Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 2 - Die Goetter von Amyrantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
»Länger als der Großvater seines Großvaters, würde ich sagen. Willst du einen Tee, oder sind deine Lippen immer so blau?«
    »Ich glaube, jetzt hätte ich gern etwas Stärkeres.«
    »Kann ich mir vorstellen. Aber ich weiß noch nicht, ob ich dich gern genug mag, um dir was anzubieten.«
    »Dann nehme ich den Tee.«
    Maralyce füllte die Kanne neben Shalimar auf dem Tisch auf, hängte den Kessel wieder übers Feuer und nahm eine weitere angeschlagene Tasse vom Kaminsims. Sie füllte sie bis zum Rand und schob sie ihm über den Tisch.
    »Hinsetzen«, befahl sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    Declan tat wie befohlen und nahm einen dankbaren Schluck Tee. Die Wärme der Tasse durchdrang seine steif gefrorenen Finger. »Sagst du mir jetzt endlich, was hier gespielt wird?«, fragte er seinen Großvater, als Maralyce sich ihm gegenüber auf den Hocker neben Shalimar setzte.
    Sein Großvater warf der Unsterblichen einen Blick zu, als bäte er sie um Erlaubnis zu antworten. Maralyce zuckte die Schultern, anscheinend war es ihr einerlei. Das schien dem alten Mann zu genügen. »Ich habe Maralyce zum ersten Mal in Lebec getroffen, als ich noch ein Kind war. Sie ist zu mir gekommen und hat mich gewarnt, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Gezeitenwächter sei.«
    »Woher habt Ihr gewusst, wo Ihr ihn finden würdet?«, fragte Declan die Unsterbliche.
    »Das ist eine andere Geschichte«, erwiderte sie. »Es soll dir vorerst genügen, dass ich wusste, was er war. Woher ich das wusste, ist für dieses Gespräch nicht von Bedeutung.«
    »Jedenfalls ...«, fuhr Shalimar fort, sichtlich verstimmt durch Declans Unterbrechung, »über die Jahre ist Maralyce ab und an vorbeigekommen und hat nach mir gesehen. Aber sie hat mir nie verraten, wo sie zu finden war, wenn ich sie mal brauchte.«
    »Wozu auch?«, brummte Maralyce. »Es war doch Ebbe.«
    »Es wäre aber nett gewesen, dich ab und zu besuchen zu können«, sagte Shalimar.
    »Damit du mir den Rest der Familie als Urlaubsgäste anschleppst? Sonst noch was?«
    Shalimar lächelte schwach und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Declan zu. »Wie du siehst, ist sie nicht die geselligste Person auf Erden. Jedenfalls, als die Bruderschaft mir den Auftrag gab, hierher zu kommen, bestand Aleki darauf, mir ein Paar harte Jungs mitzugeben. Als ob das irgendetwas nützen würde. Ich wusste doch, dass Maralyce Besuch nicht schätzt. Wenn ich die beiden aber nach Hause zurückgeschickt hätte, wäre wiederum Aleki in Panik geraten. Also habe ich mir eben eine Geschichte ausgedacht. Ich habe ihnen gesagt, dass ich Informationen über die Situation in Caelum brauchte, und sie vor etwa einem Monat mit der strengen Anweisung losgeschickt, sich Ende des Sommers wieder bei mir - und nur mir allein - zurückzumelden und mir Bericht zu erstatten, was sie herausgefunden haben. Wir haben ausgemacht, uns in ein paar Wochen im Einsamen Wanderer am Stadtrand von Cycrane zu treffen.«
    »Darum hat niemand mehr von euch gehört. Tilly ist außer sich vor Sorge, Großvater.«
    Er zuckte die Schultern. »Sie sollte es besser wissen, als sich Sorgen um mich zu machen.«
    »Wer ist Tilly?«, fragte Maralyce.
    »Die Bewahrerin der heiligen Überlieferung«, sagte Shalimar.
    Declan setzte seine Teetasse ab und starrte seinen Großvater fassungslos an.
    »Was denn?«, fragte der alte Mann, als er Declans Gesichtsausdruck sah. »Gezeiten junge, sie ist über zehntausend Jahre alt! Denkst du, sie hat noch nie von der Bruderschaft gehört?«
    »Du scheinst es ja schrecklich eilig zu haben, ihr zu verraten, wer die Mitglieder des Fünferrats sind«, sagte Declan vorwurfsvoll.
    »Maralyce ist auf unserer Seite.«
    Declan warf der Unsterblichen einen vorsichtigen Blick zu und wünschte, er könnte unter vier Augen mit Shalimar reden. Alles an dieser Situation war grundverkehrt. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob die Gezeiten schon wieder so hoch standen, dass Maralyce die Macht hatte, am Verstand seines Großvaters herumzupfuschen. Es schien doch vollkommen absurd, dass ausgerechnet Shalimar Hawkes, dessen Abscheu gegen die Unsterblichen sein ganzes Leben durchdrang, hier einfach so mit einer Gezeitenfürstin beim Tee saß, als wären sie die besten Freunde.
    »Dafür habe ich nur dein Wort.«
    Shalimar seufzte schwer und sah zu Maralyce hinüber. »Vielleicht solltest du es ihm sagen.«
    »Warum ich? Er ist dein Problem, alter Mann, nicht meines.«
    »Es wird einfacher sein, wenn er die ganze

Weitere Kostenlose Bücher