? Ist es das?«
    Arkady hielt seinem Blick stand, ohne auch nur zu blinzeln. So leicht war sie nicht einzuschüchtern. »Du hast sie benutzt, Cayal. Du hast sie verführt, und dann bist du mit ihr durchgebrannt. Aber nicht etwa, weil du sie geliebt hast. Noch nicht einmal, weil du irgendetwas für sie empfunden hast, sondern aus reinem, himmelschreiendem Eigennutz. Du hast es getan, weil du wolltest, dass Brynden dich umbringt.«
    »Mich kann man nicht umbringen, Arkady, ich

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